Motorsport Formel 1
Formel 1: Max Verstappen schweigt weiter - und sorgt für kuriose Momente in Saudi-Arabien
Da war er also wieder, der selbst verhängte Maulkorb gegen den eigentlichen Maulkorb der FIA: Max Verstappens irre Schweige-Show nach dem Großen Preis von Saudi-Arabien sorgte am Sonntag in Dschidda für teilweise kuriose Momente und einmal mehr für unbehagliche Stimmung in der Pressekonferenz nach dem Rennen.
Was einen Journalisten dazu veranlasste, Verstappen - quasi pünktlich zu Ostern - die große Sinnfrage zu stellen: Macht dem Niederländer die Formel 1 mit ihrem ganzen Drumherum so eigentlich überhaupt noch Spaß? Schließlich werden seine Antworten ja immer kürzer, sarkastischer, teilweise grotesker...
"Nein. Es hat generell mit den sozialen Medien und der heutigen Welt zu tun", erklärt Verstappen seinen Umgang: "Ich ziehe es vor, nicht allzu viel zu sagen, weil Worte oft verdreht oder falsch interpretiert werden. Ehrlich gesagt ist es besser, sich zurückzuhalten - und genau das versuche ich momentan."
Klar ist: Der Trubel um seine Strafe für das Verwenden eines Schimpfwortes in Singapur letztes Jahr hat seine Spuren hinterlassen. Seitdem spielt Verstappen mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln mit dem Verband - teilweise auch zum Leidwesen der Presse und der Fans, die an den ehrlichen Antworten des Red-Bull-Piloten interessiert wären.
Verstappen: "Weniger reden - umso besser für mich"
Auf die Frage, ob ihn dieses instrumentalisierte Versteckspiel nicht auch manchmal frustriere, antwortet der Weltmeister gegenüber "Motorsport-Total.com": "Wie ich schon sagte: So ist eben die Welt, in der wir leben. Man darf seine Meinung nicht äußern, weil sie offenbar nicht geschätzt wird oder manche Menschen die ganze Wahrheit nicht mehr aushalten." Heißt übersetzt: Ich mache nicht die Regeln, ich spiele jetzt nur nach ihnen...
Das Wichtigste zur Formel 1
"Es ist tatsächlich besser, wenn ich einfach weniger sage", macht sich Verstappen die Not dabei zur Tugend, denn: "Das spart auch Zeit - wir haben ohnehin schon genug zu tun. Es ist einfach die Entwicklung der Dinge: Jeder reagiert heute extrem empfindlich auf alles. Und in der aktuellen Lage ist Kritik sowieso kaum möglich. Also: Weniger reden - umso besser für mich", lacht der 27-Jährige, der schön öfter kundgetan hat, dass ihm der ganze Medienzirkus in der Königsklasse ohnehin eher auf den Zeiger geht.
In Bezug auf die von Präsident Mohammed bin Sulayem höchstpersönlich verschärften Benimmregeln für die Piloten, legt Verstappen in der Pressekonferenz nach: "Ich weiß, dass ich hier nicht fluchen darf - aber gleichzeitig darf man auch auf keine Weise kritisch sein, die irgendwie als schädlich oder gefährlich ausgelegt werden könnte. Am besten hole ich das Regelwerk raus, da stehen eine Menge Vorschriften drin", flüchtet sich Verstappen letztlich erneut in Sarkasmus.
Das Fazit des Weltmeisters lautet daher: "Deshalb ist es besser, gar nicht erst darüber zu sprechen. Man bringt sich nur unnötig in Schwierigkeiten - und das will doch keiner."