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Formel 1

Disqualifikationen wirbeln Formel-1-Rennen in China durcheinander - McLaren jubelt

Oscar Piastri untermauert in China McLarens neue Ausnahmestellung. Stunden nach dem Rennen spricht dann aber alles über Ferrari.

McLarens-Sieger Champagner war längst getrocknet, die Pokale für Oscar Piastri und Lando Norris sicher verstaut, da stand Ferrari dann doch noch im Mittelpunkt des Interesses - drei Stunden nach Rennende wurde dieser enttäuschende Grand Prix von China zum echten Desaster für die Scuderia. Lewis Hamilton: Disqualifiziert. Charles Leclerc: Disqualifiziert. Das teilte die Rennleitung in einem Abstand von nur neun Minuten mit.

Erstmals in der Formel-1-Geschichte wurde damit ein Ferrari-Duo im selben Rennen aus der Wertung genommen, es war in erster Linie eine peinliche Angelegenheit für das stolze Team, der Punktverlust war eher überschaubar: Leclerc und Hamilton hatten ohnehin nur die Plätze fünf und sechs belegt. Ferrari habe "eingeräumt, dass es keine mildernden Umstände gab und dass es sich um Fehler des Teams handelte", teilten die Stewards in ihren Urteilen mit.

Denn es war vermeidbar: Leclercs Bolide unterschritt das Minimalgewicht um ein Kilogramm, an Hamiltons SF-25 wurde eine zu starke Abnutzung im Bereich des Unterbodens festgestellt. Der Sonntag endete also mit einer Schmach für Ferrari, dabei hatte am Vortag alles noch anders ausgesehen: Hamilton hatte den Sprint überraschend deutlich gewonnen - Schwung brachte das aber nicht.

Einen durchweg starken Eindruck macht in der jungen Saison bislang nur McLaren. Piastri gewann vor Norris und läutete mit seiner starken Vorstellung auch ein spannendes Teamduell ein. Es war der 50. Doppelsieg in der Geschichte des Traditionsrennstalls, der interne Zweikampf könnte nun die ersten Wochen der Saison prägen. "Das war das bisher kompletteste Wochenende meiner Karriere", sagte Piastri. In zwei gemeinsamen Jahren hatte Norris den Australier bislang gut im Griff, nun scheint Piastri reif für den Titelkampf. "Das hoffe ich", sagte er grinsend.

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Bei der Konkurrenz, und keineswegs nur bei Ferrari, rauchten indes die Köpfe. Für Weltmeister Max Verstappen hatte es nur zu Rang vier gereicht, noch hinter George Russell im Mercedes. Red Bull kündigte schon kurz nach dem Rennen eine Krisensitzung an. "Es wird unter der Woche ein Meeting in Milton Keynes geben", sagte Motorsportberater Helmut Marko bei "Sky": "Da werden wir besprechen, wann und wie wir diesen Rückstand beheben können. Wir sind besorgt, aber es ist nicht so, dass wir die Flinte schon ins Korn werfen."

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McLaren mit einer bärenstarken Vorstellung

Das scheint bei aller Stärke McLarens auch noch nicht angebracht. Nach zwei von 24 Saisonrennen und den Siegen für Norris in Australien und Piastri in China scheinen die Jäger schlicht noch nicht ihr Maximum erreicht zu haben. "Es geht jetzt darum, Konstanz zu erreichen", sagte Ferrari-Teamchef Fred Vasseur. Ähnlich äußerte sich auch Mercedes-Chef Toto Wolff.

Im WM-Klassement führt weiterhin Norris mit nun 44 Punkten, Piastri (34) machte einen Sprung, liegt nur noch zehn Zähler zurück. Es geht allerdings durchaus eng zu: Auch Verstappen (36) und Russell (35) bleiben in Schlagdistanz zur Spitze. McLarens Teamchef Andrea Stella sieht daher "noch keine Dominanz, da habe ich eine andere Definition", sagte der Italiener: "Es waren bisher keine langweiligen Rennen."

Für Nico Hülkenberg im Sauber brachte das Wochenende in China derweil Ernüchterung. Nach der Überraschung mit Rang sieben in Melbourne landete er dieses Mal nur auf dem 18. Platz, durch die Disqualifikationen rückte er später noch auf. Schon in der ersten Runde war der Deutsche beim Beschleunigen in den Dreck gerutscht, hatte dadurch einige Plätze verloren und den Unterboden beschädigt.

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