EM 2024 in deutschland
EM 2024: Die Top-Elf der Gruppenphase - zwei Georgier und ein DFB-Star dabei
- Aktualisiert: 28.06.2024
- 14:40 Uhr
- Dominik Hager
Nach den absolvierten Gruppenspielen geht die EM nun in die heiße Phase. Zeit, um Bilanz zu ziehen und auf die Spieler zu blicken, die bislang besonders überzeugen konnten. In der EM-Top-Elf von ran finden sich sowohl Top-Stars als auch überraschende Senkrechtstarter wieder.
Die EM in Deutschland ist im vollen Gange und hat uns bereits einige Highlights beschert. Zwar stockt der Motor bei dem ein oder anderen Top-Star der Szene noch, jedoch haben dafür andere Akteure positiv überrascht.
Wir werfen vor dem Start in die K.o.-Runde einen Blick auf die bunt gemischte ran-Top-Elf der Vorrunde.
Torwart: Giorgi Mamardashvili (Georgien)
Das Fußball-Wunder von Georgien trägt ganz sicher auch seinen Namen: Giorigi Mamardashvili war trotz durchaus starker Konkurrenz bislang der Torhüter der EM. Dies besagt auch die Statistik. Kein anderer Schlussmann kommt an die 20 Paraden heran, die der Valencia-Keeper in den Vorrunden-Spielen gezeigt hat. Mit zwölf Paraden beim 1:1 gegen die Tschechen stellte der Georgier einen EM-Rekord auf und rettete dabei einige Male auf spektakuläre Art und Weise den Punkt. Nicht weniger brillant war sein Auftritt beim 2:0 gegen Portugal, als er für sein Land die Null hielt und den Einzug ins Achtelfinale möglich machte.
Rechter Außenverteidiger: Andrei Rațiu (Rumänien)
Andrei Ratiu gehört zu den Entdeckungen des Turniers. Der Rechtsverteidiger der Rumänen, die überraschend den Gruppensieg vor Belgien einfuhren, überzeugte mit einer Passquote von fast 90 Prozent und einem defensiv sehr stabilen Auftreten. Zudem schaltete sich der 26-Jährige von Rayo Vallecano regelmäßig mit nach vorne ein und verpasste in der Anfangsphase gegen die Slowakei nur knapp den Treffer zum 1:0.
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Das Wichtigste in Kürze
Rechter Innenverteidiger: Manuel Akanji (Schweiz)
Manuel Akanji hat bei Manchester City eine enorme Entwicklung hingelegt und agierte in der Gruppenphase als Abwehr-Leader der Eidgenossen absolut souverän. Der ehemalige Dortmunder brachte in allen Partien über 90 Prozent seiner Pässe an den Mann und griff auch immer wieder zu längeren Zuspielen. Defensiv ließ er mit seinem klugen Stellungsspiel und seiner verlässlichen Zweikampfführung kaum etwas anbrennen. Damit musste unter anderem auch Kai Havertz Bekanntschaft machen.
Linker Innenverteidiger: Riccardo Calafiori (Italien)
Für “ZDF“-Experte Christoph Kramer ist Riccardo Calafiori bislang der Spieler des Turniers. Ob man nun so weit gehen möchte, sei dahingestellt, für unsere Top-Elf reicht es allerdings aus. Der 22 Jahre alte Italiener ist einer der wenigen Lichtblicke einer ansonsten eher mäßig auftretenden Squadra Azzurra. Calafiori erzielte beim 0:1 gegen Spanien zwar ein bitteres Eigentor, machte seinen Fauxpas jedoch mit einem starken Last-Minute-Assist beim 1:1 gegen Kroatien wieder gut. Ansonsten überzeugte der Bologna-Youngster durch sehr stabiles Abwehrverhalten und ein enormes Geschick am Ball und im Spielaufbau.
EM 2024: Die EM-Statleader nach der Vorrunde
Linker Verteidiger: Nuno Mendes (Portugal)
Nuno Mendes untermauerte, warum er als das wohl größte Linksverteidiger-Talent weltweit gilt. Der PSG-Profi zeigte zwei großartige Auftritte gegen Tschechien und die Türkei. Dabei agierte er im Spiel gegen Tschechien auf der für ihn ungewohnten linken Innenverteidiger-Position. Mit seiner inzwischen gewachsenen Routine, seinen fußballerischen Fähigkeiten und seinem Tempo meisterte er die Aufgabe aber problemlos. Gegen die Türkei sahen wir dann auch wieder den offensivstarken Mendes, ehe er gegen Georgien geschont wurde.
Defensiver Mittelfeldspieler: N‘Golo Kanté (Frankreich)
Wer hätte das gedacht? Mittelfeld-Oldie N‘Golo Kanté hat bei der EM eindrucksvoll bewiesen, dass er es trotz einiger Verletzungen und dem Wechsel nach Saudi-Arabien noch immer draufhat. Überraschend von Didier Deschamps für die Startelf auserwählt, zeigte er vor allem gegen Österreich und die Niederlande ganz starke Auftritte und wurde beide Male zum Man of the Match gewählt. Kanté präsentierte sich spielintelligent, stark in der Balleroberung und überraschend dynamisch. In Summe war er bislang ganz klar der Lichtblick der ansonsten eher blassen Franzosen.
Rechter Mittelfeldspieler: Marcel Sabitzer (Österreich)
Österreich hat seinen Status als Geheimfavorit ganz eindeutig untermauert. Einen großen Anteil daran hat gewiss auch Marcel Sabitzer. Der Mittelfeldspieler bewies seine Leader-Fähigkeiten und war überall auf dem Platz präsent. Der BVB-Profi zeigte in allen drei Spielen Top-Leistungen und war entscheidend für den Gruppensieg. Gegen die Polen holte er einen Elfmeter heraus, ehe er seine starken Leistungen in der Gruppenphase mit seinem Siegtreffer gegen die Niederlande zum 3:2 untermauerte.
Linker Mittelfeldspieler: Fabian Ruiz (Spanien)
Fabian Ruiz war im ersten Spiel der Spanier gegen Kroatien der Mann des Spieles. Der PSG-Profi zeigte sich von einer eher unrunden Saison unbeeindruckt und erzielte mit einem Zauber-Tor das 2:0. Bereits das 1:0 hatte der Mittelfeldmann mustergültig vorbereitet. Zwar blieb Fabian im zweiten Spiel gegen die Italiener ohne Torbeteiligung, erreichte jedoch eine Passquote von 95 Prozent, leitete zahlreiche Angriffe mustergültig ein und war zudem noch in den Zweikämpfen präsent. Gegen Albanien wurde er geschont.
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Rechter Flügelstürmer: Cody Gakpo (Niederlande)
Wirklich zu überzeugen wusste die Elftal als Gruppen-Dritter zwar nicht, jedoch trägt Cody Gakpo an diesem mäßigen Abschneiden keine Schuld. Der Liverpool-Profi war ganz klar der aktivste und gefährlichste Offensivspieler seiner Mannschaft. Gakpo überzeugte mit seinem Speed und seinem wichtigen Ausgleichstreffer beim 2:1 gegen die Polen. Gegen Österreich knipste Gakpo erneut, auch wenn das am Ende keine Punkte einbrachte.
Linker Flügelstürmer: Jamal Musiala (Deutschland)
Jamal Musiala sorgte dafür, dass sich all die Fragezeichen nach seinem Fitness-Zustand in Luft auflösten. Der Offensiv-Youngster zeigte grandiose Dribblings, tolle Zuspiele und präsentierte sich effektiv im Abschluss. Musiala knipste gegen die Schotten und gegen Ungarn und war auch an anderen wichtigen Offensivaktionen entscheidend beteiligt. Sein nicht ganz so starker Auftritt gegen die Schweiz beeinträchtigt das Gesamtbild ein wenig, jedoch zählte er in Summe definitiv zu den spektakulärsten Spielern der Vorrunde.
Mittelstürmer: Georges Mikautadze (Georgien)
Während Giorgi Mamardashvili die Lebensversicherung der Georgier in der Defensive darstellte, war Georges Mikautadze jene in der Offensive. Der Mittelstürmer vom FC Metz zeigte sich unglaublich effektiv und war dann da, wenn er die Chance zum Torerfolg hatte. Der 23-Jährige erzielte drei der vier georgischen Turniertreffer und bereitete den vierten Torerfolg vor. Selbst wenn unter seinen drei Toren zwei Elfmeter waren, ist der Georgier definitiv eine der positiven Erscheinungen des Turniers.