Neuerung wird getestet
Formel 1 in Zandvoort: Unechtes Kiesbett - werden Tracklimit-Probleme damit gelöst?
- Aktualisiert: 01.09.2022
- 13:38 Uhr
- ran.de
Rund um das Formel-1-Rennen in Zandvoort (am Sonntag ab 15 Uhr im Liveticker) wird am Wochenende eine Neuerung getestet. Ein unechtes Kiesbett soll gleich mehrere Probleme in Sachen Tracklimits lösen. Auch die Fahrer scheinen begeistert.
München - Neuerung in der Formel 1! Beim Großen Preis der Niederlande in Zandvoort (am Sonntag ab 15 Uhr im Liveticker) wird am kommenden Wochenende mit einem unechten Kiesbett experimentiert. Das Ziel: Unterbrechungen durch rote Flaggen sollen reduziert werden.
Im Jahr 2021 wurden vor allem in Kurve 12 durch Missachtung der Tracklimits unzählige Steine auf die Strecke geschleudert.
Da eine größere Auslaufzone mit Asphalt nicht gewünscht ist, geht man nun einen anderen Weg. So gibt es hinter dem Randstein der Hans-Ernst-Schikane einen circa einen Meter breiten Streifen, der mit einem harzartigen Material ausgekleidet ist. So macht die entsprechende Stelle zwar den Anschein, als würde es sich um ein "echtes" Kiesbett handeln, der Untergrund ist allerdings fest.
Weniger Steine auf der Strecke durch Fake-Kies?
Die Hoffnung: Missachten die Fahrer die Tracklimits und kommen zu weit von der Strecke ab, kommen die Boliden nicht mehr mit dem richtigen Kiesbett in Berührung und schleudern dementsprechend auch keine Steine mehr auf die Strecke, was zuvor mehrfach zu Unterbrechungen geführt hatte.
Kommen die Piloten allerdings mehr als einen Meter ab, wartet immer noch das reguläre Kiesbett. Übrigens: Der Fake-Kiesstreifen verhält sich keinesfalls wie Asphalt. So bietet er kaum Grip und soll die Fahrer deshalb davon abhalten, den normalen Kurs zu verlassen.
Laut Strecken-Sportdirektor Jan Lammers könnte dies auch eine Lösung für andere Standorte sein. "Man kann ihn nicht wirklich nutzen: Er ist zu rutschig und holprig für Autos. Aber zumindest wird vermieden, dass alle möglichen Dinge auf der Strecke landen, und das ist eine gute Entwicklung für andere Strecken", erklärte er auf einem Sponsorenevent.
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Lando Norris und Stefano Domenicali unterstützen Neuerung
Bei den Fahrern kommt die Idee derweil gut an. "Das Gute hier, das wohl viele Fahrer mögen, ist, dass es keine Auslaufzonen gibt. Es gibt Kies und dann kommt die Streckenbegrenzung", erklärte beispielsweise McLaren-Pilot Lando Norris.
Und weiter: "Aber wir hassen das auch, weil man nicht im Kiesbett und nicht in der Streckenbegrenzung sein will, aber gleichzeitig ist es Sache des Fahrers, mehr Risiken einzugehen. Und wer ein größeres Risiko eingehen will, um schneller zu fahren und Rundenzeit zu gewinnen, kann das tun. So etwas macht die Strecke auch angenehm und macht sie eher zu einer Strecke für einen Fahrer, der die meisten Risiken eingehen kann."
Auch F1-Boss Stefano Domenicali ist angetan. "Ich teile da, was Lando sagt. Auf manchen Strecken hat man durch Barrieren eine gewisse Grenze, und man muss es vorsichtig angehen, sonst hat man einen Unfall. Der Kies ist auch eine Grenze, und da gibt es nicht einmal eine Diskussion über die Tracklimits, um zu beurteilen, ob man drin oder draußen ist."
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