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DTM: Fehler im Reglement? Neues Boxenstopp-Fenster sorgt für Verwirrung!
- Aktualisiert: 23.04.2025
- 12:26 Uhr
- Motorsport-Total
Das neue DTM-Reglement mit zwei Pflicht-Boxenstopps am Sonntag sorgt für Verwirrung. Ein Fehler im Reglementtext blieb offenbar unentdeckt.
Denn entgegen der Ankündigung von ADAC-Motorsportchef Thomas Voss vor drei Wochen beim offiziellen Testtag, wonach beim Sonntagsrennen das erste Boxenstopp-Fenster von Minute zehn bis Minute 25 geöffnet wird, ist in Artikel 39.2 des vergangene Woche finalisierten DTM-Regelwerks von einem Boxenstopp-Fenster "zwischen der 10. und der 20. Minute" die Rede.
Wurde also die Regelung für das zweite Rennen des Wochenendes noch einmal angepasst, indem man das erste Fenster um fünf Minuten verkürzt?
Auf Nachfrage von "Motorsport-Total.com" stellt ein Sprecher des Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) klar, dass es sich um einen Fehler im Reglementtext handelt, der bis zu der Anfrage offenbar unentdeckt blieb.
Auch von Seiten der Teams gab es bis dahin trotz des Widerspruchs offenbar keinerlei Anfragen. Der DMSB, der als nationale deutsche Sportbehörde für das Reglement und dessen Einhaltung zuständig ist, wird nun mit einem Bulletin - also einem Reglement-Nachtrag - reagieren und den Fehler korrigieren.
DTM: Zuschauerzahlen als Ursache für Aufwertung des Sonntags
Beim zweiten Boxenstopp findet sich keine Abweichung von den angekündigten Zeiten: Das Fenster öffnet sich auch laut Reglement-Wortlaut zwischen der 39. und der 45. Minute, wodurch danach noch rund zehn Minuten zu fahren sind.
Wieso der ADAC dieses Jahr am Sonntag zwei Stopps einführt, während am Samstag weiterhin nur ein Pflichtstopp vorgesehen ist? "Wir wollten den Samstag und den Sonntag wieder ein bisschen voneinander differenzieren und den Sonntag stärken", bestätigt Voss. Mit diesem Hintergrund wird dieses Jahr im Vorlauf der Sonntagsrennen auch ein sogenannter "Walk-In" aller 24 DTM-Fahrer über die Bühne gehen, bei dem die Fans die Piloten ohne Helm sehen.
"Das haben wir in Hockenheim probiert", erklärt der ADAC-Motorsportchef. "Und das werden wir in Zukunft jeden Sonntag machen, bei allen Rennen."
Das hat laut Informationen von Motorsport-Total.com auch mit den Zuschauerzahlen zu tun: Denn in den vergangenen Jahren hat sich der Samstag als der etwas stärker besuchte Renntag herausgestellt. Mit dem zusätzlichen Stopp, der vor allem für eine hektische Endphase sorgen soll, möchte man den Sonntag etwas aufwerten und mehr Zuschauer anlocken.
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"18 Strategievarianten": Sonntagsrennen der DTM wird zum Poker
Denn der ADAC verspricht sich davon mehr Spannung. Man wollte den Teams laut Voss "strategisch etwas an die Hand geben", damit "die Schlussviertelstunde nicht mehr nur ein Hinterherfahren" ist, sondern eine zusätzliche Herausforderung birgt, zumal die Teams weiterhin drei oder vier Reifensätze pro Fahrzeug für die zwei Renntage zur Verfügung haben werden.
"Du hast im zweiten Rennen jetzt 18 Strategievarianten, welchen Reifen du wann verwendest", erklärt Teamchef Gottfried Grasser vom Grasser-Racing-Team. "Das ist nicht unlustig. Wenn du im Qualifying in den Top 10 bist, hast du nur vier Varianten."
Das hat damit zu tun, dass die Teams beim Auftakt in Oschersleben vier neue Reifensätze für die zwei Renntage zur Verfügung haben. Zudem müssen die Top 10 des Qualifyings mit den Reifen ins Rennen starten, mit denen sie die schnellste Runde gefahren sind.
Wieso man nicht auf die Boxenstopp-Fenster verzichtet
"Ich hätte am Sonntag gar keine Boxenstopp-Fenster gemacht und die Boxenstopps freigelassen", hätte sich HRT-Ford-Rookie Fabio Scherer noch mehr Mut vom ADAC gewünscht. "Dann kannst du wirklich pokern."
Wieso der ADAC nicht auf Stoppfenster verzichtet? "Wir wollten die Fahrzeit auf dem jeweiligen Reifensatz unverändert lassen und das zweite Stoppfenster so kurz wie möglich machen, damit der Zuschauer nicht zu lange ein durcheinandergewirbeltes Feld hat."
Zudem wollte man vermeiden, dass automatisch der schlechteste Reifensatz am Ende aufs Auto kommt, "weil du am Schluss nur noch 5 Minuten fährst".