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REgionalliga West

Türkspor Dortmund verliert am grünen Tisch - Wochen des Chaos bei Regionalliga-Klub

  • Veröffentlicht: 06.10.2024
  • 12:58 Uhr
  • Tim Rausch

Türkspor Dortmund taumelt nach dem steilen Aufstieg von der Kreisliga bis in die Regionalliga West gehörig. Nun verlor das Team am grünen Tisch. Die Spitze eines offenbar wackligen Eisberges.

Von Tim Rausch

Die Aufstiegs-Euphorie ist verpufft, der zähe Regionalliga-Alltag schon längst eingetroffen. Türkspor Dortmund steht aktuell mit fünf Zählern nach zehn Partien auf dem letzten Platz der Regionalliga West.

Nun trat die Mannschaft am zehnten Spieltag nicht an und verlor mit 0:2 am grünen Tisch gegen Fortuna Köln. Der verrückte Grund: Für das Türkspor-Heimspiel fand sich kein Stadion.

Bisher trugen die Dortmunder, die über keine eigene, regionalligataugliche Spielstätte verfügen, ihre Heimspiele in der "IMS-Arena" in Velbert aus - ein kostspieliges Unterfangen.

"Keine Ahnung, wie lange wir die Miete für Velbert noch zahlen können. Da bin ich ehrlich. Wir müssen schleunigst nach Hagen umziehen, um die Kosten drastisch nach unten zu fahren", hatte Türkspor-Sportchef Tuna Kayabasi vor einigen Wochen dem "RevierSport" gesagt.

Die Reißleine wurde nun offenbar gezogen. Dortmund wolle aufgrund der hohen Mietkosten nicht mehr in Velbert spielen, heißt es in einem Statement von Niklas Müller, Geschäftsführer von Fortuna Köln. Wie die "WAZ" berichtet, musste Türkspor Dortmund pro Heimspiel je nach Sicherheitsstufe zwischen 16.000 und 25.000 Euro bezahlen.

Dortmund sollte eigentlich längst in Hagen im "Ischelandstadion" spielen, die Sanierung der Spielstätte ist aber noch nicht abgeschlossen.

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Türkspor Dortmund: Viele Probleme beim Liga-Neuling

Einem Tausch des Heimrechts oder einer Verlegung der Partie stimmte Fortuna Köln auf Anfrage von Türkspor "aus mehreren Gründen" nicht zu, wie Müller erklärte. So hätten bei einer Spielverlegung "ohne Not mehrere englische Wochen gedroht", sagte Müller. Hinzu kam eine von der Stadt Köln gewollte Erholungspause für den Rasen.

Die Niederlage am grünen Tisch ist für die Dortmunder Mannschaft die nächste Negativ-Schlagzeile.

Neben dem Stadion mangelt es auch an weiterer Infrastruktur rund um den Verein. Die Vereins-Website ist seit geraumer Zeit nicht zu erreichen, die Jugend-Mannschaften spielen größtenteils in der Kreisliga, ein eigener Naturrasenplatz zum Trainieren für die erste Mannschaft fehlt.

In der Vergangenheit wich Dortmund deshalb beispielsweise auf den Platz des Kreisligisten Arminia Marten aus.

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Türkspor Dortmund: Sportlicher Abstieg

Auch sportlich läuft es nach Jahren der Dominanz nicht mehr rund. In den letzten sieben Spielzeiten gelang der Fast-Durchmarsch von der Kreisliga B bis in die Regionalliga.

Großen Anteil daran hatten die Investitionen von Akin Kara, der im September seinen Rücktritt vom Rücktritt als Präsident erklärte und seitdem wieder im Amt ist.

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In der ersten Saison in der Profi-Liga kann Dortmund allerdings qualitativ nur selten mithalten. Zwar konnten fünf Punkte (ein Sieg und zwei Unentschieden) erzielt werden, die Tor-Differenz von 10:34 ist allerdings nach zehn Partien die mit Abstand schwächste der Liga.

In den letzten beiden Partien verlor Türkspor mit dem neuen Trainer Yakup Göksu (der vorherige Übungsleiter Sebastian Tyrala wurde nach dem bisher einzigen Saisonsieg überraschend entlassen) 0:7 gegen Fortuna Düsseldorf II und 3:7 gegen SC Paderborn II.

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Türkspor Dortmund: Wie geht es weiter?

Einen Anteil an der holprigen ersten Spielzeit in der vierten Liga dürfte auch die Kaderplanung und Kaderzusammensetzung haben. Rund um das Ende des Transfer-Fensters im Sommer kursierten Gerüchte um Spielerstreiks aufgrund ausbleibender Gehaltszahlungen.

Ende August verließen sieben Spieler den Verein, vier davon wechselten erst im Sommer zu Türkspor. In neun Spielen kamen insgesamt 32 verschiedene Akteure zum Einsatz. Eine Reihe an Leistungsträgern ist zudem in der Baller League aktiv.

Besonders entscheidend dürfte für die Dortmunder die Winterpause werden. In dieser Zeit müssen wichtige finanzielle, infrastrukturelle und sportliche Weichen gestellt werden. Ansonsten folgt auf den rasanten Aufstieg der letzten Jahre womöglich der erste Abstieg.

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