Die DTM live auf ProSieben, bei Joyn und im Stream auf ran.de und in der ran-App
DTM 2025 - David Schumacher gibt zu: "Direkt in die DTM zu gehen, war ein Fehler"
David Schumacher wird 2025 trotz seines Wechsels von Mercedes-AMG zu Ford nicht in der DTM an den Start gehen. Und das, obwohl sein HRT-Team in der DTM lange ein Cockpit im Mustang GT3 frei hatte. Jetzt stellt der 23-jährige Sohn von Ralf Schumacher klar, dass der DTM-Einstieg im Jahr 2022 ohne GT3-Erfahrung der falsche Weg war.
"Man kann sagen, dass ich und auch Papa das Thema GT3 unterschätzt haben", sagt Schumacher im Gespräch mit "Motorsport-Total.com".
"Wir hätten am Anfang einen ganz anderen Weg einschlagen müssen. Direkt in die DTM zu gehen war ein Fehler."
Schumacher kam damals direkt aus dem Formelsport und absolvierte seine ersten zwei GT3-Jahre im Winward-Mercedes in der DTM. Sein bestes Ergebnis war ein neunter Platz 2023 auf dem Nürburgring, in beiden Jahren kam er in der Gesamtwertung nicht unter die Top 20.
2024 wechselte er durch HRT und das ADAC GT Masters Team und Rennserie.
"Man hätte lieber zuerst mit dem GT-Masters, mit der GT-World-Challenge und vielleicht mit der Nordschleife anfangen sollen, damit man ein großes Programm hat, um viel Fahrzeit zu bekommen", erklärt Schumacher, was er heute anders machen würde.
Denn die schwerfälligen GT3-Autos fahren sich komplett anders als ein Formel-Bolide.
"Jeder schnelle Fahrer im GT-Sport hat mindestens 15 bis 20 Rennen pro Jahr. Ich bin im ersten Jahr nur DTM gefahren, mit acht Rennwochenenden, habe kaum getestet. Und bin bei der Hälfte der Rennen gar nicht erst angekommen. Das war enorm viel Fahrzeit, die mir gefehlt hat und die ich auch nicht nachholen konnte."
Anzeige
David Schumacher: Probleme in der DTM - neuer Anlauf über ADAC GT Masters
Aus diesem Grund erweiterte Schumacher im zweiten GT3-Jahr sein DTM-Programm mit den Langstreckenrennen der GT-World-Challenge Europe (GTWCE), in denen er ebenfalls im Winward-Mercedes saß.
"Da kamen dann aber leider andere Probleme dazu", sagt er. Schumacher spricht von "Unstimmigkeiten mit dem Team und mit Mercedes". Damals gab es "viel im Hintergrund, was schiefgegangen ist, was man hätte vermeiden können".
Daher absolvierte Schumacher 2024 mit dem damaligen Mercedes-Team HRT einen Neustart im ADAC GT Masters. Es sei "sehr wichtig" gewesen, "frischen Wind reinzubekommen, um den Kopf wieder frei zu kriegen", ist er heute überzeugt.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
DTM: Fakten, Zahlen, Rekorde und Kuriositäten zur Rennserie
DTM-Fakten: Zahlen, Rekorde und Kuriositäten
Die DTM hat seit ihrer ersten Saison 1984 eine Menge erlebt. ran hat einige Zahlen, Fakten und Kuriositäten gesammelt.
Meister ohne Sieg
Die erste Saison endete gleich mit einem Kuriosum: BMW-Fahrer Volker Strycek gewann die Fahrer-Meisterschaft, ohne ein einziges Rennen gewonnen zu haben.
Mister DTM
Die meisten Fahrertitel, nämlich fünf, sammelte "Mister DTM" Bernd Schneider. Die zweitmeisten Titel gingen an Klaus Ludwig und Rene Rast, die jeweils drei Mal DTM-Champion wurden.
24 Meister
24 Meister gab es seit 1984: Nach Strycek noch Per Stureson (1985), Kurt Thiim (1986), Eric van de Poele (1987), Klaus Ludwig (1988, 1992, 1994), Roberto Ravaglia (1989), Hans-Joachim Stuck (1990), Frank Biela (1991), Nico Larini (1993), Bernd Schneider (1995, 2000, 2001, 2003, 2006), Manuel Reuter (1996), Laurent Aiello (2002), Mattias Ekström (2004, 2007), Gary Paffett (2005, 2018), Timo Scheider (2008, 2009), Paul di Resta (2010), Martin Tomczyk (2011), Bruno Spengler (2012), Mike Rockenfeller (2013), Marco Wittmann (2014, 2016), Pascal Wehrlein (2015), Rene Rast (2017, 2019, 2020), Maximilian Götz (2021), Sheldon van der Linde (2022) und Thomas Preining (2023).
Rekordmänner
Schneider und Ludwig führen auch drei weitere DTM-Statistiken an: die meisten Rennsiege (Schneider 43, Ludwig 37), die meisten Punkte (Ludwig 1.823,5, Schneider 1.808,5) und die meisten Starts (Schneider 236, Ludwig 219).
Poles Bei den Pole Positions ist auch Bernd Schneider vorne, er steht bei 25. Auf Augenhöhe ist allerdings Rene Rast, der ebenfalls bei 25 steht. 2024 könnte er die Legende überholen.
Dominator Mercedes
Schneider und Ludwig bestritten jeweils große Teile ihrer Karrieren für Mercedes-Benz, das mit 204 Siegen auch die erfolgreichste Marke in der DTM-Geschichte ist. Audi kommt auf 140 Siege, BMW hat bislang 97 Siege gefeiert.
Titel Die Marke mit dem Stern ist auch in Sachen Titel ganz vorne. Bis heute feierte Mercedes 14 Meisterschaften. Damit liegt Mercedes vor Audi (11) und BMW (10). Opel ist mit einem Titel (1996) ebenso Bestandteil der Liste wie Porsche, die den Titel 2023 erstmals gewannen.
Ein Wimpernschlag
Den geringsten Abstand zwischen dem Sieger und dem Zweiten gab es 1996 auf dem Norisring. Klaus Ludwig gewann mit exakt 0,089 Sekunden Vorsprung vor Uwe Alzen. Egalisiert wurde der knappste Zieleinlauf der DTM-Geschichte 2020: Analog zum Norisring-Rennen 1996 trennten Nico Müller und Rene Rast auf dem Lausitzring auf der Ziellinie exakt 0,089 Sekunden.
Eine Ewigkeit
Ein Bierchen auf seinen Sieg trinken und in Ruhe auf den Rest warten konnte Winfried Vogt beim Flugplatzrennen in Mainz-Finthen 1985. Er hatte am Ende 51,96 Sekunden Vorsprung.
Siegesserie
Rene Rast stellte 2018 einen neuen Rekord auf, er gewann die letzten sechs Rennen in Folge. Für den Titel reicht es aber nicht ganz, er wurde "nur" Vize.
Skandal!
Ja klar, auch Skandale gab es, und nicht wenige. Die Kurbelwellen-Affäre 1992, die Audi für viele Jahre aus der DTM vertrieben hat, die Wasserflasche am Norisring 2013, Barcelona 2007, als alle noch im Rennen verbliebenen Audi in die Box abgebogen sind. Und klar: "Schieb-ihn-raus" 2015 in Spielberg, als Audi später mit einer Rekordstrafe belegt wurde. 200.000 Euro mussten die Ingolstädter zahlen, die Punkte aus Spielberg wurden aberkannt und Rausschieber Timo Scheider wurde für zwei Rennen gesperrt.
Markenvielfalt
Die DTM erlebte in all den Jahren eine enorme Markenvielfalt, 24 waren es insgeamt: Alfa Romeo, Aston Martin, Audi, BMW, Chevrolet, Ferrari, Fiat, Ford, Honda, Lamborghini, Lexus, Mazda, McLaren, Mercedes, MG, Mitsubishi, Nissan, Opel, Porsche, Rover, Toyota, Vauxhall, Volkswagen, Volvo.
Volle Startaufstellung
2024 stehen 20 Autos in der Startaufstellung - bei weitem nicht der Höchstwert: Am 15. Oktober 1988 waren es beim Rennen in Hockenheim gleich 44 Boliden.
Abwechslung Das gab es in der DTM zuvor noch nie: Aus den ersten neun Rennen 2023 gingen neun verschiedene Gewinner hervor. Der ehemalige Formel-1-Pilot Jack Aitken machte mit seinem Sieg im Ferrari am Lausitzring den Rekord perfekt und sorgte gleichzeitig dafür, dass alle sechs in der DTM 2023 vertretenen Hersteller mindestens einen ersten Platz für sich verbuchen konnten.
Teures Engagement Über Geld spricht man in der DTM ungerne. Aber der Einsatz eines Autos soll pro Saison eine bis 1,5 Millionen Euro kosten. In der Class-1-Ära waren es sogar zwei bis drei Millionen Euro.
Volle Power
Strycek wurde 1984 Meister im BMW 635 CSI. Der 3,5 Liter Saugmotor kam auf 285 PS. Die BoP der heutigen DTM ist auf maximale Performance getrimmt, die GT3-Boliden kommen auf knapp 600 PS.
Frauenpower
Mit Ellen Lohr (GER), Annette Meeuvissen (GER), Susie Wolff (GBR), Vanina Ickx (BEL), Katherine Legge (GBR), Rahel Frey (SUI), Beate Nodes (GER), Mercedes Stermitz (AUT), Lella Lombardi (ITA), Henny Hemmes (NED), Traudl Klink (GER), Sophia Flörsch (GER) und Esmee Hawkey (GBR) starteten bereits 13 Frauen in der DTM. Lohr war mit 144 Starts und einem Rennsieg (Hockenheim 1992) am erfolgreichsten.
Prominente Gaststarter
Auch die Liste der DTM-Gaststarter kann sich sehen lassen: Ein gewisser Michael Schumacher gab 1990 und 1991 mehrere Gastspiele in der DTM und sorgte dabei sogar für einen großen Skandal. Auch der sechsmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier saß schon am Steuer eines Mercedes-AMG C63 DTM. 2019 startete MotoGP-Star Andrea Dovizioso auf seiner Heimstrecke in Misano Adriatico in einem Audi RS5 DTM. Unvergessen ist auch der Gaststart von Alessandro Zanardi in einem speziell angepassten BMW M4 DTM 2018 an selber Stelle.
Der Ex-Boss im Cockpit
Übrigens: Auch Ex-DTM-Chef Gerhard Berger absolvierte einst einen Gaststart in der DTM. 1985 wurde Berger in einem BMW 635 CSi des Schnitzer-Teams beim Rennen in Zolder Achter.
"Dass es nicht am Fahrer liegt, sondern in diesem Fall leider Gottes am Material, was ein Problem war. Das hat sich dann Gott sei Dank geklärt, und wir konnten weiter nach vorne schauen."
Hintergrund für den Schritt zurück ins ADAC GT Masters, in dem Schumacher im Vorjahr gemeinsam mit Salman Owega drei Siege feierte und in der Meisterschaft auf Platz drei kam, sei auch gewesen, "den Druck der Medien runterzunehmen, die doch sehr hart waren in den zwei Jahren, in denen ich DTM gefahren bin."
David Schumacher: DTM-Rückkehr das große Ziel
2025 fährt Schumacher im HRT-Ford erstmals beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring um den Gesamtsieg und tritt mit dem Team auch in der Langstreckenserie der GTWCE inklusive der 24h von Spa an.
"Ich freue mich schon auf die Endurance-Rennen in der GT-World-Challenge. Das wird auf jeden Fall eine tolle Zeit", sagt der Youngster, der dieses Jahr allerdings auf das ADAC GT Masters verzichtet.
Am Ziel, eines Tages in die DTM zurückzukehren, habe sich aber nichts geändert. "Gerade für einen deutschen Fahrer ist die DTM das, wo man hin muss", steht für Schumacher fest.
"Ich war schon zwei Jahre dort und möchte gerne irgendwann in Zukunft wieder da hin. Wann genau das sein wird, weiß ich nicht. Das wird wahrscheinlich von der Leistung von mir und HRT abhängen, wo es genau hingeht, aber das Ziel ist auf jeden Fall, wieder in die DTM zurückzukommen."