Fußball-EM 2024 in Deutschland
EM 2024: Ungarns Varga erleidet Brüche im Gesicht - Große Kritik an Einsatz der Rettungskräfte
- Aktualisiert: 24.06.2024
- 01:51 Uhr
- Ran.de
Ungarn jubelt über einen Last-Minute-Sieg gegen Schottland, ist jedoch in großer Sorge um den Zustand von Barnabas Varga. Der Angreifer musste nach einem heftigen Zusammenprall abtransportiert werden. Viel Kritik gibt es am Einsatz der Rettungskräfte.
Nach dem heftigen Zusammenstoß zwischen dem ungarischen Stürmer Barnabas Varga und Schottlands Torhüter Angus Gunn beim EM-Gruppenspiel in Stuttgart (1:0) hat Ungarns Verband MLSZ am Sonntagabend leichte Entwarnung gegeben. Der 29 Jahre alte Angreifer von Ferencvaros Budapest sei "stabil" und befinde sich in einem Krankenhaus in Stuttgart, teilte MLSZ bei X weiter mit.
"Das Wichtigste ist, dass es Barni gut geht", sagte Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi. Der BBC sagte der Italiener: "Leider muss er operiert werden, da er einen Bruch erlitten hat. Mal sehen, ob wir im Turnier weiterkommen, aber er wird sicher nicht mehr bei uns sein." Laut BBC erlitt Varga einen Bruch eines Jochbeins.
In der 68. Spielminute kollidierte Gunn beim Versuch, eine Freistoßflanke von Dominik Szoboszlai abzuwehren, mit seinem Mitspieler Anthony Ralston und Varga. Der Mittelstürmer der Ungarn blieb am Fünfmeterraum liegen und wurde minutenlang behandelt, Tücher wurden als Sichtschutz hochgezogen. Im Stuttgarter Stadion herrschte lähmende Stille. Szoboszlai kämpfte mit den Tränen. In der 73. Minute wurde Varga auf einer Trage abtransportiert.
Szoboszlai: "Wir müssen das viel schneller machen!"
"Ich war einer der ersten, der da war. Ich war schockiert. Ich habe versucht, ihn auf die Seite zu drehen. Er wollte aufstehen, aber hat irgendwie keine Luft bekommen", schätzt Szoboszlai die Szene ein.
Große Kritik gab es indes am zaghaften Verhalten der Rettungskräfte. Erst unter mehrfachem Auffordern der ungarischen Spieler errichteten Ordner und Sanitäter den Sichtschutz. Gleiches Spiel auch beim Heranbringen der Trage.
Nachdem die Helfenden teils nur sehr langsam den Platz betraten, legten Vargas Teamkollegen sogar selbst Hand und rissen die Trage den Hilfskräften aus der Hand, um sie schneller zum verletzten Ungarn zu bringen. "Ich bin nicht in der Position das zu entscheiden, aber das war nicht gut. Wir müssen das schneller machen, viel schneller. Jede Sekunde zählt.", sagte Ex-Leipziger Szoboszlai bei "Magenta TV".
Last-Minute-Siegtorschütze Kevin Csoboth (90.+10) hielt nach dem Spiel Vargas Trikot mit der Nummer 19 in die Höhe, Szoboszlai zog es über sein eigenes. Ungarn holte die drei Punkte, verdrängte die Schotten vom dritten Platz in der deutschen Gruppe A und hofft noch auf das Achtelfinale.