Handball-EM 2024 - Deutschland vs. Nordmazedonien: Die Noten der DHB-Stars
Deutschland erreicht vorzeitig Hauptrunde: Die Noten der DHB-Stars
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft steht nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel vorzeitig in der Zwischenrunde der Heim-EM. Beim nie gefährdeten 34:25-Sieg über Nordmazedonien erwischt ein DHB-Star einen schwachen Tag, während ein Wahnsinns-Joker sticht und ein Offensivspieler absolute Weltklasse zeigt. Die Noten und Einzelkritiken.
Tor: Andreas Wolff
Erste Parade nach sechs Minuten, den ersten Siebenmeter schaut er grimmig am Tor vorbei. Dann hält er gefühlt gar nichts mehr. Der Unbezwingbare aus dem Schweiz-Spiel ist sehr verwundbar. Als er nach 23. Minuten runter muss, steht er bei 9 Prozent gehaltener Bälle. Unterirdisch – aber auch nur eine Momentaufnahme! ran-Note: 5
Tor: David Späth
Weil Woff keine gute erste Halbzeit erwischt, schon früh im Spiel gefordert. Seine erste Aktion? Gleich mal eine Parade. Kurz vor der Pause nimmt er nochmal einen freien Abschluss weg. Das entfesselt ihn komplett. Fünf Paraden binnen sieben Minuten plus Traum-Assist auf Mertens und einen gehaltenen Siebenmeter. Was für ein Wahnsinns-Joker, den der DHB da hat. ran-Note: 2
Linksaußen: Lukas Mertens
Defensiv gleich voll auf der Höhe. Erobert zwei Bälle, die zu Treffern führen. Zieht ab und an nach innen, um Unruhe im nordmazedonischen Block zu stiften. Schon in der Anfangsphase doppelt erfolgreich u.a. mit einem Weltklasse-Wurf von Außen. Steht am Ende bei 3/3, bringt Gislason einmal an den Rand des Wahnsinns mit einem missglückten Kempa-Trick. Dennoch: ran-Note: 2
Linksaußen: Rune Dahmke
Kommt erst in der Schlussphase des Spiels für den guten Mertens. Bei ihm stellt sich aktuell die Frage, wie fit er ist, hatte er doch länger mit muskulären Problemen zu kämpfen. Keine Bewertung.
Rückraum links: Julian Köster
Macht zunächst da weiter, wo er gegen die Schweiz aufgehört hatte. Zuckerpass auf Golla zum 1:0, Tor zum 2:1, Assist zum 3:1. Dann kommt ein kleiner Bruch. Lässt zwei Riesenchancen liegen, bekommt defensiv keinen Zugriff mehr. Seine frühe Auswechslung daher folgerichtig. Die Denkpause tut ihm gut, kommt stark verbessert aus der Pause. ran-Note: 3
Rückraum links: Sebastian Heymann
Kommt schon Mitte der ersten Halbzeit für den etwas schwächelnden Köster. Seine erste Aktion: Kurze Täuschung und rein das Ding. Bleibt auch defensiv – erst für Köster, dann für Knorr – auf der Platte. Macht seine Sache wie schon gegen die Schweiz gut mit Steals und Gegenstößen. Starker Joker. ran-Note: 2
Rückraum links: Martin Hanne
Kommt anders als gegen die Schweiz erst recht spät. Zeigt noch einen Traum-Assist, hat im eigenen Abschluss aber bei seinen zwei Würfen kein Glück. ran-Note: 3
Rückraum links / Mitte: Philipp Weber
Kommt als letzter Deutscher im 16er-Kader mit der zweiten Garde, zeigt aber, dass er durchaus noch das ein oder andere Pfund (2/2) oder Zuckerpässchen im Handgelenk hat. Mit seiner Erfahrung aber besonders in der Kabine wichtig fürs Teamgefüge. ran-Note: 3.
Rückraum Mitte: Juri Knorr
Überlässt zu Beginn Köster die Bühne, übernimmt dann aber immer mehr Verantwortung und Würfe. Am Ende steht eine offensiv bärenstarke Leistung mit zehn Toren bei zwölf Versuchen. Bekommt nach der Pause defensiv Arbeit abgenommen, zahlt dies mit zwei absoluten Traum-Vorlagen zurück. Eine offensiv absolute Weltklasse-Leistung. ran-Note: 1
Rückraum Mitte: Nils Lichtlein
Die tragische Figur des Schweiz-Spiels darf schon früh ihre ersten EM-Minuten sammeln – und Lichtlein macht seine Sache mit Spielwitz, Spieltempo und mit Torgefahr wirklich nicht schlecht. Einziger Makel der ersten Halbzeit ist ein Missverständnis mit Knorr und der daraus folgende Ballverlust. ran-Note: 3
Rückraum rechts: Renars Uscins
Beginnt für Häfner offensiv, die defensiven Sequenzen übernimmt Steinert. Erster Abschluss an die Latte, wenig später mit voller Wucht zum 4:2. Die Spielanteile gehen ihm dann zu Gunsten Lichtleins etwas abhanden, in der Schlussphase etwas übermotiviert mit schwierigen Abschlüssen und einem wilden Zuspiel. ran-Note: 4
Rückraum rechts / Rechtsaußen: Christoph Steinert
Übernimmt wie schon gegen die Schweiz die defensiven Aufgaben auf Rückraum rechts. Macht dort seine Sache engagiert und aggressiv, zwingt Nordmazedonien so zu einigen riskanten Zuspielen und Fehlern. Kommt sogar in den Genuss eines Tempogegenstoßes. ran-Note: 3.
Rechtsaußen: Timo Kastening
Anders als Mertens auf links offensiv zunächst kaum im Spiel. Defensiv dafür durchaus gefordert, weil Steinert sehr offensiv verteidigt. Dreht nach der Pause komplett auf, ist immer wieder im Tempospiel dabei, trifft noch dreimal. Erarbeitet sich außerdem Standing Ovations, als er einen Ball clever wieder zurückerobert. ran-Note: 2
Kreis: Johannes Golla
Bockstark! Offensiv viel besser eingebunden als noch gegen die Schweiz. 3/4 aus dem Feld, dazu zwei Siebenmeter rausgeholt und defensiv der gewohnt für den Gegner maximal unangenehme Abwehrchef, der das Offensivspiel der Nordmazedonier immer wieder mit cleveren Fouls lahmlegt. Wird früh im Spiel geschont, um zu sehen, wie die junge Mannschaft auf sein Fehlen reagiert. ran-Note: 2
Kreis: Jannik Kohlbacher
Kommt in einer kurzen Sequenz schon früh für Golla – und ist gleich wieder die Effizienz in Person. Anspiel an den Kreis, Kohlbacher liegt quer, Tor für Deutschland. Dann wird es wieder ruhiger um Kohlbacher, kommt wie so häufig in Überzahl-Unterzahl-Situationen. Am Ende steht er bei 2/2. Souveräner Auftritt. ran-Note: 3
Kreis: Justus Fischer
Bekommt seine ersten Minuten recht zügig nach der Pause und spielt am Ende bei klarer Führung nahezu durch. Darf defensiv Akzente setzen, Erfahrung an der Seite von Köster und Heymann sammeln und trifft selbst noch zweimal ohne Fehlwurf. ran-Note: 3