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DTM 2025 in Oschersleben: Ayhancan Güven feiert historischen ersten DTM-Sieg
In einem packenden Sonntagrennen in Oschersleben feiert Ayhancan Güven seinen ersten DTM-Sieg. Der Manthey-Porsche-Pilot triumphiert dank einer perfekten Strategie, die ihn nach dem ersten von zwei Boxenstopps an die Spitze brachte. Polesetter Jules Gounon im Winward-Mercedes sichert sich Rang zwei, gefolgt von Thomas Preining, der das Manthey-Doppelpodium komplettiert.
Jordan Pepper im Grasser-Lamborghini verpasst als Vierter das Podium nur knapp.
René Rast und Marco Wittmann bringen die Schubert-Mannschaft bei deren Heimspiel mit den Plätzen fünf und sechs dennoch zum Jubeln. Lucas Auer (Grasser-Lamborghini) wird Siebter, während Ben Dörr im Dörr-McLaren mit einem starken achten Platz überzeugt.
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DTM-Champion Mirko Bortolotti (Abt-Lamborghini) und Vortagessieger Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) komplettieren die Top-10.
Land-Audi-Pilot Ricardo Feller muss sich mit dem elften Gesamtrang begnügen.
Das Wichtigste in Kürze
Im Gegensatz zum weitgehend geordneten Rennverlauf am Samstag gestaltete sich die Startphase am Sonntag deutlich turbulenter. Zwar wandelte Gounon seine Poleposition in die frühe Führung um, gefolgt von Pepper und Güven, doch im Mittelfeld entwickelten sich intensive Zweikämpfe.
Maro Engel wurde zunächst von Markenkollege Lucas Auer von der Strecke gedrängt und erhielt im Anschluss einen Treffer am Heck durch Mirko Bortolotti. Infolge dieser Kollision kam es zu einer kurzzeitigen Rauchentwicklung am Mercedes-AMG GT3.
Engel konnte das Tempo der Spitzengruppe anschließend nicht mehr mitgehen und verlor rasch den Anschluss an die Top-10. Für Auer hatte das Manöver ebenfalls Konsequenzen: Auf Anweisung der Rennleitung musste er Engel sowie Bortolotti und Rast vorbeilassen, was ihn deutlich zurückwarf.
Zuvor hatte ein Unfall von Nicolas Baert (Comtoyou-Aston Martin) das Safety-Car auf den Plan gerufen. Baert war von der Strecke abgekommen und in die Reifenstapel eingeschlagen. Der anschließende Restart verlief ohne weitere Zwischenfälle, wobei Auer die Gelegenheit nutzte, um unmittelbar danach seinen ersten Pflichtboxenstopp einzulegen.
DTM in Oschersleben: Neue Boxenstopp-Regel sorgt für Verschiebungen
Engel folgte eine Runde später und konnte sich damit wieder vor Auer positionieren, auch wenn beide Boxenstopps nicht optimal verliefen. Auch bei Ricardo Feller verlief der erste Stopp nicht reibungslos.
Zwar steuerte der Land-Audi-Pilot die Boxengasse noch vor Thomas Preining an, doch weil die Manthey-Mannschaft einen perfekten Reifenwechsel in nur 6,7 Sekunden hinlegte, konnte sich Preining in der Fastlane vor den Schweizer setzen. Weil Feller seine Boxenposition verließ, obwohl Preining bereits ankam, droht dem Audi-Piloten möglicherweise eine nachträgliche Strafe.
Auch an der Spitze führte der erste Boxenstopp zu Veränderungen: Jordan Pepper kam eine Runde früher als der führende Gounon herein, doch die Mercedes-Boxencrew arbeitete fehlerfrei und ermöglichte ihrem Piloten die Verteidigung seiner Position gegen den Grasser-Lamborghini-Fahrer.
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In Führung blieb Gounon dennoch nicht. Güven sowie Rast entschieden sich für eine späte Boxenstrategie und konnten sich dank Overcut an die Spitze setzen. Besonders Rast profitierte davon, dass ihm nach dem Ausfall am Vortag ein zusätzlicher Satz neuer Reifen zur Verfügung stand.
In der zweiten Boxenstopp-Phase eröffnete erneut Auer das Geschehen, gefolgt von Engel. Letzterer verlor bei seinem zweiten Stopp deutlich Zeit und fiel dadurch auf Rang zwölf zurück. Güven, Rast, Gounon und Pepper steuerten bei der letztmöglichen Gelegenheit gemeinsam die Boxengasse an.
DTM in Oschersleben: Rast als großen Boxen-Verlierer
Dabei wurde Rast zum großen Verlierer: Ein klemmendes linkes Hinterrad kostete ihn rund drei Sekunden, wodurch sowohl Gounon als auch Pepper an ihm vorbeiziehen konnten.
Zurück auf der Strecke setzte sich Rast' Pechsträhne fort. Mit noch kalten Reifen konnte er den heranstürmenden Thomas Preining nicht abwehren, der sich auf frischeren Pneus nach vorne arbeitete. Der Manthey-Pilot überholte wenig später auch Pepper und nahm die Verfolgung von Gounon auf. Dabei profitierte Preining zusätzlich von seinem aufgesparten frischen Reifensatz für die Schlussphase.
Obwohl Preining den Druck auf Gounon nochmals deutlich erhöhte und nach einem kleinen Kontakt sogar zeitweise neben dem Mercedes-Piloten auftauchte, gelang ihm das entscheidende Überholmanöver letztlich nicht mehr. Gounon verteidigte Rang zwei erfolgreich bis zur Ziellinie.
DTM in Oschersleben: Timo Glock muss vorzeitig aufgeben
Für DTM-Rückkehrer Timo Glock verlief das Wochenende enttäuschend. Im Dörr-McLaren fuhr er von Beginn an nur im hinteren Feld und musste sein Fahrzeug etwa zur Rennhalbzeit mit technischen Problemen abstellen. Mehrere Kollisionen, insbesondere ein Kontakt mit Tom Kalender (Landgraf-Mercedes), hatten das Auto stark beschädigt.
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"Für uns war es keine Option, das Rennen zu Ende zu fahren, weil das Auto einfach unfahrbar ist", erklärte Glock im Interview bei ProSieben. "Man kämpft so mit stumpfen Waffen, dass es keinen Sinn ergibt, zu Ende zu fahren." Neben Glock musste auch Nicki Thiim seinen Abt-Lamborghini frühzeitig abstellen, nachdem ein Reifenschaden ein Weiterfahren unmöglich gemacht hatte.
Nach dem zweiten von insgesamt 16 Rennen der Saison 2025 führt Jordan Pepper die DTM-Gesamtwertung an. Beim nächsten Rennen auf dem Lausitzring (24. und 25. Mai 2025) wird der Grasser-Lamborghini-Pilot der Gejagte sein.