ran Bundesliga Webshow
Toni Polster und die fehlenden Tore: Deshalb verklagt er den österreichischen Verband
- Veröffentlicht: 27.11.2023
- 21:08 Uhr
- Andreas Reiners
Toni Polster ist der Rekord-Torschütze Österreichs. Drei Treffer fehlen ihm aber seiner Meinung nach. Deshalb verklagt er den österreichischen Verband.
Toni Polster war ein verlässlicher Knipser. Deshalb ist der heute 59-Jährige auch Rekord-Torschütze Österreichs. 44 Tore gelangen ihm in 95 Länderspielen. Doch das reicht Polster nicht. Weshalb er den österreichischen Verband verklagt.
Ernsthaft?
Ja, ein befreundeter Anwalt hat sich der Sache angenommen, die auf den ersten Blick vielleicht seltsam anmutet, bei genauerem Hinsehen aber nachvollziehbar ist.
"Es waren drei Spiele dabei mit drei Toren, bei denen der ÖFB gesagt hat, dass es inoffizielle Länderspiele waren. Diese drei Tore hätte ich gerne, weil es für mich normale Länderspiele waren. Ich habe das immer als ungerecht empfunden, und ein befreundeter Anwalt hält das auch für einen schlechten Witz", sagte Polster in der ran Bundesliga Webshow.
Konkret geht es um Spiele in Liechtenstein 1984, in Tunesien 1987 und in Marokko 1988.
Das Wichtigste in Kürze
Der Hintergrund: Da es damals noch keinen internationalen Spielkalender mit Abstellungen gab, konnten Spiele unter Nationen eigenhändig ausgehandelt werden. Dazu zählten auch die Spielbedingungen, wie die Anzahl an Ein- und Auswechslungen. Deshalb wurden die Spiele als inoffiziell gewertet.
"Rückschläge werden kommen" - Polster zum Leverkusen-Lauf
"Wir werden jetzt um diese drei Tore kämpfen", sagte Polster: "Denn eigentlich habe ich 47 Tore geschossen."
Das Problem: "UEFA, ÖFB und FIFA schieben sich den Ball hin und her." Der ÖFB würde gerne, Generalsekretär Thomas Hollerer erklärte aber bei der Nachrichtenagentur APA, dem Verband seien die Hände gebunden.
"Wir würden Toni gerne helfen. Wir hätten ja auch keinen Grund, es nicht zu wollen, dass ihm die Spiele und Tore angerechnet werden, aber uns sind leider die Hände gebunden", so Hollerer. Von der FIFA gebe es die Ansage, dass man Spiele nachträglich nicht anders werten könne.
Sein Anwalt werde jetzt versuchen, "diesen gordischen Knoten aufzumachen", so Polster.