De Ligt und Zirkzee auf Formsuche, Mazraoui erkrankt
Manchester United: Matthijs de Ligt und die sonderbare Transfer-Seuche
- Aktualisiert: 17.10.2024
- 20:43 Uhr
- Christian Stüwe
Rund 230 Millionen Euro investiert Manchester United in diesem Transfer-Sommer in Joshua Zirkzee, Matthijs de Ligt, Noussair Mazraoui, Leny Yoro und Manuel Ugarte. Doch aufgrund von Verletzungen und Formschwächen bleiben bisher alle hinter den Erwartungen zurück - was ein Grund für die derzeitige Krise ist.
Manchester United steckt weiter in der Krise.
Nur zwei Spiele konnte die Mannschaft von Trainer Erik ten Hag an den ersten sieben Spieltagen der Premier League gewinnen. Nie startete ManUnited schwächer in die Liga. Auch der Auftakt in die Europa League ist mit zwei Unentschieden misslungen.
Während der Job von Trainer ten Hag schon seit Wochen bedenklich wackelt, legte die Boulevard-Zeitung "The Sun" den Fokus nun auf die fünf Sommer-Neuzugänge, die allesamt schwächeln oder verletzt sind. Das Blatt sprach sogar von einem Fluch, der auf ManUnited laste.
Dabei hatten die "Red Devils" für Joshua Zirkzee, Matthijs de Ligt, Noussair Mazraoui, Leny Yoro und Manuel Ugarte in diesem Sommer insgesamt rund 230 Millionen Euro an Ablösen bezahlt, um nach enttäuschenden Jahren wieder eine Spitzenmannschaft zu formen.
Intern wurde das "Project 150" als Ziel ausgegeben, zum 150-jährigen Jubiläum des Bestehens des Vereins im Jahr 2028 wollte ManUnited wieder die Meisterschaft gewinnen. Aktuell scheint die Mannschaft von solchen Zielen aber weit entfernt zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
Matthijs de Ligt zuletzt nur auf der Bank – Mazraoui erkrankt
Beispielhaft für die aktuelle Situation steht Matthijs de Ligt, der im Sommer für rund 45 Millionen Euro vom FC Bayern München nach Manchester wechselte. Der Niederländer sollte Harry Maguire ersetzen und der neue Abwehrchef werden. Der 25-Jährige hat aber Probleme, seinen Platz in der United-Abwehr zu finden. Bei mehreren Gegentoren sah de Ligt schlecht aus und stand nicht richtig.
Mit dem Ergebnis, dass de Ligt beim 0:0 gegen Aston Villa zuletzt auf der Bank saß, während Maguire wieder in der Startelf stand.
Auch bei den englischen Medien steht der einstige FCB-Fanliebling in der Kritik. Eine besonders kuriose Theorie stammt vom TV-Experten Chris Sutton: "Er war zu oft im Gym. Als ihm bei Ajax der Durchbruch gelungen ist, war er nicht nur physisch stark, sondern auch beweglich. Jetzt ist er klobig."
Klingt erstmal weit hergeholt, allerdings sagte auch ten Hag im September nach de Ligts Premierentreffer: "Im Moment ist er nicht fit, er hat noch nicht 100 Prozent seines Tempos. Er braucht Spiele, um sein Top-Level zu erreichen. Wir sehen bisher nur vereinzelte Augenblicke, aber wenn er erstmal fit sein wird, wird er noch viel besser." Bis heute scheint de Ligt seine Topform nicht gefunden zu haben
Deutlich besser lief es zunächst für Noussair Mazraoui, der wie de Ligt von den Bayern kam. Dann wurden bei dem rund 30 Millionen Euro teuren Rechtsverteidiger aber Herzprobleme festgestellt. Mazraoui musste sich einem kleinen Eingriff unterziehen und wird noch einige Wochen ausfallen.
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Zirkzee und Ugarte auf Formsuche – Leny Yoro verletzt
Der dritte Ex-Bayern-Spieler in Manchester, Joshua Zirkzee, hat bisher ebenfalls noch nicht zu seiner Form gefunden. Der 23 Jahre alte Stürmer, der für rund 40 Millionen Euro vom FC Bologna kam, erzielte in wettbewerbsübergreifend zehn Spielen nur ein Tor. Gegen Aston Villa wurde er erst in der Schlussphase eingewechselt.
Der 18-jährige Innenverteidiger Leny Yoro, der für rund 62 Millionen Euro vom LOSC Lille verpflichtet wurde, zog sich in der Vorbereitung einen Mittelfußbruch zu und hat noch kein Spiel für United gemacht.
Als Letzter im Bunde spielt der Uruguayer Manuel Ugarte, der für 50 Millionen Euro von PSG kam und als Königstransfer im zentralen Mittelfeld eingeplant war, bisher überhaupt keine Rolle. Gegen Aston Villa saß der 23-Jährige 90 Minuten auf der Bank.
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ManUnited hatte schon letzte Saison mit Verletzungspech zu kämpfen
Vielleicht ist Erik ten Hag auch deshalb noch im Amt, weil die Spieler, die ihm helfen sollten, Manchester United zu stabilisieren, aktuell keine Verstärkungen sind – was die derzeitigen Probleme zumindest teilweise erklärt
Neu ist die derzeitige Situation nicht. Schon in der vergangenen Saison hatte Manchester United großes Verletzungspech, insgesamt 75 Verletzungen von Spielern bedeuteten den zweithöchsten Wert in der Premier League.
Es mag in diesem Zusammenhang vielleicht übertrieben sein, von einem Fluch zu sprechen. Aber wirklich gut läuft es für die "Red Devils" derzeit ganz sicher nicht.