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FC Chelsea in der Krise

FC Chelsea in der Krise: Trainer Pochettino fordert Geduld - Experten mit vernichtendem Urteil

  • Aktualisiert: 29.09.2023
  • 00:25 Uhr
  • Daniel Kugler

Chelsea rutscht trotz hoher Investitionen immer weiter in die Krise und wird für seine Transferpolitik von Experten scharf kritisiert. Trainer Mauricio Pochettino nimmt sein Team in Schutz.

von Daniel Kugler

1,07 Milliarden Euro!

Diese astronomische Summe investierte der FC Chelsea nach der Übernahme des Klubs durch die Investorengruppe um Todd Boehly seit Sommer 2022 in neue Spieler.

Unter Europas Top-Teams sucht man die Engländer derzeit jedoch vergebens. Denn auch trotz der anhaltenden Transferoffensive ist vom Glanz früherer Tage nicht mehr viel übrig.

Der Klub befindet in einer tiefen sportlichen Krise. Darüber kann auch der Sieg in der dritten Runde des League Cup mit 1:0 gegen Brighton & Hove Albion unter der Woche nicht hinwegtäuschen.

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FC Chelsea: Krise hält auch unter Pochettino an

Nach dem enttäuschenden 12. Platz in der Premier League in der Vorsaison war die Hoffnung bei den Londonern groß, dass es in der neuen Saison nur besser werden könnte. Keine zwei Monate in der neuen Spielzeit sind die "Blues" allerdings wieder in der ernüchternden Realität angekommen.

Denn auch unter dem neuen Trainer Mauricio Pochettino ging der Saisonstart komplett in die Hose. Nach sechs Spieltagen stehen ein magerer Sieg und lediglich fünf Punkte zu Buche. Mit Platz 14 ist die Abstiegszone derzeit deutlich näher als das internationale Geschäft.

Gerade offensiv bekommt Chelsea weiterhin kaum etwas zustande. Im September gelang etwa kein einziger Treffer in der Liga. Blickt man auf die Jahresbilanz, wird das Bild noch erschreckender.

Nur 24 Tore konnte der Klub 2023 im Ligabetrieb bisher erzielen. Zum Vergleich: Sogar Leicester City liegt mit 25 Treffern noch vor den "Blues". Und das, obwohl Leictester vor vier Monaten in die Championship abgestiegen ist.

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Pochettino mahnt zu Geduld mit Chelsea-Kader

Wo andernorts die Alarmglocken bereits lautstark läuten würden, bleiben die Verantwortlichen der "Blues" jedoch erstaunlich ruhig.

Trainer Pochettino redet die Probleme klein und pocht auf Geduld. "Es geht darum, zu lernen, es geht um den Prozess", sagte der Argentinier nach dem 0:1 gegen Aston Villa in der Vorwoche.

Mit 23,1 Jahren stellt Chelsea das mit Abstand jüngste Team der Liga. "Wir sind eine junge Mannschaft, die sich in einem Prozess befindet, den sie alle zusammen lernen müssen. Es ist schwierig, über Positives zu sprechen, denn wenn man verliert, ist es schwierig, wir müssen über positive Dinge sprechen."

Pochettino habe jedoch keine Zweifel daran, dass die Mannschaft "mit der Zeit ihre Leistung bringen wird. Aber natürlich können wir die Situation jetzt nicht verbergen. Es ist eine Phase, die alle Fans, den Verein, uns und die Spieler enttäuscht."

In Anbetracht der gigantischen Investitionssummen, die im Sommer mit Ausgaben von über 450 Millionen Euro erneut getätigt wurden und zu keiner deutlichen Verbesserung geführt haben, wirkt der Trainer trotz seiner Durchhalteparolen fast schon ratlos.

Experten fällen vernichtendes Urteil über Chelseas Transferpolitik

Insgesamt gibt der über die Jahre so erfolgsverwöhnte Klub nicht erst seit gestern ein bedenkliches Gesamtbild ab - und das nicht nur auf dem Platz.

"Sie ruinieren Neuzugänge, die als gute Spieler verpflichtet wurden. Das ist bei Chelsea in den letzten 12 bis 18 Monaten zu beobachten und kommt kulturell von ganz oben", betonte Experte Gary Neville im Podcast "Stick to Football" von "Sky Bet".

Chelsea ist in der laufenden Saison von zahlreichen Verletzungen bei Topspielern gebeutelt. Dazu gehören auch Neuzugang Christopher Nkunku sowie Kapitän Reece James.

Dennoch: Von den teuren Neuzugängen konnte kaum jemand vollkommen überzeugen und seine hohe Ablösesumme rechtfertigen.

Exemplarisch für die anhaltende Krise der "Blues" steht Offensivspieler Mykhailo Mudryk, der inklusive Boni bis zu 100 Millionen Euro kosten könnte und seit seiner Verpflichtung im Januar in der Premier League nicht richtig Fuß fassen kann.

"Wir wissen, dass er nicht gut gespielt hat, aber sie kaufen immer noch weitere Flügelspieler! Man muss dem Jungen eine Chance geben", forderte "Sky Sports"-Experte Jamie Carragher.

"Jeder Spieler muss das Gefühl haben, dass es keine echte Chance für ihn gibt, denn zwei Spiele später könnte schon jemand seinen Platz einnehmen", ergänzte der ehemalige englische Nationalspieler.

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Chelseas planloser Investitionswahn rächt sich

Die Liverpool-Legende erkennt kein wirkliches Konzept im Transfervorgehen des Klubs.

Eine klare Linie und Identität, die es für den Aufbau einer Spitzenmannschaft alternativlos braucht, suche man bei Chelsea vergebens.

"Ja, man braucht Top-Spieler, aber man braucht auch eine Verbindung in der Umkleidekabine, mit dem Trainer und dem Publikum. Wie kann das bei Chelsea jemals passieren? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen", führte Carragher weiter aus.

Und so beweisen die Londoner derzeit eindrucksvoll, dass auch ein prallgefülltes Portemonnaie ohne klaren Plan keine Garantie für Erfolg ist: "Das ist nichts gegen Chelsea, aber das Gute an der Sache ist, dass es zeigt, dass es nicht automatisch funktioniert, wenn man viel Geld in eine Sache steckt", fasste Carragher zusammen.

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