Ex-Bayern-spieler packt aus
James Rodriguez über Katar-Leben: Nackt duschen verboten!
- Veröffentlicht: 27.12.2023
- 11:47 Uhr
- Mike Stiefelhagen
James Rodriguez spielte über zwei Jahre in Katar Fußball. Der ehemalige Spieler des FC Bayern München gibt Einblicke über die teils verstörende Zeit.
James Rodriguez ist ein Wandervogel.
Der mittlerweile 32-Jährige kickt aktuell bei seiner zehnten Station, dem FC Sao Paulo in Brasilien.
Der kolumbianische Superstar hat neben seiner Zeit beim FC Bayern München oder Real Madrid einiges gesehen, so auch in Katar.
Von 2017 bis 2019 spielte er für den Verein Al-Rayyan. In einem Interview verrät Rodriguez jetzt, warum diese Zeit ein Albtraum war.
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In der Sportsendung "Globo Esporte" erzählte er: "Das Leben und die Kultur in Katar sind sehr schwierig, es war ein Land, bei dem es schwer war, sich anzupassen. Man weiß, dass im Fußball beim Duschen alle nackt sind, aber die Teamkollegen sagten mir: 'So darfst du das nicht machen'. Ich hatte Angst."
Kulturschock beim Essen
Doch nicht nur beim Duschen musste er sich umgewöhnen, auch bei seinen Mahlzeiten gab es einen Kulturschock: "Dort essen alle mit der Hand, das war schwierig für mich. Sie teilten es mit mir und ich sagte: 'Nein, danke.' Ich fragte nach Besteck und sie sagten mir: 'Nein, mit deiner Hand' und ich antwortete: 'Ihr seid doch verrückt, ich werde nicht mit meiner Hand essen'."
Außerdem ist es in Katar üblich, mit der rechten Hand zu essen. Da die linke für Körperhygiene verwendet wird. Rodriguez wollte sich nicht darauf einlassen.
In seiner katarischen Zeit stand er 16 mal auf dem Feld. Dabei kamen fünf Tore und sieben Vorlagen zu Stande.
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James Rodriguez über Brasilien und Deutschland
Über Umwege landete er jetzt in Sao Paulo. Auch über den brasilianischen Fußball verlor er in der Sendung ernüchternde Worte: "Ich dachte, der Fußball hier wäre weniger physisch, aber es geht sehr körperlich zu. Das Spiel wird sehr häufig wegen Fouls unterbrochen, es gibt viele Zusammenstöße. Ich dachte, es wäre technischer. Es gibt Spieler mit viel Qualität, aber das Spiel ist sehr hart."
Auch wenn Rodriguez gerne den Verein und/oder Kontinent wechselte, war er schwer zufrieden zu stellen. Bei den Bayern war in 67 Spielen aktiv, schoss 15 Tore und bereitete 20 vor.
Über diese Zeit sagte er bereits in 2020 in einem südamerikanischen Podcast: "Es ist kalt dort. Die Deutschen sind auch kalte Leute, auch wenn ich beim FC Bayern fantastisch behandelt wurde. Der Klub hat mich sehr geliebt, aber es ist einfach kalt. Es gab Tage, da bin ich um 9 Uhr morgens bei Eiseskälte zur Arbeit gegangen und ich habe mich gefragt: 'Was mache ich eigentlich hier?'“
Knapp 149 Millionen Euro zahlten die zehn Vereine in Summe, um James Rodriguez für eine Ablöse zu bekommen. Wirklich lang blieb er nirgendwo.