EM 2024
EM 2024: Deutschland gegen Spanien - der Head-to-Head-Vergleich im Viertelfinale
- Aktualisiert: 05.07.2024
- 14:49 Uhr
- Andreas Reiners
Am Freitag wird es ernst, dann steigt das EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien. Ein Duell auf Augenhöhe? Wir haben den direkten Vergleich gemacht.
Augenhöhe.
Immer wieder hört man den Begriff vor dem EM-Viertelfinale am Freitag (18 Uhr im Liveticker) zwischen Deutschland und Spanien. Kopf-an-Kopf. Auf einem Niveau, auf einem Level. Wo Kleinigkeiten entscheiden.
Bundestrainer Julian Nagelsmann nutzte das Wort am Donnerstagabend auf der Pressekonferenz ebenfalls, sagte, er erwartet "ein Spiel auf Augenhöhe". Klar.
Dabei sei es der Auftrag an seine Mannschaft, "den Ball zu haben". Zur Taktik wollte sich Nagelsmann aber nicht groß äußern. "Ich will weniger sprechen, sondern im Spiel zeigen, was wir vorhaben", sagte der Bundestrainer. Er erwarte aber "ein hartes Spiel".
Auf Augenhöhe.
Ist das wirklich so? Oder liegen die Vorteile nicht doch bei den Spaniern? Oder hat das DFB-Team die Nase vorne? Wir haben den Head-to-Head-Vergleich gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
Manuel Neuer vs. Unai Simon
Neuer hat die Kritiker mit einer guten Turnierleistung verstummen lassen, eine Torhüter-Debatte wie vor dem Turnier gibt es nicht mehr. Simon wurde in den Spielen bislang noch nicht wirklich gefordert, dafür waren die Auftritte der Spanier bislang zu dominant. Neuer ist aber auch so der bessere Torhüter.
Punkt für Deutschland: 1:0.
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Joshua Kimmich vs. Dani Carvajal
Hier gibt es bereits das erste enge Duell. Kimmichs Stärken in der Offensive und seine leichten Abstriche defensiv sind bekannt, Carvajal bewegt sich bei den Spaniern auf einem ähnlichen Niveau, mit leichten Vorteilen in der Gesamtbewertung.
Punkt für Spanien, 1:1.
Jonathan Tah vs. Robin Le Normand
Tah dürfte nach seiner Sperre gegen Dänemark anstelle von Nico Schlotterbeck in die Startformation zurückkehren, er bildet mit Antonio Rüdiger eine starke Innenverteidigung. Erwischte zuletzt gegen die Schweiz keinen guten Tag, hat aber grundsätzlich Vorteile gegenüber Le Normand, der nicht ganz an Tahs Niveau heranreicht.
Punkt für das DFB-Team: 2:1.
Antonio Rüdiger vs. Aymeric Laporte
Rüdiger ist der Abwehrboss, das Mentalitätsmonster, der emotionale Turm in der Schlacht. Unverzichtbar in der Innenverteidigung und im Duell mit Laporte der Sieger, auch wenn der ein Leistungsträger in der spanischen Defensive ist - obwohl er in Saudi-Arabien spielt.
Punkt für Deutschland: 3:1.
David Raum vs. Marc Cucurella
Zunächst dürfte Raum das interne Duell mit Maximilian Mittelstädt für sich entscheiden und wie schon gegen Dänemark von Anfang an spielen. Gegen den offensiv wie defensiv starken Cucurella zieht er dann aber den Kürzeren, weil er vor allem defensiv etwas schwächer ist.
Der Punkt geht an Spanien. 3:2
Toni Kroos vs. Rodri
Eine Legende gegen den aktuell wohl besten Sechser der Welt. "Das Spiel wird im Zentrum entschieden", hatte Kroos selbst gesagt - und liegt damit goldrichtig. Rodri vs. Kroos wird DAS Schlüsselduell des Viertelfinals.
Kroos spielt zum Abschied nochmal ein sehr starkes Turnier, ist der Leader der deutschen Nationalmannschaft. Rodri hat die Rolle in der Schaltzentrale aber inzwischen perfektioniert und auf Weltklasse gestellt, was er bei der EM durch starke Zahlen und ein dominantes Spiel unterstreicht.
Kroos oder Rodir können ihren Teams den alles entscheidenden Vorteil schenken - je nach dem, wie sie individuell ihren Bewachern trotzen und Drucksituationen lösen.
Eng, auf Augenhöhe und daher stellvertretend für dieses Spiel, also Unentschieden: 4:3.
Robert Andrich vs. Fabian Ruiz
Auch hier nicht einfach. Andrich ist eher die grobere Variante als Abräumer, er hält Kroos den Rücken frei und holt auch mal die Keule raus und grätscht dazwischen, wenn es sein muss. Fabian Ruiz bevorzugt vor allem die spielerische Lösung, er war bereits an vier Toren der Spanier beteiligt. Beide sind auf ihre Art wichtig für ihre Mannschaft und die Balance im Mittelfeld, mit Vorteilen für den Spanier.
Also: 4:4.
Ilkay Gündogan vs. Pedri
Pedri ist nicht ganz so dominant und überzeugend bei dieser EM, während Gündogan seine Kritiker mundtot gemacht hat und im Mittelfeld vom Wackelkandidaten zum Leistungsträger avanciert ist. Mit einem Tor und zwei Vorlagen einer der Topscorer des Turniers, dazu als Kapitän auch als Anführer wichtig.
Punkt für Deutschland: 5:4
Jamal Musiala vs. Nico Williams
Beide spielen ein starkes Turnier, beide sind extrem wichtig im Gesamtgefüge ihrer Mannschaften, wobei Williams unter dem Strich hinsichtlich seiner Leistungen und seines Einflusses auf das spanische Spiel die Nase ein wenig vorne hat. Hier ist tatsächlich Augenhöhe angesagt, mit ganz leichten Vorteilen für Williams.
Punkt Spanien: 5:5.
Darmbakterien sagen Deutschland-Sieg im EM-Viertelfinale voraus
Leroy Sane vs. Lamine Yamal
Es ist sehr gut möglich, dass Sane trotz bislang für seine Verhältnisse eher übersichtlicher Leistungen in der Startelf verbleibt. Sane muss sich - Head to Head hin oder her - dringend steigern, um gegen die Spanier nicht nur den Unterschied machen, sondern endlich Akzente zu setzen. Yamal macht das bereits und macht mit seinen unbekümmerten Dribblings vor allem Spaß - den Gegner mal ausgenommen.
Punkt für Spanien: 5:6.
Kai Havertz vs. Alvaro Morata
Vorteil Havertz, der bislang deutlich mehr Zug zum Tor hatte, vor allem auch technisch stärker ist. Morata ist als Kapitän wichtig, ein großer Faktor war er bislang aber noch nicht. Sollte es bei Havertz jetzt auch mit der Chancenverwertung noch besser klappen, wäre der Vorsprung noch größer.
Punkt für das DFB-Team: 6:6.
Was auch sonst? Augenhöhe halt.