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Lionel Messi ist Weltfußballer: Diese Wahl ist eine Farce und wertet die Auszeichnung ab - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 15.01.2024
  • 23:39 Uhr
  • Andreas Reiners

Lionel Messi ist einer der besten Fußballer der Geschichte, einer der Größten, eine Legende. Weltfußballer 2023 ist er aber zu Unrecht geworden. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Dass Lionel Messi seinen Preis nicht persönlich abholte, ja, nicht einmal eine Videobotschaft des Argentiniers eingespielt wurde, passte wunderbar ins Bild.

Vielleicht war es ihm ja selbst ein bisschen peinlich.

Beim Publikum in London schien das Fall gewesen zu sein, das bedrückende Schweigen nach der Bekanntgabe war unangenehm lauter als jeder Jubel, die pikierte Schockstarre deutlicher als jedes verbale Statement.

Denn dass der Argentinier zum achten Mal zum Weltfußballer gewählt wurde, ist eine Farce. Eine Beleidigung für diese Auszeichnung, eine Abwertung des Preises, ein Schlag ins Gesicht für andere Spieler.

Nicht falsch verstehen. Das hier schreibt jemand, der sich bei der Glaubensfrage Messi oder Cristiano Ronaldo immer für Messi entschieden hat.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Messi wieder Weltfußballer

  • Die Gewinner 2023

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Lionel Messi: Einer der Größten

Messi ist einer der besten Fußballer der Geschichte, einer der Größten, ein Genie am Ball, ein Künstler, der eine ganze Generation verzaubert und geprägt hat. Weltfußballer 2023 ist er aber zu Unrecht geworden.

So ehrlich muss man sein.

Auch hier nicht falsch verstehen: Messi kann nichts dafür, wahlberechtigt waren Trainer aller Nationalteams, deren Kapitäne, je ein Journalist aus jedem Land und die Fans. Diese Wahl gilt es zu respektieren, Fragen wirft sie trotzdem auf.

Die Wahlberechtigten müssen sich fragen, warum Messi diesen Preis mehr verdient hat als zum Beispiel Erling Haaland. Messi setzte sich bei den Kapitänen und den Fans durch, Haaland bei den Trainern und den Medien. Am Ende lagen beide mit 48 Punkten gleichauf, für die Entscheidung sorgte die Tatsache, dass Messi bei den Kapitänen vorne war. Haaland hatte in der vergangenen Saison mit City sowohl die Champions League als auch die Premier League und den nationalen Pokal gewonnen. Der 23-Jährige wurde zudem Torschützenkönig, schoss 50 (!) Pflichtspieltore.

Man fragt sich schon, was ein Spieler noch erreichen muss, um die Wahl gewinnen zu können.

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WM nicht im maßgeblichen Zeitraum

Der maßgebliche Zeitraum für die Wahl "erstreckte sich vom 19. Dezember 2022 bis einschließlich 20. August 2023", so die FIFA. Die WM 2022 in Katar, bei der Messi mit Argentinien seine Karriere krönte, endete am 18. Dezember. Nüchtern betrachtet fällt also das unschöne Aus bei Paris St. Germain und der Wechsel in die MLS zu Inter Miami in den Zeitraum. Dazu die Meisterschaft in Frankreich und der Leagues Cup in den USA.

Um es auf den Punkt zu bringen: Niemand versteht diese Wahl, die Messi nicht für seine Leistungen im genannten Zeitraum würdigt, sondern eher für sein Lebenswerk. Was aber nun mal nicht zur Wahl stand.

Spezieller Geschmack

Und bei allem Verständnis für einen eigenen Geschmack: Dass Georgiens Medienvertreter und Nationalcoach Willy Sagnol für Khvicha Kvaratskhelia gestimmt haben, ist verständlich, aber im Kontext einer Weltfußballer-Wahl nicht ganz nachvollziehbar.

Montserrats Kapitän Lyle Taylor stimmte für Declan Rice – vielleicht hat er eine Wette verloren. Australiens, Somalias und Botswanas Medienvertreter sahen Julian Alvarez ganz vorne – diese Meinung hatten sie relativ exklusiv.

All das zusammen führt die Wahl am Ende ad absurdum. Messi tut man damit letztendlich keinen Gefallen. Und der Auszeichnung wird man so auch nicht gerecht.

Weltfußballer-Wahl: Messi & Co - das sind die Gewinner 2023

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<strong>The Best FIFA Football Awards: Die Gewinner 2023</strong><br>Lionel Messi und Pep Guardiola zählen zu den Preisträgern der Best FIFA Football Awards. <strong><em>ran</em></strong> nennt alle Preisträger der Veranstaltung.&nbsp;
© imago

The Best FIFA Football Awards: Die Gewinner 2023
Lionel Messi und Pep Guardiola zählen zu den Preisträgern der Best FIFA Football Awards. ran nennt alle Preisträger der Veranstaltung. 

<strong>Weltfußballer des Jahres: Lionel Messi (Inter Miami)</strong><br>Lionel Messi wurde zum zweiten Mal in Folge zum FIFA Weltfußballer des Jahres gewählt. Er gewann diese Auszeichnung, die von 2010 bis 2015 noch gemeinsam mit der Auszeichnung zum "FIFA Ballon d’Or" ernannt wurde, bereits zum achten Mal. Messi war bei der Verleihung allerdings nicht vor Ort. Auch eine Dankesrede per Videobotschaft fehlte.
© ZUMA Wire

Weltfußballer des Jahres: Lionel Messi (Inter Miami)
Lionel Messi wurde zum zweiten Mal in Folge zum FIFA Weltfußballer des Jahres gewählt. Er gewann diese Auszeichnung, die von 2010 bis 2015 noch gemeinsam mit der Auszeichnung zum "FIFA Ballon d’Or" ernannt wurde, bereits zum achten Mal. Messi war bei der Verleihung allerdings nicht vor Ort. Auch eine Dankesrede per Videobotschaft fehlte.

<strong>Torwart des Jahres: Ederson (Manchester City)</strong><br>Der Torwart gewann mit Manchester City im Jahre 2023 die englische Meisterschaft, den Pokal, die Champions League, den UEFA-Super-Cup und die Klub-Meisterschaft.
© PA Images

Torwart des Jahres: Ederson (Manchester City)
Der Torwart gewann mit Manchester City im Jahre 2023 die englische Meisterschaft, den Pokal, die Champions League, den UEFA-Super-Cup und die Klub-Meisterschaft.

<strong>Trainer des Jahres:&nbsp;&nbsp;Pep Guardiola (Manchester City)</strong><br>Guardiola hatte im Sommer 2023 mit Manchester City das Triple aus englischer Meisterschaft, englischem Pokal und europäischer Champions League gewonnen. Er setzte sich&nbsp; gegen die beiden Italiener Simone Inzaghi (Inter Mailand) und Luciano Spalletti (SSC Neapel) durch.&nbsp;Erstmals FIFA-Welttrainer war Guardiola im Jahr 2011
© PA Images

Trainer des Jahres:  Pep Guardiola (Manchester City)
Guardiola hatte im Sommer 2023 mit Manchester City das Triple aus englischer Meisterschaft, englischem Pokal und europäischer Champions League gewonnen. Er setzte sich  gegen die beiden Italiener Simone Inzaghi (Inter Mailand) und Luciano Spalletti (SSC Neapel) durch. Erstmals FIFA-Welttrainer war Guardiola im Jahr 2011

<strong>Weltfußballerin des Jahres: Aitana Bonmati (FC Barcelona)</strong><br>Die Mittelfeldspielerin gewann 2023 mit dem FC Barcelona die Champions League und mit Spanien die Weltmeisterschaft.&nbsp;Sie wurde bereits von der UEFA zur Spielerin des Jahres gekürt und von France Football mit dem Ballon d’Or als Weltfußballerin des Jahres ausgezeichnet.
© PA Images

Weltfußballerin des Jahres: Aitana Bonmati (FC Barcelona)
Die Mittelfeldspielerin gewann 2023 mit dem FC Barcelona die Champions League und mit Spanien die Weltmeisterschaft. Sie wurde bereits von der UEFA zur Spielerin des Jahres gekürt und von France Football mit dem Ballon d’Or als Weltfußballerin des Jahres ausgezeichnet.

<strong>Torhüterin des Jahres: Mary Earps (Manchester United)</strong><br>Die englische Nationalspielerin gewann die Auszeichnung nun bereits zum zweiten Mal in Folge. Sie wurde in diesem Jahr auch als IFFHS-Welttorhüter des Jahres ausgezeichnet.
© PA Images

Torhüterin des Jahres: Mary Earps (Manchester United)
Die englische Nationalspielerin gewann die Auszeichnung nun bereits zum zweiten Mal in Folge. Sie wurde in diesem Jahr auch als IFFHS-Welttorhüter des Jahres ausgezeichnet.

<strong>Trainerin des Jahres:&nbsp;Sarina Wiegmann (englische Nationalmannschaft)</strong><br>Wiegman hatte Englands Frauen ins Endspiel der Weltmeisterschaft gegen Spanien (0:1) geführt. Auch 2022 hatte sie den Preis als Trainerin der Europameisterinnen aus England abgeräumt, zuvor gewann sie 2017 und 2020 als Trainerin der Niederlande. In diesem Jahr standen auch Jonatan Giraldez (FC Barcelona) und Emma Hayes (FC Chelsea).
© PA Images

Trainerin des Jahres: Sarina Wiegmann (englische Nationalmannschaft)
Wiegman hatte Englands Frauen ins Endspiel der Weltmeisterschaft gegen Spanien (0:1) geführt. Auch 2022 hatte sie den Preis als Trainerin der Europameisterinnen aus England abgeräumt, zuvor gewann sie 2017 und 2020 als Trainerin der Niederlande. In diesem Jahr standen auch Jonatan Giraldez (FC Barcelona) und Emma Hayes (FC Chelsea).

<strong>FIFA Puskas Award: Guilherme Madruga (Cuiaba EC)</strong><br>Die Auszeichnung wird an den Spieler oder die Spielerin vergeben, der oder die in der vergangenen Saison das schönste Tor erzielt hat. Madruga traf per Fallrückzieher von außerhalb des Strafraums. Der Preis ist eine Hommage an den 2006 verstorbenen ungarischen Stürmer Ferenc Puskas.
© NurPhoto

FIFA Puskas Award: Guilherme Madruga (Cuiaba EC)
Die Auszeichnung wird an den Spieler oder die Spielerin vergeben, der oder die in der vergangenen Saison das schönste Tor erzielt hat. Madruga traf per Fallrückzieher von außerhalb des Strafraums. Der Preis ist eine Hommage an den 2006 verstorbenen ungarischen Stürmer Ferenc Puskas.

<strong>FIFA Fair Play Award: Brasilianische Herren-Nationalmannschaft</strong><br>Die Brasilianer liefen mit einem schwarzen Trikot auf, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.&nbsp;
© NurPhoto

FIFA Fair Play Award: Brasilianische Herren-Nationalmannschaft
Die Brasilianer liefen mit einem schwarzen Trikot auf, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. 

<strong>FIFA Fan Award: Apollo Hugo Daniel Iniguez (Club Atlético Colon Fan)</strong><br>Die TV-Kameras schwenkten bei einer Übertragung auf einen Colón-Fan, der seinen Sohn in den Armen wiegte, während er ihn mit seiner Flasche fütterte. Die Szene spiegelte den Willen des Fans wider, in seinem Sohn von klein auf die Leidenschaft für den Verein zu wecken.
© PA Images

FIFA Fan Award: Apollo Hugo Daniel Iniguez (Club Atlético Colon Fan)
Die TV-Kameras schwenkten bei einer Übertragung auf einen Colón-Fan, der seinen Sohn in den Armen wiegte, während er ihn mit seiner Flasche fütterte. Die Szene spiegelte den Willen des Fans wider, in seinem Sohn von klein auf die Leidenschaft für den Verein zu wecken.

<strong>FIFA Special Award für das Lebenswerk: Marta</strong>&nbsp;<br>Marta war zwischen 2006 und 2018 sechsmal Weltfußballerin des Jahres. Seit April 2017 steht sie beim US-amerikanischen NWSL-Franchise Orlando Pride&nbsp;unter Vertrag. Zu ihren Ehren wird es ab dem kommenden Jahr einen Marta Award für das schönste Tor im Frauenfußball geben.&nbsp;
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FIFA Special Award für das Lebenswerk: Marta 
Marta war zwischen 2006 und 2018 sechsmal Weltfußballerin des Jahres. Seit April 2017 steht sie beim US-amerikanischen NWSL-Franchise Orlando Pride unter Vertrag. Zu ihren Ehren wird es ab dem kommenden Jahr einen Marta Award für das schönste Tor im Frauenfußball geben. 

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