Anzeige
Formel 1

Formel 1 für Daniel Ricciardo beendet: Das war der bittere Karriere-Wendepunkt

Helmut Marko berichtet von einem Handschlag gebrochenen zwischen Daniel Ricciardo, Mateschitz und ihm. Red Bull wäre nach Ricciardos Rausschmiss bei Racing Bulls trotzdem an einer Zusammenarbeit interesssiert.

Daniel Ricciardos Formel-1-Karriere ist mit seinem Rausschmiss als Stammfahrer bei den Racing Bulls wahrscheinlich beendet. Bis Ende 2018 gewann er sieben Grands Prix auf Red Bull Racing. Danach nur noch einen, 2021 in Monza, unter glücklichen Umständen.

Die Entscheidung, Red Bull Ende 2018 zu verlassen, sei "der Wendepunkt in seiner Karriere" gewesen, sagt Helmut Marko jetzt in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von "Formel1.de". Denn weder bei Renault (2019/20) noch bei McLaren (2021/22) konnte Ricciardo an frühere Leistungen und Erfolge anknüpfen.

"Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Wenn wir das wüssten, hätten wir ihm ja geholfen", bedauert Marko. Aber die alten Stärken wie das späte Bremsen und damit einhergehend das aggressive Überholen sowie der schiere Speed kamen nach 2018 nie mehr zurück. "Es war nicht mehr dieser Killerinstinkt da", sagt der Red-Bull-Motorsportkonsulent.

Weswegen Red Bull jetzt die Reißleine gezogen hat und Ricciardo im Stammcockpit der Racing Bulls per sofort durch Liam Lawson ersetzt. Der 22-jährige Neuseeländer wird schon beim nächsten Grand Prix in Austin, Texas, als Teamkollege von Yuki Tsunoda an den Start gehen.

Anzeige
Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

Anzeige
Anzeige

Juni 2018: Ricciardos gebrochener Handschlag

Was viele nicht wissen: Als Ricciardo die Red-Bull-Familie Ende 2018 verlassen hat, hinterließ er bei "Oberbulle" Dietrich Mateschitz verbrannte Erde. Denn Ricciardo hatte Ende Juni bei persönlichen Treffen mit Marko in Graz und Mateschitz in Salzburg per Handschlag bestätigt, seinen Vertrag zu verlängern und auch 2019 für Red Bull Racing zu fahren.

Doch dann kam alles anders, und die Story vom Langstreckenflug nach Amerika, in dem er die Entscheidung traf, wortbrüchig zu werden und doch ein Angebot von Renault anzunehmen, ist gut dokumentiert.

Marko erinnert sich: "Es war eine Veranstaltung am Grazer Hauptplatz. Und danach haben wir uns zusammengesetzt und sind eigentlich zu einer Einigung gekommen. Mit Handschlag besiegelt. Er fuhr dann nach Salzburg und hat dort das Gleiche mit Dietrich Mateschitz gemacht."

"Aber er hat gewisse Bedenken gegen den Honda-Motor gehabt, der ja zu uns gekommen wäre, und hat halt scheinbar dem Gesülze von Renault und Cyril Abiteboul mehr Gehör geschenkt", sagt Marko und bestätigt, dass der Sinneswandel von Mateschitz ganz und gar nicht gutgeheißen wurde: "Der hat sehr viel Wert drauf gelegt, dass man das, was man per Handschlag besiegelt, auch einhält."

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Ricciardo: Wie geht es weiter?

Doch jetzt richtet sich der Blick in die Zukunft. Marko gibt zu, dass man seitens Red Bull "interessiert" wäre, die Zusammenarbeit mit Ricciardo in anderer Form fortzusetzen. Zum Beispiel als Red-Bull-Botschafter, denn: "Er ist, vor allem in den USA, einer der populärsten Formel-1-Fahrer."

Ricciardo hat das Angebot aber noch nicht angenommen, sondern will laut Marko "Zeit haben, um überhaupt seine ganze Zukunft zu überlegen". Für schwer vorstellbar hält der 81-jährige Österreicher, dass Ricciardo "in irgendeine andere Rennkategorie einsteigen wird. Das glaube ich nicht. Und auf der anderen Seite, ob er, wenn er nicht mehr aktiv fährt, diese PR-Aktivitäten überhaupt will."

Für die hart arbeitenden Mechaniker geht die längste Saison aller Zeiten zu Ende
News

Toto Wolff über "brutalen" Rennkalender 2024: "Es geht nicht mehr"

  • 15.12.2024
  • 08:38 Uhr