"Es wird passieren"
Coming-Out in Gruppen? Ex-Fußballer Marcus Urban enthüllt Pläne
- Aktualisiert: 29.12.2023
- 17:47 Uhr
- ran.de
Aktuell gibt es nur wenige bekennend homosexuelle Spieler im Männer-Fußball. Wenn es nach dem ehemaligen Fußballer Marcus Urban geht, wird sich bald eine ganze Gruppe als schwul outen.
Es ist und bleibt ein sensibles Thema im Männer-Fußball: Homosexualität. Während im Frauen-Fußball bereits etliche Spielerinnen offen gleichgeschlechtliche Partnerinnen haben, gibt es nur einzeln bekennend männliche homosexuelle Fußballprofis.
Das soll sich jedoch bald ändern. Das behauptet zumindest Marcus Urban. Der ehemalige Fußballer ist im Begriff, eine ganze Gruppe zusammenzuholen, die sich dann in der Öffentlichkeit als schwul bekennt. Das sagte er im Interview mit "t-online.de".
"Klar ist: Es wird passieren", so der 52-Jährige, der zu diesem Zwecke bereits die Kampagne "Sports Free" ins Leben gerufen hat. Diese setzt sich für die Entstigmatisierung von Homosexualität ein.
Bisher scheiterten alle Versuche, ein Gruppen-Coming-Out zu organisieren. Das lag laut Urban, der einst den Schritt zum Profi aus Angst vor Ausgrenzung nicht ging, auch an der Transferphase. "Plötzlich möchte sich ein Profi nicht outen, weil er von seinem Verein verkauft werden will. Das sind alles Vermeidungsstrategien."
Das Wichtigste zum Fußball
Für den 52-Jährigen geht es darum, eine Perspektive zu bieten und vor allem Ängste zu nehmen. "Ich schaue Partien der Nationalmannschaften, aus der Bundesliga oder Premier League und sehe dort Spieler, von denen ich weiß, dass sie schwul sind und dass es ihnen mit dem Versteckspiel schlecht geht", sagte er. "Das, was wir diesen Menschen vermitteln wollen, ist: Du kannst Profifußballer und gleichzeitig glücklich dabei sein."
Marcus Urban outete sich 2007 als einer der ersten im deutschen Fußball als schwul, eine Profikarriere blieb dem ehemaligen Jugendnationalspieler aber verwehrt.