Auch ein Deutscher dabei
EM 2024: UEFA stellt offizielle Elf des Turniers vor - Überraschungen in Tor und Abwehr
- Veröffentlicht: 16.07.2024
- 20:03 Uhr
- ran.de
Die UEFA hat ihre offizielle Elf des Turniers für die EM 2024 präsentiert. Während sich der Großteil der Spieler nahezu von alleine aufstellt, sind zwei Positionen durchaus diskutabel.
Seit Sonntagabend ist die EM 2024 Geschichte, Spanien sicherte sich zum insgesamt vierten Mal den Titel und führt die Rangliste der meisten EM-Titel nun alleine an.
So ist es auch wenig verwunderlich, dass sich in der offiziellen Elf des Turniers der UEFA diverse Spanier tummeln. Mit sechs von elf Spielern stellen die Iberer mehr als 50 Prozent.
Komplettiert wird die Mannschaft von zwei Franzosen, einem Schweizer, einem Engländer sowie einem Offensivmann des DFB-Teams.
Gewählt wurde das Team übrigens von Vertretern der UEFA, von denen mindestens einer pro Spiel vor Ort war. Dazu zählten beispielsweise die Trainer-Legenden Fabio Capello und Rafael Benitez. Nun aber zu den elf Akteuren.
Das Wichtigste in Kürze
Tor: Mike Maignan (Frankreich)
Die vielleicht überraschendste Personalie in dieser Elf. Zwar blieb Maignan in vier Partien ohne Gegentor (Bestwert der EURO) und brachte 84 Prozent seiner Pässe an den Mann, aber profitierte dabei auch von seinen Vordermännern. Die französische Abwehr überzeugte über weite Strecken, was sich über die Defensiven der Niederlande oder Georgiens nicht unbedingt sagen lässt - und deren Keeper Giorgi Mamardashvili und Bart Verbruggen hatten mehr Paraden (29 bzw. 18) und liegen in dieser Statistik vor dem Franzosen (16).
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Abwehr: Kyle Walker (England)
Nicht zwingend die logische Wahl für die rechte Abwehrseite, auch Dani Carvajal wäre eine Option gewesen. Aber Walker hat seine Nominierung durchaus gerechtfertigt. Er eroberte die drittmeisten Bälle der "Three Lions" (29), brachte mehr als 90 Prozent seiner Bälle zum Mitspieler und spulte die viertmeisten Meter seines Teams ab. Zudem stand er in jeder Partie über die komplette Distanz auf dem Rasen und war im Endspiel einer der besten Engländer.
Abwehr: William Saliba (Frankreich)
Der möglicherweise beste Innenverteidiger des Turniers. Saliba war stark in der Luft, strahlte Ruhe aus, brachte fast 96 (!) Prozent seiner Pässe an den Mann, verbuchte mit 25 Klärungsversuchen die meisten der Franzosen und gewann 31 Mal den Ball. Insgesamt eine hervorragende EM des 23-Jährigen, der einen großen Anteil an vier Spielen ohne Gegentreffer hatte.
Abwehr: Manuel Akanji (Schweiz)
Der Innenverteidiger war einer der Hauptgaranten für den Einzug der Eidgenossen in das Viertelfinale. Er agierte zweikampfstark, verzeichnete mit Abstand die meisten Balleroberungen seines Teams (37, elf mehr als der Zweitplatzierte Ricardo Rodriguez) und wies mit Abstand die höchste Passquote aller Spieler aus der "Nati" auf, die in fünf Partien zum Einsatz kamen (94 Prozent).
Abwehr: Marc Cucurella (Spanien)
Grandios sein Pass vor dem alles entscheidenden 2:1 im Endspiel. Auch sonst eine sehr reife Leistung des Chelsea-Spielers, der defensiv nicht viel zuließ und vor allem offensiv regelmäßig für Gefahr sorgte. Nur Aymeric Laporte eroberte mehr Bälle bei der "La Furia Roja" (37 zu 34), auch Cucurellas Passgenauigkeit (rund 92 Prozent) kann sich sehen lassen. Dafür, dass ihm der Ball im Viertelfinale gegen Deutschland an die Hand sprang und er im Anschluss mit Pfiffen bedacht wurde, konnte er reichlich wenig.
Mittelfeld: Rodri (Spanien)
Kein Team des Turniers ohne Rodri - das gilt sowohl für das offizielle der UEFA als auch für die Top-Mannschaften diverser Medien. Völlig zurecht wurde der Sechser als bester Spieler der EM ausgezeichnet. Er war das Metronom des Europameisters, defensiv unfassbar wichtig, enorm pressingresistent und passsicher. Seine Rolle zeigte sich auch nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung im Finale, als er neben Cheftrainer Luis de la Fuente als zweiter Coach fungierte.
Mittelfeld: Fabian Ruiz (Spanien)
Der zweite Spanier im Dreier-Mittelfeld - und auch nicht der letzte, so viel sei verraten. Als Achter war der PSG-Star vor allem dafür verantwortlich, das Spiel in der gegnerischen Hälfte einzuleiten. Er agierte souverän, zeigte sich auch gegen den Ball diszipliniert und leistete sich kaum Fehler. Dazu kamen noch zwei Vorlagen sowie zwei Treffer.
Mittelfeld: Dani Olmo (Spanien)
Der offensivste der drei Mittelfeldspieler in dieser Elf. Nur durch die Verletzung von Pedri bekam Olmo seine Chancen - und nutzte diese beeindruckend. Am Ende des Turniers stand der Leipziger bei drei Toren und zwei Assists, brillierte unter anderem im Viertelfinale gegen Deutschland mit zwei Scorern.
Angriff: Jamal Musiala (Deutschland)
Wie Olmo auch traf Musiala drei Mal und wurde damit einer der EM-Torschützenkönige. Der Bayern-Star war Dreh- und Angelpunkt in Deutschlands Offensivspiel, ließ mit seinen Dribblings reihenweise Gegenspieler als aussehen und bewegte sich überragend in den Zwischenräumen.
Angriff: Lamine Yamal (Spanien)
Die Entdeckung des Turniers. Yamal, der vier Vorlagen verzeichnete, wurde als bester Youngster der EURO ausgezeichnet - und da dürfte es auch keine zwei Meinungen gegeben haben. Seine Dribblings waren brutal, sein Antritt ebenso, sein Ausgleichstreffer im Halbfinale gegen Frankreich glich Perfektion. Ihm gehört die Zukunft, sowohl bei Barcelona als auch in der Nationalmannschaft.
Angriff: Nico Williams (Spanien)
Sein Konterpart auf der linken Seite stand ihm dabei in nahezu nichts nach. Williams war ebenso ein stetiger Gefahrenherd, das 1:0 im Finale gegen England war sein zweiter Treffer der EM. Auch er war extrem gut mit dem Ball am Fuß und verbuchte insgesamt drei Scorerpunkte (zwei Tore, ein Assist).