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nach der umstrittenen entscheidung in sao paulo

Formel 1: Diese Entscheidungen der Rennleitungen sorgten für Aufsehen

  • Veröffentlicht: 05.11.2024
  • 18:25 Uhr
  • Tobias Wiltschek

Mit der Safety-Car-Phase in Sao Paulo treffen die Rennkommissare der Formel 1 nicht zum ersten Mal fragwürdige Entscheidungen. ran nennt weitere Beispiele.

Die Rennunterbrechung beim Großen Preis von Brasilien löste heftige Kontroversen aus.

Vor allem die Entscheidung der Rennleitung, noch vor dem späteren Unfall von Franco Colapinto das Safety Car auf die Strecke zu lassen, stieß auf heftige Kritik.

Hätte der Grand Prix wirklich neutralisiert werden müssen oder war die Gefahr durch den stärker werdenden Regen für die Piloten kalkulierbar?

Fakt ist jedenfalls, dass durch die Safety-Car-Phase und die spätere Rote Flagge die WM zugunsten von Max Verstappen vorentschieden wurde. Der Niederländer konnte sich ohne Zeitverlust neue Reifen aufziehen lassen und fuhr zum Sieg in Sao Paulo.

Sein einzig verbliebener Rivale Lando Norris war indessen mehr als angefressen.

Das Einschreiten der Rennleitung – sei es nun durch Gelbe oder Rote Flaggen – wird aber nicht erst seit dem vergangenen Wochenende hitzig diskutiert.

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ran hat in den Archiven der Formel 1 weitere Entscheidungen entdeckt, die mindestens kurios waren.

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Las Vegas 2023, 1. Training

Der letzte Fall liegt etwa ein Jahr zurück, wobei im ersten Training zum vorletzten GP 2023 in Las Vegas die Rennleitung nicht wirklich eine Schuld trifft.

Viel mehr warf der Umstand, dass das Training auf der nigelnagelneuen Piste im Spielerparadies schon nach nur 19 Minuten komplett abgebrochen werden musste, ein schlechtes Licht auf die Veranstalter.

Ferrari-Pilot Carlos Sainz war offensichtlich mit seinem Auto über einen losen Gullydeckel gefahren, der durch den Sogeffekt für großen Schaden an seinem Auto sorgte.

Bei einer anschließenden Inspektion wurde festgestellt, dass der Betonrahmen um einen Kanaldeckel versagt hatte.

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Australien 2023, Rennen

Kontroverser ging es da schon letztes Jahr in Australien zur Sache. Zum ersten Mal wurde ein Rennen dreimal (!) durch Rote Flaggen unterbrochen.

So richtig erhitzte die Gemüter dabei die letzte Unterbrechung – drei Runden vor Schluss. Nach Kevin Magnussens Unfall wurde nicht – wie von vielen erwartet – das Virtual Safety Car eingesetzt, sondern das Rennen komplett abgebrochen und noch einmal neu gestartet – mittlerweile waren nur noch zwei Runden zu fahren.

Es kam, wie es kommen musste. Nach dem Restart gab es gleich mehrere Unfälle. Unter anderem kollidierten die beiden Alpine-Piloten Pierre Gasly und Esteban Ocon. Auch Fernando Alonso flog bei diesem Mini-Sprintrennen im Kampf um die beste Ausgangsposition ab.

Nicht nur die Motivation vieler Fahrer, in den zwei Runden zum Sieg zu fahren, führte zu diesem Chaos. Auch die schon tief stehende Sonne und die gefährliche Streckenführung trugen dazu bei.

Diese Entscheidung rief große Kritik hervor – nicht nur an der Rennleitung, sondern vor allem an den Vermarktern aus den USA, denen man vorwarf, den Sicherheitsgedanken dem Streben nach Spektakel unterzuordnen.

Abu Dhabi 2021, Rennen

In diesem Krimi im letzten Rennen der Saison sollte Max Verstappen zum ersten Mal Weltmeister werden. Doch wie der Triumph zustande kam, rief vor allem bei den Konkurrenten Lewis Hamilton und Mercedes harsche Kritik hervor.

Was war passiert? Hamilton führte relativ komfortabel, bis in der Schlussphase ein Unfall von Nicholas Latifi eine Safety-Car-Phase auslöste – und Verstappen mit frischen Reifen wieder an Hamilton heranrückte.

Zunächst hatte die Rennleitung kommuniziert, dass überrundete Fahrzeuge das Safety Car nicht überholen dürfen. Damit hätte Hamilton vor dem Restart für die letzte Runde den Sieg vor Augen gehabt. Denn zwischen ihm und Verstappen lagen zu diesem Zeitpunkt fünf Autos, die der Niederländer in nur einer Runde hätte überholen müssen.

Im letzten Moment aber wurde die Entscheidung wieder revidiert. Verstappen startete also praktisch neben Hamilton in die letzte Runde und ließ dem Briten mit dessen abgefahrenen Reifen keine Chance.

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Belgien 2021, Rennen

Kurios wurde es in den Ardennen. Beim Großen Preis von Belgien war im August 2021 so schlechtes Wetter, dass an ein reguläres Rennen nicht im Traum zu denken war.

Es war schon nach 18 Uhr, als das Safety Car nach drei Stunden Regenunterbrechung das Fahrerfeld aus der Boxengasse auf die Strecke führte, um wenigstens die zwei Runden zu absolvieren, die notwendig sind, damit ein Grand Prix gewertet werden kann; wenn auch nur mit halben Punkten.

Und genau diese Anzahl an Runden wurde auch geschafft. Das Rennergebnis aber unterschied sich praktisch nicht von der Startaufstellung, weil alle Fahrzeuge die komplette Distanz hinter dem Safety Car herfuhren. Der Gewinner hieß übrigens Max Verstappen.

Singapur 2008, Rennen

Der Singapur-GP von 2008 bleibt nicht nur als das erste Nachtrennen in der Geschichte der Formel 1 in Erinnerung, sondern als Schauplatz eines der größten Skandale der Motorsport-Historie: die Crashgate-Affäre.

Fernando Alonso fuhr mit einem unterlegenen Renault sensationell vom 15. Startplatz zum ersten Saisonsieg. Der Spanier profitierte dabei von einer Safety-Car-Phase, die durch einen Crash seines Teamkollegen Nelson Piquet Jr. ausgelöst wurde.

Erst ein Jahr nach dem Rennen kamen neue Erkenntnisse ans Licht. Nach seinem Rauswurf von Renault enthüllte Piquet Jr., dass er auf Anweisung von Team-Manager Flavio Briatore und Technikchef Pat Symonds den Unfall beim Singapur-GP verursacht hatte.

Die FIA leitete umgehend eine Untersuchung gegen das Renault-Team ein und belegte kurze Zeit später Briatore mit einer lebenslangen und Symonds mit einer fünfjährigen Sperre.

Ein Jahr später wurden sowohl Briatore als auch Symonds von einem französischen Gericht freigesprochen. Symonds kehrte von 2013 bis 2016 als Technikchef von Williams in die Formel 1 zurück, Briatore feierte 2024 als Berater von Alpine sein Comeback in der Königsklasse.

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Monaco 1984, Rennen

Der Monaco-GP von 1984 ist das erste Kapitel der großen Rivalität zwischen Ayrton Senna und Alain Prost.

Nachdem schwere Regenfälle den Start des Grand Prix verzögert hatten, kämpfte sich ein junger und noch unbekannter Senna vom 13. Startplatz auf Rang zwei. Mit jeder Runde kam Senna immer näher an den führenden Prost ran.

Obwohl sich die Wetterbedingungen seit Rennbeginn nicht verschlechtert hatten, gestikulierte Prost aus seinem McLaren immer wieder, um einen Abbruch zu fordern. Am Ende der 32. Runde kam es dann tatsächlich zur roten Flagge, die Prost den Sieg bescherte.

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In der letzten Runde fuhr Senna sogar noch vor dem bremsenden Franzosen über die Ziellinie - da für die finale Wertung aber das Klassement der vorletzten Runde zählte, blieb ihm der erste Sieg in der Formel 1 verwehrt.

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