EM 2024
Nationalmannschaft: Beste Nachricht weit nach Schlusspfiff - Kommentar
- Aktualisiert: 04.06.2024
- 06:08 Uhr
- Tobias Hlusiak
Der leichte sportliche Dämpfer durch das torlose Remis der deutschen Mannschaft gegen die Ukraine geriet nach Schlusspfiff für einige Minuten zur Nebensache. Die Polizei brachte die Situation aber schnell unter Kontrolle. Das ist kurz vor Turnierstart eine gute Nachricht. Ein Kommentar.
Von Tobias Hlusiak
Waldemar Anton war der Schrecken im Gesicht anzusehen.
Der deutsche Innenverteidiger vom VfB Stuttgart war in die Interviewzone zu den wartenden Journalisten gekommen, um über sein durchaus gutes Spiel zu reden, da unterbrach ihn eine Durchsage der Polizei.
Diese warnte vor einer "konkreten Gefahrensituation im Außenbereich des Stadions". Man nehme die Situation "sehr ernst", hieß es weiter.
Niemand durfte das Stadion verlassen. Anton beendete das Gespräch und ging zurück zu seinen Mannschaftskollegen.
Das Wichtigste in Kürze
Polizei gibt nach einer Viertelstunde Entwarnung
Das mulmige Gefühl, dass sich breit machte, hielt - zum Glück - nur rund eine Viertelstunde an. Dann meldete sich die Polizei erneut und gab Entwarnung.
"Unsere Einsatzkräfte konnten die Situation aufklären. Es bestand keine Gefahr", hieß es in einer Durchsage. Später teilte die Polizei auf "X" mit, dass sich bei der Überprüfung eines verdächtigen Gegenstandes die Verdachtsmomente nicht bestätigt hätten.
Fünf Minuten nach der Durchsage im Stadion verließen Anton und seine Kollegen im Mannschaftsbus begleitet von jeder Menge Einsatzkräften das Max-Morlock-Stadion.
Zurück ging es ins Quartier nach Herzogenaurach.
Externer Inhalt
Deutschland vs. Ukraine: Die Noten der DFB-Stars beim Länderspiel vor der Europameisterschaft
Wichtiges Signal an Fans und Mannschaften
Nicht nur für die beiden Teams war dieser Abend in Nürnberg ein wichtiger Test kurz vor Turnierbeginn.
Die Mannschaft der Ukraine mitten in Kriegszeiten auf dem Platz, Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Tribüne.
Auch das Sicherheitskonzept wurde auf die Probe gestellt. Und hat sie ganz offensichtlich bestanden.
"Beim Fußball gilt: Nur als gut eingespieltes Team kann man gewinnen. Gleiches gilt auch für die Innere Sicherheit", hatte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl vor einigen Tagen gesagt. Und so sei die Euro 2024 "eine gigantische und gleichzeitig auch schöne Herausforderung“.
Der schnelle, dazu gut kommunizierte und unaufgeregte Umgang mit der Situation lässt den Schluss zu: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind vorbereitet und personell gut aufgestellt.
Das ist ein gutes Signal an Fans und Mannschaften aus ganz Europa, die im kommenden Monat in Deutschland zu Gast sein werden.
Und weitaus wichtiger als jeder sportliche Test.