Spätestens seit dieser Woche dürfte feststehen, dass die WM 2034 an Saudi-Arabien geht. Angesichts der politischen Zustände im Wüstenstaat und den Taschenspielertricks der FIFA ein No Go - eigentlich. Ein Kommentar.
Eigentlich steht der WM-Austragungsort 2034 schon seit gut zwei Wochen fest, aber seit dieser Woche ist die Auswahl nochmal wahrscheinlicher geworden.
Am Mittwoch erklärte der Fußballverband Indonesiens den Verzicht auf eine gemeinsame Kandidatur mit Australien und seine vollumfängliche Unterstützung für die Bewerbung Saudi-Arabiens.
Selbst wenn die Australier in der natürlich von der FIFA absichtlich bis 31. Oktober verkürzten Frist offiziell noch ihren Hut in den Ring werfen sollten, dürften sie chancenlos sein gegen den schwerreichen Wüstenstaat.
Dabei spräche eigentlich alles für eine Austragung in "Down Under". Denn Ozeanien ist der einzige Kontinent, der in den dann 104 Jahren seit der ersten Weltmeisterschaft 1930 noch nie eine Endrunde durchführen durfte. Er wäre daher schon längst mal an der Reihe gewesen.
Schließlich sind die "Aussies" Sport- und Fußball-begeistert und können perfekt Großereignisse durchführen, wie zuletzt die Frauen-WM oder auch Olympia 2000 in Sydney gezeigt haben.
Doch all das interessiert in den FIFA-Gremien fast niemanden, wie schon die letzte Bewerbung Australiens bewiesen hat.
2010 hatte das Land die gleichen guten Argumente auf seiner Seite, trotzdem scheiterte man mit einer mickrigen Stimme und die Endrunde der WM 2022 ging bekanntlich an das Fußball-Niemandsland Katar.
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Nach der WM-Vergabe an Katar blieb der Aufschrei aus
Für einen großen Aufschrei in der Öffentlichkeit sorgte die skandalumwitterte Entscheidung, die angeblich durch massive Korruption der Wahlmänner ermöglicht wurde, seinerzeit allerdings nicht.
Erst rund zwölf Jahre später, kurz vor der Austragung im vergangenen Winter, spielte sich plötzlich speziell in Deutschland fast jeder im Angesicht des Mega-Events zum Chefkritiker auf.
Nun wiederholt sich die Geschichte: In diesem Moment, wo Saudi-Arabien von FIFA-Boss Gianni Infantino die WM 2034 quasi auf dem Silbertablett angetragen wird, schauen fast alle weg.
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Auch Infantinos Taschenspielertrick sorgt kaum für Empörung
Auch die Taschenspielertricks des aufgrund seiner zahlreichen Fehltritte schwer in der Kritik stehenden Schweizers, um seinen saudischen Freunden die Endrunde zuzuschanzen, sorgen kaum für Empörung.
Denn durch die gerade erfolgte gleichzeitige Vergabe der WM 2030 an Europa (Portugal und Spanien), Afrika (Marokko) sowie Südamerika (mit gerade mal je einem Spiel in Argentinien, Uruguay und Paraguay) sind diese drei Kontinentalverbände ebenso wie Nordamerika mit den WM-Gastgebern 2026 USA, Kanada, Mexiko laut den Statuten als Austragungsorte für 2034 und 2038 gesperrt.
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Und die Mitglieder des asiatischen Verbandes zeigen sich förmlich begeistert von Saudi-Arabien, das der japanische Delegierte Tsuneyasu Miyamoto jetzt für "eine lange Fußball-Geschichte, seine großartige Leidenschaft und seine wundervolle Vision für 2034" lobpreiste.
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Saudi-Arabien ist ein Schurkenstaat
Eine inhaltlich absurde Aussage, die zudem am eigentlichen Problem vorbeigeht: Saudi-Arabien ist ein Schurkenstaat, der sich unter anderem nicht um Menschen- und Frauenrechte schert, Oppositionelle in Kerkern foltert und weltweit die meisten Todesurteile vollstreckt.
Die höchst wahrscheinliche Vergabe an die absolute Monarchie wäre der Höhepunkt des Sportswashings. Eigentlich ein absolutes No Go, doch das interessiert die übergroße Mehrheit der Nationalverbände in der FIFA offensichtlich nicht und die Öffentlichkeit wohl auch wieder erst dann, wenn die Endrunde kurz vor der Tür steht.
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WM-Vergabe 2038: Der nächste Wahnsinn
Und der Wahnsinn ist ja damit noch nicht beendet, denn da auch für die WM danach die Austragungsorte der beiden Turniere zuvor gesperrt sind, bleiben neben den vermutlich erneut chancenlosen Australiern nur erneut die USA als fast schon sicherer Ausrichter.
Es sei denn, Infantino nimmt sich eine kürzlich veröffentlichte Satire der Tageszeitung "Die Welt" zum Vorbild: "FIFA vergibt WM 2038 auf den Mars".
Das Schlimme dabei: Selbst das traut man dem Glatzkopf aus dem Tessin mittlerweile zu.
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Hip-Hop trifft Fußball: Das sind die Lieblingsvereine der deutschen Rapper
Das sind die Lieblingsvereine der deutschen Rapper Von Rot-Weiss Essen über den FC Schalke 04 bis Paris Saint-Germain - alles ist vertreten. Dabei greifen wir auf die Instagram-Accounts der Musiker zurück und versorgen euch mit passenden Bildern, Textpassagen und Anekdoten. ran stellt die Lieblingsvereine einiger Deutschrapper vor.
Money Boy: Schalke 04 Der Wiener Money Boy hatte einen überraschenden Auftritt auf dem Trainingsgelände der Knappen, um ein Musikvideo zu seinem neuen Song "Schalke" zu drehen. Der Boy outete sich als neuer Fan der Königsblauen - ausschlaggebend war dabei die Tradition des Vereins, die blaue Farbe, und Youngster Ouedraogo: "Der ist schon krass" beschreibt Fußballexperte Money Boy das Schalker Talent.
Ski Aggu und $oho Bani: Hertha BSC Ski Aggu, der Berliner Rapper mit Vokuhila und Skibrille, ist bekennender Fan von Hertha BSC, posiert auf den sozialen Medien und in seinen Musikvideos auch gerne mal im Trikot der Alten Dame. $oho Bani durfte im Sommer auf einem Konzert exklusiv das neue Trikot der Hertha präsentieren. Im Video zum Song "Theater" zeigten sich die beiden zusammen in Blau-Weiß.
MoTrip: FC Bayern München Der Aachener lässt sich zwar gerne mit BVB-Stars ablichten, ist aber treuer Fan des FC Bayern München. Sein Song "So wie du bist (Feat. Lary)" war zudem der Soundtrack eines Werbespots, der Bastian Schweinsteiger zeigte, wie er München in Richtung Manchester verließ.
Marteria: Hansa Rostock
Es gibt offenkundig keinen begabteren Fußballer in Hip-Hop-Deutschland als Marteria. Der Hansa-Rostock-Fan spielte für seinen Lieblingsklub in der Jugend und wurde vom damaligen U17-Nationaltrainer Horst Hrubesch sogar in den DFB-Kader berufen. Doch der Rapper entschied sich gegen die Fußball- und für eine Model-Karriere, die ihn über Umwege zur Musik brachte.
Sido Der Berliner gibt offen zu, dass er generell eher wenig mit Fußball zu tun hat. Von Hertha BSC "habe er schon mal gehört". Bei großen Turnieren unterstützt er natürlich das DFB-Team. Zur WM 2014 steuerte er sogar eine zweite Version des Songs "Au Revoir" bei. Ein Auszug: "Higuain spielt wie Spongebob, Messi wie Thaddäus - Klose spielt wie Rahn und Schweini wie Matthäus."
Cro: VfB Stuttgart Der Schwabe ist Fan des VfB Stuttgart und hat einige Freunde in der deutschen Nationalmannschaft. Für Sami Khedira nahm er an einem Benefizspiel teil und zeigte seine Fähigkeiten am Ball mit aufgetragener Pandamaske. An eine Karriere als Fußballer war für den Künstler nicht zu denken, wie er auf dem Song "Zurück zum Anfang" andeutete: "Kein Bock auf alles, auch wenn ich es gekonnt hab - für Fußball zu faul, aufstehen am Sonntag?"
Kool Savas: Galatasaray Der "King of Rap" ist kein Fußball-Fanatiker. Dennoch hält es "Essah" mit Galatasaray Istanbul und pflegt nebenbei freundschaftliche Beziehungen zu verschiedenen Fußballern. Süleyman Koc, ehemaliger Spieler des SC Paderborn, schenkte Savas schon mal sein Trikot mit Unterschriften des ganzen Teams. Julian Draxler und Antonio Rüdiger (unten links) sind bekennende Fans des Deutsch-Türken.
Bushido: FC Bayern München Auch wenn es auf den gewählten Bildern nicht so aussieht: Neben dem FC Bayern mag der Berliner auch Hertha BSC. Zur WM 2010 steuerte der Rapper zusammen mit Kay One den Track "Fackeln im Wind" bei. Randnotiz: Bushidos Ehefrau Anna-Maria ist die Ex-Frau von zwei ehemaligen Werder-Spielern. Sie war mit Mesut Özil zusammen und mit Pekka Lagerblom sogar verheiratet. Fußball liegt quasi in der Familie.
Jan Delay: Werder Bremen Jan Delay ist, obwohl er in Hamburg geboren wurde, Fan des SV Werder Bremen. Eizi Eiz veröffentlichte 2010 mit dem Ex-Bremer Mesut Özil sogar einen Song. Dabei schrieb Delay den Text von Özil: "Mein Kapitän sagt zu mir, hey du Hosenscheißer - ich sage, im Gegensatz zu dir bin ich Europameister. Alle Kids finden Mesut derbe, denn ich bin angetreten für Diegos Erbe"
Vega: Eintracht Frankfurt "Das hier ist Mucke für die großen Jungs - Mucke für den Pogo und immer noch nehm' ich mit dem Wort "Eintracht" den Tod in' Mund." Es gibt wohl kaum einen größeren Eintracht-Frankfurt-Ultra in Musik-Deutschland als den Rapper Vega. Diese Zeile spittet er auf dem Track "1312". Bürgerlich heißt der Hesse Andre Witter, lebt vegan und ist großer Verfechter von Pyro-Technik in Stadien.
Shindy: FC Bayern München
Shindy, gebürtiger Schwabe, wohnt in München und scheint dort eine gewisse Sympathie für den Rekordmeister entwickelt zu haben. Sein Song "Bayern Freestyle" ist voller Anspielungen auf den FCB: "Ich führ mich in Bayern auf wie Trapattoni". Witzig: Shindy sponsorte seinen früheren Amateur-Klub SpVgg Bissingen mit einem neuen Trikotsatz, auf dem sein Gesicht abgebildet ist.
Farid Bang: Borussia Dortmund Der "Banger" ist BVB-Fan, legte sich mal mit Mario Götze an: "Ich bin großer Borussia-Dortmund-Fan, aber wie die meisten BVB-Fans bin ich kein Mario-Götze-Fan", sagte der Rapper 2019. Farid Bang besucht auch gerne die Stadien der Top-Teams und seine Fußballer-Freunde (Änis Ben-Hatira oben links, Marcel Schmelzer oben rechts, Franck Ribery unten links und Ömer Toprak und Hakan Calhanoglu unten rechts).
Celo und Abdi: Eintracht Frankfurt Das Rap-Duo aus Frankfurt am Main hält es selbstverständlich mit der Eintracht, einige ihrer Songs sind voller Referenzen zur SGE. Auf Instagram kann vor allem Celo (li.) eine große Trikot-Reihe verschiedener, internationaler Top-Teams präsentieren. Abdi gehörte von 2009 bis 2011 sogar der Ultra-Szene der Eintracht an.
M.i.k.i, 257ers, Baba Saad, Manuellsen: Borussia Dortmund Der BVB-Fan (oben links) veröffentlichte einen Diss-Track gegen Mario Götze, als dieser zum FC Bayern wechselte: "Und du tauschst echte Liebe ein, gegen Mia San Mia von 'nem scheiß Verein." Jakub Blaszczykowski schrieb er zum Abschied einen Song namens "Kuba Kuba". 257ers: Mike von der Rap-Gruppe 257ers (o.r.), Baba Saad (u.l.) und Manuellsen (u.r.) sind ebenfalls BVB-Supporter.
Mo-Torres: 1. FC Köln Moritz Helf ist "ne Kölsche Jung". Der Rapper aus Ehrenfeld erlangte mit dem inoffiziellen Fan-Aufstiegssong "1. Bundesliga, wir sind wieder da!" erstmals größeren Ruhm, als der 1. FC Köln 2014 aufstieg. 2016 brachte Mo-Torres den Song "Liebe deine Stadt" (Feat. Cat Ballou und Lukas Podolski) auf den Markt.
Eko Fresh: 1. FC Köln & Borussia Mönchengladbach Beim selbsternannten "König von Deutschland" schlagen zwei Fußball-Herzen in der Brust. Der Kölner unterstützt einerseits den "Effzeh", doch andererseits ist er Fan von Borussia Mönchengladbach. Im Video des Songs "Puff Daddy" trägt er einen Trainingsanzug von Paris Saint-Germain. Mit dem ehemaligen Fußball-Profi Hans Sarpei nahm er sogar einen Song namens "Gefällt das" auf.
Summer Cem: Fenerbahce Summer, der Hammer, der Killer, der Chief ist in Mönchengladbach geboren. Fan ist er jedoch von Fenerbahce Istanbul. So freute er sich über den Wechsel seines Kumpels Roman Neustädter von Schalke 04 zum Lieblingsverein. Ein älteres Bild zeigt den Rapper zudem im pinken Dress von Juventus Turin.
Ali Bumaye: FC Bayern München Der Berliner ist Bayern-Fan durch und durch. Mit dem Lied "Voll süß aber" macht Ali klar: "Nur weil ich Berliner bin, muss ich nicht Hertha feiern - Mia San Mia, nur der FC Bayern." Links ist er mit dem ehemaligen FCB-Coach Pep Guardiola zu sehen. Herausgebracht und gefördert wurde der Rapper von Bushido und Shindy.
Al-Gear: Real Madrid Real Madrid ist der Lieblingsklub von Al-Gear. Der Düsseldorfer unterstützt bedingt durch seine Wurzeln auch die algerische Nationalmannschaft. Auf seiner Facebook-Seite postet der provokante Rapper gerne Tipps zu den Spielen der Bundesliga oder Champions League. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Die Wettgemeinde dankt trotzdem.
Gzuz (187ers): FC St. Pauli Gzuz ist Teil der Rap-Gruppe 187ers. Vor allem ist er Hamburger durch und durch. Der 28-Jährige ist im Hamburger Stadtteil St. Pauli aufgewachsen und hält somit den Kiezkickern die Treue. 2011 hat er sogar eine "Pauli Anthem" veröffentlicht. Das Musikvideo zeigt Szenen vom Aufstieg des FC St. Pauli in die Bundesliga aus dem Jahr 2010.
JoKa: Werder Bremen Der Bremer JoKa hält dem SV Werder die Treue. So rappt er auf seinem Track "Gestern Nacht hab ich geträumt": "Gestern Nacht hab ich geträumt, dass ich - endlich ins Stadion gehen kann, weil Werder Bremen wieder 'ne Macht is', wir haben gar keine Gegner - am nächsten Samstag gegen Bayern, Thomas Schaaf ist der Trainer - und es wird endlich wieder warm an der Weser."
Pillath, Pedaz, Fard: Schalke 04 Pillath (l.) ist in Gelsenkirchen geboren und unterstützt den FC Schalke 04 mit seinem Herzblut, veröffentlichte sogar einen "Schalke Song". Pedaz (o.r.) kommt zwar aus Essen, ist trotzdem Fan der Königsblauen. Und auch Fard (u.r.) hält es mit Schalke: "Schalke ist direkt vor meiner Haustür und es ist mir auch egal, wenn ich mir damit jetzt Feinde mache. Blau und Weiß ein Leben lang."
Silla: FC Bayern München & Hertha BSC Silla, der K-K-Killa, hält es mit dem FC Bayern München und Hertha BSC. In seiner Autobiografie "Vom Alk zum Hulk" verrät der Berliner, dass er als Kind den Berufswunsch eines Fußball-Kommentators hatte. Seine Liebe zur "Alten Dame" drückt er im Song "Sillainstinkt" aus: "Glaub' mir, das ist nicht mein erster Deal - man kriegt mich nicht zu 'ner Beerdigung, wenn Hertha spielt."
Milonair: Hamburger SV Unschwer zu erkennen, dass der Iraner Fan des Hamburger SV ist. Laut "Hiphop.de" hat er sich sogar die HSV-Raute tätowieren lassen. "Der HSV ist mein Verein! Weil ich ein Hamburger Junge bin." ezrählte der Rapper im Interview mit "VICE". Milonair gründete in Hamburg sogar seinen eigenen Fußball-Verein, den "Milonairs Club".
Max Herre: VfB Stuttgart Hallo Welt! Dieser Lockenkopf hier unterstützt den VfB Stuttgart. Der Freundeskreis-Rapper erzählt im Interview mit "11 Freunde", dass sein erstes Fußball-Trikot das von Pierre Littbarski war. Er selbst sieht sich auf dem Platz als Abwehrspieler.
Sinan-G: Rot-Weiss Essen
In Essen geboren, bei RWE früher gespielt und damit automatisch Supporter von Rot-Weiss Essen. Im deutschen "ZDF"-Episodenfilm "Zeche is nich - Sieben Blicke auf das Ruhrgebiet" erzählt Sinan-G über sein Verhältnis zum Fußball-Verein und zur Stadt.
Majoe, Ali As, Olli Banjo, Massiv: FC Bayern München Der Duisburger Majoe (o.l.) hält es trotz der geographischen Distanz mit dem FC Bayern München. Ali As (o.r.) ist in München geboren und ebenfalls Bayern-Fan. Sein Song "FCB Ole Ole" ist der beste Beweis dafür. Auch Olli Banjo (u.l.) feiert den FCB und schrieb einen Track namens "Bayern". Der Wahl-Berliner Massiv ist ebenfalls Fan des deutschen Rekordmeisters (u.r.).