Frauen-Nationalmannschaft
Frauen-Nationalmannschaft - Posse um Martina Voss-Tecklenburg geht weiter: Erholungsurlaub und offene Zukunft
Martina Voss-Tecklenburg ist nicht mehr krankgeschrieben. Sie befindet sich im "Erholungsurlaub". Bei den Frauen bleibt es chaotisch.
Überraschende Neuigkeiten rund um Martina Voss-Tecklenburg: Die seit Wochen nicht in ihrem Amt agierende Fußball-Bundestrainerin ist nach eigenen Angaben nicht mehr krankgeschrieben.
"Ich befinde mich seit 14 Tagen in meinem vom DFB genehmigten Erholungsurlaub", sagte die Bundestrainerin am Sonntag dem SID.
Vor der Stellungnahme von Voss-Tecklenburg waren Irritationen aufgekommen, weil sie zuletzt öffentliche Auftritte absolviert hatte. Unter anderem hatte "MVT" am Donnerstag beim bayerischen Zahnärztetag in München einen Vortrag gehalten. Dabei galt Voss-Tecklenburg in der Öffentlichkeit nach wie vor als krankgeschrieben.
Der DFB bestätigte am Sonntag den Erholungsurlaub. Auch über den Auftritt in München sei der Verband von Voss-Tecklenburg informiert worden, er habe diesen "zur Kenntnis genommen". "Ein "gemeinsames Gespräch soll unmittelbar nach Urlaubsende stattfinden".
Erst am Freitag war Horst Hrubesch als Interimstrainer der Nationalmannschaft vorgestellt worden. Über die jüngste Entwicklung bei Voss-Tecklenburg wurde dabei nicht gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
In der "MVT-Frage" ist weiter "alles on hold"
In der zermürbenden "MVT-Frage" sei weiter "alles on hold", betonte Präsident Bernd Neuendorf am Freitag. Gerüchte um eine angebliche Ablösung wollte er nicht kommentieren. Bevor diesbezüglich eine Entscheidung falle, müsse Voss-Tecklenburg gesund werden und zudem "idealerweise" der Posten des Direktors Frauenfußball besetzt sein. "Wir sind mit Hochdruck dran", sagte Sport-Geschäftsführer Andreas Rettig. Der Kandidatenkreis für Gespräche sei bereits "auf weniger als fünf Personen" eingegrenzt.
Die Vize-Europameisterinnen bereiten sich ab Montag auf die Nations-League-Spiele gegen Wales (27. Oktober) und in Island (31. Oktober) vor. Hrubesch hilft dabei den Fußballerinnen wieder einmal aus der Patsche und verschafft dem DFB wertvolle Zeit - so zumindest die allgemeine Lesart. Durch die Berufung des beliebten wie ebenso erfahrenen 72-Jährigen sollte der Verband in Ruhe an einer dauerhafte Lösung arbeiten können.
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Versetzung zur Sportdirektorin?
Demnach sollte erst in der Folge einer Rückkehr Voss-Tecklenburgs die Analyse des zurückliegenden WM-Debakels weiterbetrieben und über die Zukunft der Bundestrainerin beraten werden.
Bisher gingen die Beobachter davon aus, dass es sich der Verband schwerlich erlauben kann, seine kranke Trainerin ihres Amtes zu entheben - auch wenn zuletzt mehrfach über deren angeblich verlorenen Rückhalt in der Mannschaft spekuliert worden war. Voss-Tecklenburg sollte die Chance zur Aufarbeitung des Scheiterns in der WM-Vorrunde gegeben werden. Zuletzt wurde zudem berichtet, sie könne als Sportdirektorin weitermachen.
Vielleicht kann ja Olaf Scholz die Lage klären. Der Bundeskanzler wird den Fußballerinnen und Hrubesch am Dienstag einen Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main abstatten. Dabei solle es neben einem Gruppenfoto von Kanzler und Mannschaft auch ein gemeinsames Statement von Scholz und Neuendorf geben.
Das wird nun mit noch größerer Spannung erwartet.