"langweilig und träge"
Thomas Tuchel nach Debüt als Nationaltrainer von englischer Presse kritisiert - Kapitän Harry Kane lobt ihn
- Aktualisiert: 25.03.2025
- 15:02 Uhr
- Tobias Wiltschek
Während Harry Kane vom neuen Nationaltrainer begeistert ist, sieht die Presse in England noch keine Verbesserungen im Vergleich zur Zeit unter Tuchels Vorgänger Gareth Southgate.
Thomas Tuchel ist mit zwei Siegen ohne Gegentor als Trainer der englischen Nationalmannschaft in die WM-Qualifikation gestartet.
Was die Leistung des Teams und den Einfluss des neuen Coaches auf die Spielweise der "Three Lions" betrifft, gehen die Meinungen allerdings weit auseinander.
Kapitän Harry Kane, der unter Tuchel bereits beim FC Bayern spielte, lobte den Deutschen nach dem 3:0 über Lettland im zweiten Spiel ausgiebig.
"Thomas Tuchel ist fantastisch, es hat von Anfang an gepasst", sagte der 31 Jahre alte Stürmer über seinen früheren Vereinscoach. "Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten. Er hat Leidenschaft reingebracht."
Thomas Tuchel: Kritik von den Medien
Ganz anders sahen dagegen die britischen Medien die ersten Auftritte der Nationalmannschaft unter dem Nachfolger des langjährigen Trainers Gareth Southgate.
Das Team habe "langweilig und träge" gespielt, kritisierte die "Daily Mail" und legte nach: "Wenig hat sich seit dem Abschied von Gareth Southgate geändert."
Das Wichtigste in Kürze
Auch die "BBC" bezweifelt, dass es Tuchel gelingt, seiner Mannschaft kurzfristig einen attraktiveren Spielstil beizubringen. Der Pflichtsieg gegen Lettland habe gezeigt, dass Tuchels angestrebte Veränderung "keine schnelle Lösung sein wird - denn es war mehr das alte, mühsame England, das man so oft unter Southgate gesehen hat".
Der "Guardian" bemängelt ebenfalls das zu statische Spiel unter Tuchel. "Es gibt immer noch keinen Verbindungsspieler zwischen Abwehr und Angriff, niemanden, der riskante Pässe in die Spitze spielt. Englands Tempo ist immer noch zu behäbig", heißt es dort.
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England an der Tabellenspitze in Gruppe K
Die "Sun" schreibt, dass das Traumtor per Freistoß von Reece James dem Nationaltrainer "die Schamröte ersparte, als die Three Lions sich abmühten, den Außenseiter auf Platz 140 der Weltrangliste zu besiegen".
Mit den Siegen gegen Albanien (2:0) und Lettland hat sich England erst einmal an die Tabellenspitze in Gruppe K gesetzt. Alles andere als zwei Siege gegen die beiden Außenseiter wäre jedoch auch eine riesige Blamage für Tuchel und sein Team gewesen.
Die eigentliche Herausforderung werden die beiden Spiele gegen Serbien, dem am stärksten eingeschätzten Team in einer relativ leichten Gruppe, im September und November darstellen.
"Schmeißt ihn sofort raus!" Tuchel sorgt für Hymnen-Eklat
Tuchel gibt WM-Titel als Ziel aus
Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM 2026. Für den "Daily Star" aber scheint die WM für Tuchels "schläfrige Löwen" nach einem "frustrierenden Abend noch in weiter Ferne zu liegen".
Tuchel selbst hatte schon bei seiner Vorstellung als Nationalcoach das Ziel WM-Titel ausgegeben. Nach dem Sieg gegen Lettland sagte er: "Ich bin sehr zufrieden mit der Einstellung, der Energie und dem Willen. Wir sind auf dem richtigen Weg."