Handball-WM 2025 in Norwegen, Dänemark und Kroatien
Handball-WM 2025: Dänemark, Frankreich und viele mehr - Die Favoriten im Überblick
- Veröffentlicht: 27.12.2024
- 12:37 Uhr
- ran.de
Die Handball-WM 2025 steht vor der Tür. Das Großereignis des Jahres wird vom 14. Januar bis zum 2. Februar in Dänemark, Kroatien und Norwegen stattfinden. Wir sehen uns an, welche Länder favorisiert ins Turnier gehen.
Die Handball-WM 2025 verspricht Spannung pur. Zwar hat sich mit Dänemark in den vergangenen Jahren eine Nation als Top-Favorit herauskristallisiert, jedoch gibt es eine ganze Reihe an Teams, die einen Favoritensieg des amtierenden Weltmeisters und Olympiasiegers verhindern können.
Nach Olympia-Silber gehört natürlich auch Deutschland zu den ambitionierten Teams und möchte den ganz großen Coup schaffen. Damit ist das Team von Alfred Gislason aber freilich nicht alleine.
ran wirft einen Blick auf die favorisierten Teams bei dieser WM.
Dänemark
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Dänemark ist der eindeutige Top-Favorit auf den WM-Titel. Die Südskandinavier haben in den vergangenen Jahren so richtig abgeräumt und kaum mal etwas anbrennen lassen. So gingen die Weltmeistertitel 2019, 2021 und 2023 allesamt an die Dänen und auch bei den Olympischen Spielen 2016 und 2024 sicherte sich das Team Gold.
Allerdings hat Frankreich bei der EM 2024 mit dem knappen Sieg nach Verlängerung bewiesen, dass man den Top-Favoriten schon auch knacken kann.
Trotz allem ist die Bilanz der Dänen im Jahr 2024 herausragend stark. Neben dem 31:33 n.V. bei der EM gegen Frankreich verlor das erfolgsverwöhnte Team nur noch gegen Slowenien. Die jüngsten 13 Spiele wurden allesamt (meist deutlich) gewonnen.
Kein Wunder bei einem Team mit dem Welthandballer Mathias Gidsel und weiteren Waffen wie Mikkel Hansen oder Simon Pytlick. Ganz Dänemark erwartet den Titelgewinn.
Frankreich
Frankreich hat die Dänen wie bereits erwähnt bei der EM 2024 mit einem 33:31 n.V. bezwingen können. Die Bleus wackelten dann aber ausgerechnet bei den Olympischen Spielen in Paris und mussten schon in der Vorrunde relativ klare Niederlagen gegen Dänemark und Norwegen hinnehmen. Im Viertelfinale folgte dann die denkwürdige 34:35-Last-Second-Niederlage gegen Deutschland.
Als Olympiasieger 2020 und amtierender Europameister sind die Franzosen der Herausforderer Nummer eins von Dänemark. Das Team ist nicht so konstant, kann an einem guten Tag aber jeden Gegner schlagen. Stars wie Dika Mem, Hugo Descat und Ludovic Fabregas können sich die Verantwortung aufteilen. Zudem ist mit Kentin Mahe und den Karabatic-Brüdern Nikola und Luka mächtig Erfahrung an Bord.
Spanien
Spanien spielt traditionell bei großen Turnieren immer eine Rolle und blickt auf den EM-Titel 2020 sowie Olympia-Bronze 2020 und 2024 zurück. Die Iberer scheiterten bei den Olympischen Spielen in Paris mit einem Treffer Unterschied im Halbfinale an Deutschland, sicherten sich gegen Slowenien aber noch eine Medaille.
Gewiss wäre es überraschend, wenn Spanien gegen Dänemark bestehen könnte, jedoch gehört das Team zu den wenigen richtig harten Gegnern. Die Spanier können unangenehm spielen und haben mit Gonzalo Perez de Vargas einen Weltklasse-Goalie. In der Offensive ist insbesondere Aleix Gomez Abello gefragt. Der Rechtsaußen gehört zu den torgefährlichsten Spielern der Welt und hat im Nationaldress 2024 ganze 48 Treffer markiert.
Deutschland
Deutschland geht wie gewohnt nicht als absoluter Top-Favorit, sondern als gefährlicher Geheimtipp ins Rennen. Das DHB-Team war bei den Olympischen Spielen in Paris das Crunchtime-Monster und hat Frankreich und Spanien auf dem Weg ins Finale mit je einem Treffer Unterschied aus dem Turnier gekegelt.
Beim deutlichen 26:39 im Finale bekam das Team von Alfred Gislason aber von Dänemark auch ordentlich die Grenzen aufgezeigt. Besser machten es die Deutschen gegen die Dänen bei der Heim-EM vor fast genau einem Jahr, als es im Halbfinale eine knappe 26:29-Pleite gab.
Das DHB-Team hat seit der EM 2016 keinen Titel mehr gewonnen, ist aber regelmäßig gut mit dabei. Für den ganz großen Wurf sollen insbesondere Juri Knorr, Johannes Golla und Youngster Renars Uscins sorgen. Letzterer ist mit 52 Treffern der erfolgreichste DHB-Spieler 2024. Natürlich wird es aber auch auf die Keeper Andreas Wolff und David Späth ankommen.
Norwegen
Norwegen hat eine fast schon absurde Schwächephase von fünf Niederlagen am Stück hinter sich. Dies wird jedoch ein wenig dadurch entkräftet, dass die Gegner Ägypten, Slowenien, Frankreich und zweimal Dänemark lauteten. Zuvor gab es zehn Siege und ein Remis.
Norwegen wurde 2017 und 2019 Vize-Weltmeister und gewann 2020 EM-Bronze. In den vergangenen Jahren sind die Skandinavier jedoch ein wenig zurückgefallen. Womöglich nimmt das dem Team aber den Druck, was dabei helfen könnte, entscheidend zurückzuschlagen. Das Finale im eigenen Land ist natürlich auch eine große Verlockung.
Beim EHF-Eurocup im November verlor Norwegen relativ knapp gegen Frankreich und Dänemark. Sander Sagosen, Alexander Blonz und Tobias Grondahl sind die "Players to watch".
Schweden
Bei den vergangenen beiden Europameisterschaften (Gold und Bronze) sowie bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften (Silber und Rang vier) spielten die Schweden stets ganz vorne mit. Dafür reichte es bei den Olympischen Spielen 2020 und 2024 nicht für das Halbfinale. Zum Favoritenkreis gehören die Schweden aber natürlich trotzdem.
Der prominenteste Name im Team ist wohl Jim Gottfridsson, jedoch kommen die Schweden sehr über ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Zudem stehen mit Andreas Palicka und Tobias Alexander Gustav Thulin gleich zwei Top-Keeper im Kader.
Das Wichtigste zur Handball-WM
Slowenien
Slowenien wird ein immer größerer Punkt auf der Handball-Karte. Das Jahr 2024 war jedenfalls ein sehr gutes, was die Platzierungen sechs und vier bei der EM und bei den Olympischen Spielen beweisen.
Insbesondere die Performance in Paris war absolut brillant. Nach dem 33:28-Sieg gegen Norwegen im Viertelfinale schnupperten die Slowenen gegen Dänemark an der ganz großen Sensation, verloren aber mit 30:31. Das Spiel um Platz drei gegen Spanien ging dann ebenfalls mit nur einem Tor Unterschied verloren. Klar ist aber auch: Das Team um die Stars Aleks Vlah und Balz Jenc ist in der Weltelite angekommen.
Kroatien
Kroatien versteht sich als Handball-Nation, läuft den Ansprüchen aber ein wenig hinterher. Sowohl bei der EM als auch bei den Olympischen Spielen dieses Jahres war schon in der Vorrunde Schluss. Die ganz großen Zeiten fallen eher in die 2000er Jahre, jedoch hat es auch im Jahr 2020 immerhin zur Vize-Europameisterschaft gereicht. Grandiose Spieler hat Kroatien zudem noch immer.
In vorderster Front wäre Mario Sostaric zu nennen, der die Champions-League-Torschützenliste anführt. Bester Schütze auf Länderspielebene ist in diesem Jahr allerdings Ivan Martinovic. Womöglich fehlt ein wenig die Kader-Tiefe im Vergleich zu den Top-Favoriten. Haben aber zwei, drei wurfgewaltige Spieler einen Sahne-Tag, kann Kroatien schnell auch die Großen überraschen - vor allem vor heimischem Publikum.
Ägypten
Im Handballsport ist der Favoritenkreis bei einer EM praktisch identisch mit jenem bei einer WM. Die besten Ergebnisse der nichteuropäischen Teams erzielt im Durchschnitt Ägypten. Zwar reichte es nie zu einer Medaille bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen, jedoch seit Jahren konstant zu Top-10-Platzierungen. Besonders stark waren die Olympischen Spiele 2020 und 2024 mit den Rängen vier und fünf.
In Paris unterlagen die Nordafrikaner nur Dänemark knapp in der Vorrunde und Spanien im Viertelfinale mit 28:29 n.V. Gegen andere starke Teams wie Ungarn und Norwegen gab es Siege sowie ein Remis gegen Frankreich. Womöglich reicht es für Top-Spieler Yahia Omar und Co. diesmal für eine Medaille.
Ungarn
Ungarn kämpft um den Anschluss an die absolute Elite, hat aber mit den fünften Rängen bei der WM 2021 und bei der EM 2024 gezeigt, dass der Weg nicht mehr weit ist. Bei den Olympischen Spielen 2024 gab es einige unglückliche und knappe Niederlagen wie das 25:26 gegen Norwegen oder 25:28 gegen Dänemark.
Das Team wäre mal bereit für einen Halbfinal-Einzug und dann ist ohnehin alles möglich. Größter Hoffnungsträger der Ungarn ist der Kieler Imre Bence, der sich seit Monaten in Topform befindet.