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Rückkehr von Thomas Müller in die Nationalmannschaft offenbar geplant

DFB - Hansi Flick droht der nächste Fehltritt: Eine Rückkehr von Thomas Müller wäre ein Armutszeugnis

  • Aktualisiert: 16.06.2023
  • 16:49 Uhr
  • ran.de/Jonas Rütten
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© Imago Images

Ein Jahr vor der EM schrillen beim DFB die Alarmglocken. Eine nun offenbar geplante und verfrühte Rückkehr von Thomas Müller wäre aber Hansi Flicks nächster personeller Fehltritt – und ein Armutszeugnis. Ein Kommentar.

Von Jonas Rütten

Was haben Mats Hummels, Niklas Süle und Thomas Müller gemeinsam? Abgesehen von der Tatsache, dass sie mal zusammen beim FC Bayern München die Schuhe schnürten, sind sie die Leidtragenden von gravierenden personellen Fehlentscheidungen von Bundestrainer Hansi Flick.

Da wäre zum einen Hummels, der als mit Abstand bester deutscher Innenverteidiger der Hinrunde nicht mit zur WM nach Katar durfte. Stattdessen gab Flick BVB-Teamkollege Nico Schlotterbeck und perspektivisch Armel Bella-Kotchap den Vorzug. Der Ausgang ist bekannt: Schlotterbeck patzte gegen Japan, Bella-Kotchap spielte keine einzige Minute, Deutschland flog raus.

Ein halbes Jahr später nominierte Flick den BVB-Stammspieler Süle wegen angeblicher Fitnessdefizite nicht für die aktuellen Länderspiele. Eine nicht unwichtige Testspielserie mit Blick auf die Heim-EM und die aktuell zuweilen vogelwilde deutsche Defensive, die dringend ein festes Gerüst und Rhythmus benötigt.

Statt Süle durfte erneut Schlotterbeck ran – komplett ohne Spielpraxis (seit April nur 26 Bundesligaminuten). Der vorläufige Ausgang ist auch hier bekannt: Der BVB-Verteidiger patzte gegen die Ukraine abermals mehrfach.

Und nun, da in der Folge des Fehlerfestivals gegen die Ukraine erneut in die Alarmglocken schrillen, fällt wieder einmal der Name Thomas Müller, der schon zur nächsten Testspielphase der Nationalmannschaft im September zurückkehren soll. Das aber wäre nicht nur der nächste personelle Fehltritt des Bundestrainers. Es wäre ein Armutszeugnis für Flick – und das hat nichts mit den Qualitäten von Müller zu tun.

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Müller-Rückkehr zum DFB-Team wäre ein fatales Signal

Der Bundestrainer verweist bei kritischen Nachfragen – beispielsweise bezüglich seines Dreierketten-Experiments – stets auf den langfristigen Plan, den er sich ausgedacht habe, von dem er überzeugt sei und von dem er trotz des offensichtlichen Misserfolgs und nicht abweichen werde.

So einen Plan hatte Flick auch mit Müller und dessen geplanter und abgesprochener Abwesenheit von der Nationalmannschaft nach dem WM-Desaster für das Länderspieljahr 2023. Die Nationalmannschaft sollte sich entwickeln – ohne den alteingesessenen Leitwolf und Lautsprecher. Neue Führungsspieler sollten so zutage treten, neue Anführer, zu denen die Mannschaft im Notfall aufschauen und an denen sie sich hochziehen kann.

Flick sagte klar und deutlich, dass dies für Müller nicht das Aus für die Heim-EM 2024 bedeute. So weit, so verständlich. Aber: Holt er ihn jetzt schon zurück, wäre das ein fatales Signal an jene Spieler, die den Anspruch und auch das Potenzial haben, Führungspersönlichkeiten zu sein.

Flick würde seinen Müller-Plan zum Wohle der Entwicklung der Mannschaft und der jungen Spieler viel zu früh als gescheitert abstempeln. Das würde ihn abermals schwach dastehen lassen – nach dem Motto: Ohne seinen Heilsbringer und Sextuple-Lautsprecher Müller kann er's nicht.

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Thomas Müller im DFB-Team aktuell auch sportlich nicht vertretbar

Rein sportlich ließe sich eine Müller-Rückkehr natürlich auch noch in Frage stellen: War er nicht auch Teil des jüngsten EM- und WM-Versagens? Hat die Nationalmannschaft auf seiner Position nicht in Jamal Musiala, Florian Wirtz und Kai Havertz drei absolute Weltklasse-Spieler?

Es wäre etwas anderes, sollte ein bombastisch aufgelegter Müller in der kommenden Saison Flick bei der Nominierung seines EM-Kaders gar keine andere Wahl lassen und zu einem auch ohne ihn funktionierenden Konstrukts stoßen. Ein Nationalmannschafts-Karriereende von Thomas Müller bei einer Heim-EM wäre sogar aus fußballromantischer Sicht überaus wünschenswert und verdient.

Aber eine Rückkehr in diesem Entwicklungsstadium der Mannschaft wäre fatal – für die Entwicklung der aktuellen Nationalspieler, aber besonders für das Standing des Bundestrainers.