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U21-EM: Deutschland scheitert nach England-Debakel in der Vorrunde - die Stimmen

  • Aktualisiert: 28.06.2023
  • 22:48 Uhr
  • ran.de
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© Imago

Das Aus der U21-Auswahl bei der EM offenbart die vielen Missstände in der Nachwuchsarbeit des DFB. Spieler und Verantwortliche üben nach dem Spiel gegen England Selbstkritik.

Nach dem peinlichen Ausscheiden bei der EM-Endrunde in der Gruppenphase gehen Spieler und Verantwortliche der deutschen U21-Nationalmannschaft hart mit sich ins Gericht.

ran fasst die Stimmen zur 0:2-Niederlage gegen England und zum ernüchternden Turnier am ran-Mikrofon und aus der Mixed Zone zusammen.

Antonio Di Salvo, Trainer: "Das haben wir uns alle ganz anders vorgestellt. Heute war die Niederlage absolut berechtigt. Die Engländer waren mindestens eine Klasse besser. Ich kann nur sagen, dass wir die letzten Spiele zu wenig konsequent waren, auch heute. Es ist schwer zu erklären. Wir hinterfragen uns natürlich ständig. Das ist klar. Jetzt müssen wir ganz kritisch das Turnier analysieren. Ich glaube, dass wir alles versucht haben mit dem Kader, der uns zur Verfügung stand."

Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften: "Der Super-GAU ist tatsächlich eingetroffen. Wir hätten heute mit einem Sieg die Möglichkeit gehabt, weiterzukommen. Das ist natürlich sehr, sehr bitter. Dieses Turnier stand nicht wirklich unter einem guten Stern. Das hat schon in der Vorbereitung begonnen und zog sich dann übers Turnier hinweg. Heute waren wir den Engländern in allen Belangen unterlegen. Am Ende war es ein Katz- und Maus-Spiel. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit schlussendlich viel zu wenig mutig nach vorne gespielt, um tatsächlich noch einen Sieg herbeizuführen. Wir haben uns am Ende ein wenig ergeben. Es ist traurig, aber am Ende hochverdient, dass wir auch noch als Tabellenletzter hier bei dem Turnier ausscheiden."

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Nelson Weiper U21
News

Kommentar zum U21-Debakel: Der letzte Warnschuss

Der deutsche Fußball befindet sich weniger als ein Jahr vor der EM im eigenen Land in einer schweren Krise. Daran kann auch der Auftritt der U21 bei der Europameisterschaft in Georgien und Rumänien nichts ändrn. Ganz im Gegenteil: Das debakulöse Aus ist der letzte Warnschuss. Ein Kommentar.

  • 29.06.2023
  • 06:01 Uhr
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über die Charakterfrage bei den Spielern: "Wir haben während des Turniers zwei ordentliche Halbzeiten gespielt. Das ist einfach zu wenig, wenn du Europameister werden willst, wenn du dich für die Olympischen Spiele qualifizieren willst und wenn du einen gewissen Anspruch hast als Fußball-Nation. Du musst einfach anders auftreten, die Spiele bestimmen und mit ein bisschen Punch auch gewinnen wollen. Das haben wir vermissen lassen. Natürlich fehlt dann auch vorne die Qualität, die wir eigentlich gebraucht haben, um die Tore zu erzielen. Wir haben das Turnier nicht heute aus der Hand gegeben, sondern schon gegen Israel, als wir eigentlich die bessere Mannschaft waren, aber zwei Elfmeter verschossen haben. Wenn die jetzt weiterkommen, ist das schon bitter. Wir hätten gerne gegen Georgien gespielt."

über den Rückstand zu den besten Nationen: "Andere Nationen sind uns einfach voraus. Wir müssen schleunigst in der Nachwuchsarbeit an gewissen Themen arbeiten. Da liegt noch viel Arbeit vor uns – egal ob im Verband oder in den Vereinen, um den Anschluss an die Weltspitze nicht zu verpassen."

über eine Trainerdiskussion um Di Salvo: "Eine Trainerdiskussion wird es nicht geben, weil wir Toni schon vor dem Turnier unser Vertrauen ausgesprochen haben. Wir sehen, wie er und sein gesamtes Trainerteam arbeitet. Natürlich werden wir Themen hinterfragen, natürlich werden wir uns Gedanken machen, inwieweit wir mit einer mutigen Viererkette gegen England spielen wollten und in der Restverteidigung vielleicht nicht so gut aufgestellt waren."

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Noah Atebolu, Torwart: "Wir haben unser Bestes gegeben. Aber da kam nichts bei herum. Wenn wir das erste Spiel so spielen und so ins Turnier starten, macht das was mit einem Team. Trotz allem haben wir probiert, optimistisch und positiv zu bleiben. Nach einem Spiel ist es nicht vorbei. Aber das haben wir auch dann so mitgetragen von Spiel zu Spiel, und dann ist das alles so gelaufen."

über seine Spielweise: "Ich will mutig spielen. Und wenn nicht jeder mitmachen will und den Mut hat, Fußball zu spielen, dann wird es genauso weitergehen. Egal, was passiert, ich will mutig spielen. Am Ende ist da vielleicht eine kleine Unsicherheit dabei. Aber ich bleibe meiner Spielart treu, und hätte mir gewünscht, dass das jeder so gemacht hätte."

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Tom Krauß, Mittelfeldspieler: "Es ist schon ein Qualitätsunterschied heute gewesen, das hat man brutal gesehen. Wir haben die Chancen nicht genutzt und sind mit einem Punkt verdient ausgeschieden. Wir haben uns was vorgenommen für das Spiel. Es tut weh. Unser Ziel war nicht, morgen nach Hause zu fahren."

Angelo Stiller, Mittelfeldspieler: "Am Ende können wir über vieles sprechen. Ob wir genug Mut hatten, das weiß ich nicht. Wenn man sich die zweite Halbzeit anschaut, dann war das auf jeden Fall nicht mutig. Das war ohne Herz. Da muss mehr kommen. Wir haben nichts mehr zu verlieren. Die Leistung war nix."