Formel 1 - Esteban Ocon: Aus bei Alpine ist fix, Mick Schumacher als Nachfolge-Option?

Esteban Ocon hat bei Alpine keine Zukunft mehr: Der 27-Jährige muss am Saisonende gehen. Das gab der Rennstall am Montag bekannt. Der Vertrag Ocons läuft am Saisonende sowieso aus.

Vorausgegangen war zuletzt eine teaminterne Kollision beim achten Saisonrennen in Monaco. Ocon hatte bei dem Klassiker im Fürstentum seinen Teamkollegen Pierre Gasly mit einem harten und rücksichtslosen Manöver angegriffen, wodurch es zur Berührung und in der Folge zum Aus für Ocon kam.

Teamchef Bruno Famin schäumte anschließend und kündigte eine "harte Entscheidung" an. Die ist nun erfolgt.

Ocon fuhr seit 2020 für den Rennstall, 2021 feierte er seinen bis dato einzigen Sieg in der Königsklasse. "Es war ein wichtiger Abschnitt meines Lebens, in diesem Team in der Formel 1 zu fahren", sagte Ocon: „Ich bin zwar seit fünf Jahren als Vollzeit-Rennfahrer hier, aber meine Profikarriere begann in Enstone, als ich noch ein Teenager war, also wird es immer ein besonderer Ort für mich sein. Wir hatten einige großartige Momente zusammen, aber auch einige schwierige Momente, und ich bin jedem im Team für diese denkwürdigen Zeiten dankbar."

Mick Schumacher: Lob vom Teamchef

Durch das Ocon-Aus könnte sich für Mick Schumacher eine Möglichkeit eröffnen, in die Formel 1 zurückzukehren. Er ist 2024 Ersatzfahrer bei Mercedes, daneben fährt er aber auch in der Sportwagen-WM – für Alpine.

Er unterstrich zuletzt, dass eine Rückkehr in die Formel 1 weiterhin sein großes Ziel ist. "Was ich dafür machen kann, ist, dass ich einfach meine beste Leistung in der WEC und auch in der Formel 1 gebe und weiterhin gut performe für das Team als Reservefahrer und weiterhin die Gespräche führe", sagte Schumacher bei Sky.

Sky-Experte Timo Glock sieht für Schumacher bei Alpine "eine große Chance. Er muss einfach versuchen, mit seinen Leistungen in der WEC weiterhin zu überzeugen und den Fuß versuchen drin zu halten, sich zu zeigen. Das ist die einzige Möglichkeit, dass er nächstes Jahr in ein Cockpit hereinkommen kann. Ich hoffe es für ihn, er hätte es verdient", sagte Glock.

Auch Famin ist voll des Lobes. "Ich bin sehr happy mit Mick, er ist superschnell. In der WEC ist das aber gar nicht die Hauptsache, man muss dort auf einem konstant hohen Niveau fahren und einen guten Teamspirit haben. Ich bin sehr beeindruckt von ihm, denn er hat vom ersten Tag seine Einstellung angepasst an die Langstreckenrennen. Er pflegt einen sehr guten Umgang mit seinen Teamkollegen", sagte Famin bei Sky. Und öffnete die Tür für Schumacher: "Für 2025 ist alles offen, jeder spricht mit jedem. Es wäre ein Fehler, Mick nicht auf der Liste zu haben."

Schumacher hat durch die Alpine-Verbindung die Möglichkeit, sich im direkten Umfeld des Rennstalls zu zeigen. Mitte Juni finden die 24 Stunden von Le Mans statt, es ist das wichtigste Langstreckenrennen der Welt. Für Schumacher eine große Gelegenheit, ein Ausrufezeichen hinter seine Comeback-Ambitionen zu setzen.