Hummels muss zum Rapport - und erntet Lob
- Aktualisiert: 09.10.2013
- 18:04 Uhr
- SID
Joachim Löw bittet BVB-Verteidiger Mats Hummels zum Gespräch. Der Bundestrainer widerspricht der Kritik des Dortmunders, stellt sich aber gleichzeitig demonstrativ vor den Abwehrspieler.
München - Ein Essen mit den Bayern-Kollegen, ein Plausch mit einem Schalker und ein Austausch mit den Legionären: Mats Hummels fühlt sich auch ohne seine verletzten Dortmunder Mannschaftskollegen sichtlich wohl im Kreis der deutschen Nationalmannschaft.
Daran hat auch der Zoff zwischen dem 24 Jahre alten Verteidiger und dem Deutschen Fußball-Bund in der vergangenen Woche nichts geändert, wie Joachim Löw zwei Tage vor dem WM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl gegen Irland am Freitag in Köln versicherte. "Wir haben keine Probleme miteinander", sagte der Bundestrainer, der den nassforschen Hummels aber gleich zu Beginn der Vorbereitung auf die beiden Oktober-Länderspiele gegen die Iren und vier Tage später in Stockholm gegen Schweden in Düsseldorf zum Rapport gebeten hatte.
Hummels vermisst das Vertrauen
"Das erschien mir nach den Spielen gegen Österreich und die Faröer angebracht. Dass man beim DFB keine Kritik äußern darf, ist mir neu. Für konstruktive Kritik haben wir immer ein offenes Ohr", berichtete Löw von der Unterredung mit dem schwarz-gelben Rebellen, der mit einem Interview für reichlich Unruhe gesorgt hatte.
Zum einen hatte Hummels öffentlich bemängelt, dass er das Vertrauen, das er im Verein spüre, in der Nationalmannschaft nicht immer so gegeben sei und dann angeführt: "Beim DFB sieht man Kritik nicht gern." Bespiele nannte er aber nicht. Auch an größere Kontroversen könne er sich nicht erinnern.
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"Mats ist ein überragender Verteidiger"
Dem pflichtete am Mittwoch auch Löw bei. "Unser Verhältnis ist völlig in Ordnung. Die Kommunikation ist sehr gut und angenehm", sagte der Bundestrainer, der Hummels durch die Blume auch frühzeitig die WM-Fahrkarte garantiere. "Mats ist ein überragender Verteidiger, der bei mir vielleicht noch das eine oder andere Detail verändern muss. Grundsätzlich bin ich aber sehr zufrieden mit ihm, auch wenn er im Moment vielleicht mal nicht erste Wahl ist", sagte der Bundestrainer. Grundsätzlich behalte er sich aber vor, seine Spieler konstruktiv zu kritisieren: "Das ist mein gutes Recht als Trainer."
Löw hatte Hummels nach dem 3:3 gegen Paraguay im August als Verantwortlichen für zwei Gegentore ausgemacht, was bei Hummels und auch Borussia Dortmnd nicht gut angekommen war. Die Dissonanzen mit BVB-Trainer Jürgen Klopp und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke waren aber bereits in der vergangenen Woche ausgeräumt worden.
Deshalb sei es auch unsinnig zu spekulieren, dass die Absagen der Dortmunder Marcel Schmelzer, Marco Reus oder Sven Bender für die letzten beiden Qualifikationsspiele etwas mit diesem Thema zu tun hätten. "Das gibt es keinen Zusammenhang. Diese Spieler sind einfach nur verletzt", sagte Teammanager Oliver Bierhoff.