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DTM: BoP-Prozess wird für Saison 2025 geändert - "Gerechter, offener und transparenter"
- Aktualisiert: 18.03.2025
- 13:37 Uhr
- Motorsport-Total
In der Saison 2024 gab es lebhafte Diskussionen rund um die Balance of Performance (BoP). Nun reagiert der ADAC und beschert der DTM 2025 in dieser Hinsicht ein neues Konzept.
Nachdem die Diskussionen um die Balance of Performance (BoP), die die verschiedenen GT3-Fahrzeugkonzepte aneinander angleichen soll, im Vorjahr bis zum Saisonende tobten und auch das DTM-Finale überschatteten, reagieren die Verantwortlichen nun mit einem völlig neuen System.
Der Prozess soll 2025 "gerechter, offener und vor allem transparenter werden", kündigt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss im Gespräch mit "Motorsport-Total.com" an.
Die neue Herangehensweise habe man beim DTM-Finale in Hockenheim mit Stephane Ratel besprochen, dessen SRO Motorsports Group neben den eigenen GT3-Serien auch für die Fahrzeugeinstufung in der DTM zuständig ist. Aber wie sieht der neue Weg aus?
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Wie "Motorsport-Total.com" erfahren hat, will man die BoP nun in mehreren Schritten unter Einbindung aller Hersteller in einem transparenten Prozess verfeinern, ehe die finale Einstufung präsentiert wird.
DTM 2025: Neue "Ideal-BoP" auf Basis des Vorjahres als Grundlage
"Die SRO erstellt aus den Abläufen der jeweiligen Vorjahresrennen von allen entsprechenden Herstellern eine Ideal-BoP, die wir als Grundlage für 2025 nehmen. Die wird frühzeitig den Herstellervertretern zur Kenntnis gebracht. Dazu können sie im Zeitraum von einer Woche in einem geschlossenen, digitalen Raum Stellung nehmen", erklärt Voss. Der Porsche-Vertreter hört also zum Beispiel die Wortmeldungen und Vorschläge des BMW-Mannes.
Ausgangspunkt soll eine BoP auf Basis der Erfahrungswerte aus dem Vorjahr sein - inklusive nötiger Änderungen, zum Beispiel an den Autos. Sie dient als Referenz für die BoP, die dann auf die jeweilige Strecke zugeschnitten wird, sollte der Kurs im Vorjahr bereits genutzt worden sein.
Diese "Ausgangs-BoP" wird den Herstellern spätestens zwei Wochen vor dem Event geschickt, ehe sie untereinander diskutiert wird.
Das Wichtigste in Kürze
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DTM 2025: Neue Kommission entscheidet über Hersteller-Vorschläge
"Die Reaktionen werden nicht nur aus Smileys bestehen, da wird sich auch mal einer kritisch zu Wort melden, und das soll auch so sein", weiß Voss: "Das wird dann noch mal ins Kalkül gezogen."
Dafür habe man mit dem neuen BoP-Komitee eine Kommission entwickelt, die in der DTM aus Claude Surmont, der als SRO-Technikchef die BoP erstellt, sowie je einem Vertreter von ADAC und DMSB besteht.
Die Kommission sei dafür zuständig, dass sie "diese Kommentare der Herstellervertreter abwägt und sich nochmal die Vorschläge anschaut, die wir von den Herstellern erwarten", so Voss. Das Gremium stimmt auch über Änderungsanträge ab, die im Laufe des Events eingehen.
DTM 2025 und BoP: "Geht darum, den Prozess transparenter zu gestalten"
"Aus diesen Informationen und Daten wird die Eingangs-BOP für die Veranstaltung gemachen, die wir dann eine Woche vor der Veranstaltung kommunizieren", erklärt Voss.
Am Rennwochenende bleibt die Herangehensweise ähnlich wie bisher: Änderungen im Verlauf des Events sind möglich - und es wird weiterhin das Ziel sein, dass sich die reine Performance aller Fahrzeuge innerhalb von einer Zehntelsekunde bewegt.
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"Man muss die äußeren Umstände und weitere Faktoren bei der Erstellung der Einstufung berücksichtigen", erklärt Voss. Und weiter: "Daher geben wir den Herstellern die Möglichkeit, die Einstufung frühzeitig einzusehen und dazu auch in den Dialog mit ihren Teams zu gehen. Wir nehmen aber keinen Einfluss auf deren Kommunikation mit den Teams."
Die Kommunikation über die BoP findet wie bisher ausschließlich direkt mit dem Hersteller statt, denn am Ende geht es nicht um die Teams, sondern um die Fahrzeuge.
Beim neuen System, das übrigens auch in SRO-Serien wie der GT-World-Challenge Europe zum Einsatz kommen wird, gehe es auch darum, SRO-Technikchef Surmont bei seiner Arbeit zu unterstützen.
"Claude Surmont ist bei jedem Rennen anwesend und sehr erfahren", so Voss. "Er sieht, was auf ihn zukommt und kennt auch die Verläufe und Entwicklungen der Rennen in den vergangenen beiden Jahren. Am Ende geht es uns darum, den Prozess transparenter zu gestalten. Mehr Transparenz wurde auch von den Teams und Herstellern gefordert."