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Adam Szalai: Ex-Bundesliga-Profi musste laut ungarischem Fußballverband nicht reanimiert werden
- Aktualisiert: 17.11.2024
- 21:10 Uhr
- ran.de
Der frühere Bundesliga-Stürmer Adam Szalai brach am Rande des Nations-League-Spiels zwischen den Niederlanden und Ungarn zusammen. Mittlerweile konnte der ungarische Co-Trainer das Krankenhaus wieder verlassen. Steckt eine alte Erkrankung hinter dem Kollaps?
Von Carolin Blüchel
Der Schock in der Johan-Cruyff-Arena saß tief, als Adam Szalai, der Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft, im Nations-League-Spiel gegen die Niederlande auf der Bank kollabierte.
Nach ersten Informationen soll der ehemalige Bundesliga-Stürmer noch am Spielfeldrand wiederbelebt worden sein, ehe er bei Bewusstsein in ein Amsterdamer Krankenhaus abtransportiert wurde. Es folgten Stunden der Ungewissheit.
Zwar wurde die Partie nach einer zehnminütigen Unterbrechung fortgeführt. Doch die 0:4-Niederlage Ungarns verkam unter diesen Umständen zur unwichtigen Randnotiz.
Nach Mitternacht gab Szalai schließlich selbst via Instagram-Story Entwarnung. "Danke für die vielen Nachrichten, mir geht es gut", postete der 36-Jährige. Doch was war passiert?
Am Sonntag widersprach Gergo Szabo, der Pressechef des ungarischen Fußballverbandes MLSZ, Medienberichten, wonach Szalai reanimiert werden musste. Eine Wiederbelebung sei nicht notwendig gewesen. Der 36-Jährige habe vermutlich einen schweren epileptischen Anfall erlitten, berichtet die ungarische Zeitung "Magyar Nemzet" unter Berufung auf Szabo.
Das Wichtigste in Kürze
Szalai erlitt wohl epileptischen Anfall
Dies würde zumindest zu den Beobachtungen des ungarischen Torhüters Denes Dibusz passen: "Alles, was ich sah, war ein Bein, das zuckte. Zuerst wusste ich nicht einmal, wer es war, weil die anderen drumherum standen. Dann sagten sie, es sei Sala. Es ist schwer, Worte zu finden. Das war eine sehr schockierende Erfahrung für alle."
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Der niederländischen Stürmer Wout Weghourst will erfahren haben, dass Szalai ähnliche Anfälle wohl schon in der Vergangenheit gehabt haben soll. "Nur nicht in so schwerer Form", so der Torschütze nach Abpfiff.
Szalai sei wegen Atemschwierigkeiten so platziert worden, dass es den Anschein einer Reanimation hatte, sagte Pressechef Szabo. Gegenüber "M4 Sport" gab der Sprecher zudem bekannt, dass Szalai noch in der Nacht aus der Klinik entlassen werden konnte, um im Teamhotel zu übernachten. Am Sonntag ging es schließlich mit dem Mannschaftsbus zurück nach Budapest.
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Szalai: Kopf-OP nach Autounfall 2021
Es war nicht das erste Mal, dass Szalai mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Im Dezember 2021 hätte ihm ein Autounfall auf dem Weg zum Training beim 1. FSV Mainz 05 beinahe das Leben gekostet. Szalai war in eine Leitplanke gerast. Der Unfall entpuppte sich als – wenn man so sagen will – glücklicher Zufall. Denn bei Routineuntersuchungen stellten Ärzte besorgniserregende Auffälligkeiten im Kopf des Torjägers fest.
Szalai musste sich umgehend einer Kopf-OP unterziehen, landete auf der Intensivstation. An welcher Erkrankung der Ungar litt, gaben weder er noch der Verein preis.
Bekannt ist nur, dass Szalai bei dem Eingriff ein Stück Titan in den Kopf eingesetzt wurde. Nur zwei Monate später stand er wieder auf dem Fußballplatz. "Man fühlt sich ein bisschen wie neu geboren", sagte er damals. Ob der aktuelle Zusammenbruch mit der damaligen Erkrankung in Verbindung steht, ist bislang reine Spekulation.
Nagelsmann und Baumann tief betroffen
Auch bei der deutschen Nationalmannschaft hinterließ Szalais Zusammenbruch tiefe Spuren. "Mich hat das erstmal schockiert natürlich", sagte Torhüter Oliver Baumann sichtlich berührt nach dem 7:0-Erfolg der DFB-Elf gegen Bosnien-Herzegowina in der Nations League.
Und weiter: "Ich hoffe, dass es ihm gut geht, dass nichts Schlimmes ist. Das größte Gut, was wir haben, ist die Gesundheit." Der Keeper kennt Szalai aus der gemeinsamen Zeit bei der TSG Hoffenheim zwischen 2014 und 2019.
Ebenso wie Bundestrainer Julian Nagelsmann, der den Stürmer in Hoffenheim trainierte: "Er ist ein Ex-Spieler von mir, zu dem ich einen sehr guten Draht habe. Ich hoffe, er kommt jetzt erstmal wieder auf die Beine."
Auf X (ehemals Twitter) schickten Szalais ehemalige Bundesliga-Klubs reihenweise Genesungswünsche. Der Ungar hatte den größten Teil seiner aktiven Laufbahn in Deutschland gespielt. Nachdem ihn Mainz im Jahr 2010 aus der Jugendabteilung von Real Madrid verpflichtet hatte, stürmte Szalai zunächst für die 05er, dann für den FC Schalke 04, die TSG Hoffenheim, Hannover 96 und schließlich wieder für Mainz. 2022 ließ er seine Karriere in der Schweiz beim FC Basel ausklingen.
Den Posten als ungarischer Assistenzcoach trat Szalai erst im Oktober an. Ob er beim letzten Vorrundenspiel gegen Deutschland am Dienstag (ab 20:45 Uhr im Liveticker) wieder auf der Bank sitzen wird, ist derzeit noch unklar.