Nationalmannschaft
Marc-Andre ter Stegen verletzt: Wird es Werder-Keeper Michael Zetterer? Mögliche Nachfolger des Barca-Keepers
- Aktualisiert: 27.09.2024
- 18:40 Uhr
- Andreas Reiners
Für Marc-Andre ter Stegen ist die Saison nach einem Patellasehnenriss gelaufen. Wer soll den 32-Jährigen im DFB-Tor ersetzen? ran mit einem Überblick.
Für Timo Hildebrand ist die Sache ziemlich klar.
Der frühere Nationaltorhüter legte sich im ran-Gespräch deshalb sofort fest: Ein Comeback von Manuel Neuer wäre nach der Verletzung von Marc-Andre ter Stegen und dem langen Ausfall des Barca-Keepers keine gute Idee.
"Das glaube ich nicht. Das wäre kein gutes Signal für die anderen Torhüter", sagte Hildebrand: "Manuel Neuer hat seine Karriere beendet in der Nationalmannschaft. Ich denke, dass es auch dabei bleibt."
Für ter Stegen, der sich einen Riss der Patelleasehne im Knie zugezogen hat und wohl acht Monate ausfallen wird, sei die Verletzung "echt bitter" und "dramatisch. Das ist eine echte Sch…-Verletzung. Er wird aber wieder hart daran arbeiten, um zurückzukommen und wieder anzugreifen. Ich hoffe, das gelingt ihm."
Und wer soll den Posten im Tor der deutschen Nationalmannschaft nun übernehmen?
Das Wichtigste in Kürze
"Da habe ich keinen Favoriten", sagte Hildebrand. Alle, die zum Kandidatenkreis gehören, auch die jüngeren, seien "erfahren. Die haben alle schon ein paar Bundesliga-Jahre hinter sich. Ich glaube nicht, dass ein 20 Jahre junger Sprössling da reingeworfen wird. Ich bin gespannt, für wen sich Julian Nagelsmann entscheiden wird."
Für wen könnte sich der Bundestrainer denn entscheiden? ran blickt auf ein paar Kandidaten.
DFB-Team: Werder-Boss Niemeyer Michael Zetterer
Michael Zetterer: Im "kicker" bringt Werder Bremens Leiter Profifußball Peter Niemeyer seinen eigenen Keeper Michael Zetterer ins Gespräch für das DFB-Tor. "Ich gehe schon davon aus, dass der Stab des DFB ganz sicher auch wahrnimmt, dass am Osterdeich ein Torwart da ist, der es richtig gut macht", so der ehemalige Mittelfeldspieler.
Zetterer spielte im November 2016 ein Mal für die U21 des DFB. Mit mittlerweile 29 Jahren ist er im besten Alter für Torhüter und bringt konstant gute Leistungen. Ob das für den DFB jedoch reicht, ist mehr als offen.
Manuel Neuer: Wie der "SID" berichtet, wird derzeit noch nicht über eine Rückkehr des Schlussmanns von Bayern München diskutiert. Hildebrand hat allerdings Recht, das Zeichen an die anderen Keeper wäre fatal.
Und ob Neuer, der ja eigentlich gerne weitergemacht hätte, zurückkehrt, um dann doch wieder brav Platz zu machen, wenn ter Stegen fit ist? Die Option mag ein verständlicher Reflex sein, klug ist sie nicht.
Oliver Baumann: Er war bei der EM im Sommer die Nummer drei im DFB-Kader, er wäre in der Theorie die logische Lösung. Allerdings waren in der Vergangenheit die Übergänge von der Nummer zwei zur Nummer drei oft fließend.
Soll heißen: Es ist gut möglich, dass sich Nagelsmann aufgrund der Umstände für eine ganz andere Lösung entscheidet. Denn der Bundestrainer will keine Spielpraxis ermöglichen, sondern benötigt einen Keeper, der dem DFB-Team in der laufenden Nations League und in der 2025 beginnenden WM-Qualifikation Stabilität auf der Position verleiht und theoretisch auch eine langfristige Lösung sein kann.
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Dass der Hoffenheimer noch kein Länderspiel absolviert hat, sollte bei der Bewertung allerdings keine Rolle spielen, denn er ist mit 34 Jahren, 465 Bundesligaspielen sowie 24 Partien im Europapokal ein alter Hase und dementsprechend erfahren. Dafür lief der Saisonstart in Hoffenheim mit elf Gegentoren in vier Spielen nicht zufriedenstellend.
DFB-Team: Kevin Trapp selbst verletzt
Kevin Trapp: Der Frankfurter hat neun Länderspiele absolviert, ist zudem im gleichen Alter wie Baumann, nur mit mehr internationaler Erfahrung, vor allem auf Vereinsebene.
Das EM-Ticket verspielte er allerdings mit einer schwachen Rückrunde, war deshalb zuletzt außen vor. Was auch gegen ihn spricht: Trapp wird in den kommenden Wochen wegen einer Oberschenkelverletzung selbst fehlen.
Die nächsten Spiele in der Nations League am 11. Oktober in Bosnien-Herzegowina und am 14. Oktober gegen die Niederlande kommen für ihn daher zu früh.
Bernd Leno: Leno konnte aufgrund von Schulterproblemen nicht an der EM teilnehmen, überzeugt beim FC Fulham aber mit guten Leistungen, was in der öffentlichen Wahrnehmung schon etwas länger ein bisschen untergeht.
Hat ebenfalls neun Länderspiele absolviert, ist mit seinen 32 Jahren aber auch nicht die langfristige Zukunftslösung.
Alexander Nübel: Der Stuttgarter wäre eine solche Lösung mit deutlichem Fingerzeig für die Zukunft. Mit seinen 27 Jahren ist er deutlich jünger, aber bereits erfahren. Dazu war er einer der Garanten in Stuttgart für Platz zwei in der Vorsaison.
Der Lohn: Mit dem VfB sammelt er in dieser Saison wichtige Erfahrungen auf höchstem Niveau in der Champions League, auch wenn er zuletzt in Madrid wackelte. Flog zwar aus dem EM-Kader, saß bei den vergangenen beiden Länderspielen in der Nations League aber auf der DFB-Bank.
DFB-Team: Noah Atubolu als mutige Option
Noah Atubolu: Die mutige Option. Atubolu hat 2023/24 seine erste komplette Bundesliga-Saison absolviert und dabei nicht immer überzeugen können. In Freiburg hatte sich Ex-Trainer Christian Streich deshalb immer vor das Eigengewächs gestellt, weil der 22-Jährige mit den gestiegenen Erwartungen im Breisgau zu kämpfen hatte.
In der U21 ist er der Stammkeeper und gilt als Hoffnungsträger im deutschen Fußball. Er kommt nach einer Blinddarm-OP im Sommer aber erst langsam in die Saison, absolvierte erst zwei Spiele. Hat höchstens Außenseiter-Chancen.
Stefan Ortega: Auch er gilt als Außenseiter. War bei Manchester City immer dann zur Stelle, wenn er Ederson ersetzte, weil der verletzt war oder wenn er in den Pokal-Wettbewerben sporadisch zum Einsatz kam.
Stand aber in dieser Saison noch keine einzige Minute auf dem Platz. Der 31-Jährige hat fraglos Qualitäten, andere stehen aber deutlich vor ihm.