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Der Niederländer baut seinen vorsprung aus

Formel 1: Lando Norris tobt nach Verstappen-Aufholjagd wegen Reifenregel - "Sie hatten Glück, nichts anderes"

Regen-Chaos beim Formel-1-Wochenende in Brasilien! Lando Norris startet von der Pole, muss sich am Ende aber mit P6 begnügen. Der Brite zeigt sich allerdings trotzdem als guter Verlierer.

Lando Norris ärgert sich nach dem Formel-1-Rennen in Brasilien über die Reifenregel, die besagt, dass Fahrer unter roter Flagge ihre Reifen tauschen dürfen. Diese Regel hatte ihm am Sonntag die Chance auf den Sieg gekostet und vor allem WM-Rivale Max Verstappen massiv geholfen, der davon profitierte und das Rennen gewann - und damit schon eine Hand am WM-Pokal hat.

Norris hatte sich in Sao Paulo mit George Russell um die Führung duelliert, als beide am Ende einer virtuellen Safety-Car-Phase für frische Intermediates an die Box gekommen waren. Max Verstappen war zu der Zeit gemeinsam mit den beiden Alpines von Esteban Ocon und Pierre Gasly noch draußen geblieben.

Wenig später wurde aufgrund der regnerischen Bedingungen das Safety-Car auf die Strecke geschickt und das Rennen schließlich aufgrund eines Unfall von Williams-Pilot Franco Colapinto unterbrochen.

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Das Reglement besagt dabei, dass die Fahrer unter roter Flagge ihre Reifen wechseln dürfen. Verstappen konnte also frische Intermediates aufziehen, ohne an die Box zu müssen, wodurch er im Rennen trotz Startplatz 17 plötzlich vor Norris lag.

"Wir haben unsere Positionen einfach unter der roten Flagge verloren, weil die anderen kostenlose Boxenstopps hatten. Das war Pech", hadert Norris gegenüber "Sky".

Sein Team hatte Norris kurz zuvor noch gesagt, dass er nicht an die Box kommen soll, doch der Brite forderte am Funk neue Reifen ein und kam schließlich auch zum Service. "Es war das Richtige", sagt er über seine Taktik, "aber wir hatten einfach Pech. Mir ist egal, was rückblickend war. Sie hatten Glück, nichts anderes."

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Lando Norris: Reifenwechsel als entscheidender Fehler

Im Nachhinein war der Boxenstopp der entscheidende Fehler, doch "Sky"-Experte Timo Glock würde McLaren daraus keinen Strick drehen. Denn laut ihm deuteten die Bedingungen darauf, dass man zum Reifenwechsel kommen muss. "Es hat ja in dem Moment keiner damit gerechnet, dass man das Rennen sogar unterbricht, weil es so viel Regen ist", sagt er.

Russell hatte sich hingegen aufgeregt, weil er eigentlich draußen bleiben wollte, das Team aber den Reifenwechsel forcierte. "Ich habe euch doch gesagt, wir hätten draußen bleiben sollen", tobte dieser am Funk. "Das sind einfache Entscheidungen in dem Moment, die du triffst. Und im Nachhinein weißt du, es war richtig oder es war falsch", meint Glock.

Verstappen selbst hatte sich am Funk für einen Abbruch stark gemacht, nachdem Norris und Russell zur Box gefahren waren - wohl wissend, dass er bei einem Abbruch ohne Nachteil die Reifen wechseln dürfte. "Das muss eine rote Flagge sein", klagte er am Funk. "Das wird einen bösen Unfall geben. Das ist zu gefährlich!"

Reinfahren und auf Regenreifen wechseln wollte der Niederländer aber trotzdem nicht und machte stattdessen weiter Werbung für eine Unterbrechung: "Wie oft muss ich das noch sagen? Rote Flagge, los jetzt!", so Verstappen, der schließlich die erlösende Nachricht bekam: "Endlich, Jesus", sagt er am Funk.

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Norris: "So zu denken, ist einfach dämlich!"

Davon, einfach draußen zu bleiben und auf eine rote Flagge zu hoffen, um einen freien Boxenstopp zu haben, davon hält Norris nichts: "Heute hat es ihnen geholfen. Es hätte uns helfen können, wenn wir draußen geblieben wären, aber so zu denken, ist einfach dämlich", sagt er.

Die Regel, die in Artikel 57.4 vii) des Sportlichen Reglements festgelegt ist, ist für ihn dabei eine "mit der niemand einverstanden ist", wie er betont. "Heute sind sie (Red Bull; Anm. d. Red.) vermutlich damit einverstanden, aber jeder Fahrer ist damit nicht einverstanden."

Formel 1: Die Autos der Saison 2024

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<strong>Die Formel-1-Boliden 2024 im Überblick</strong><br>Jedes Jahr verändert sich das Aussehen der Formel-1-Autos - mal mehr, mal weniger deutlich. Auch für die Saison 2024 setzen die Teams auf neue optische Reize. <em><strong>ran</strong></em> zeigt die Boliden im Überblick.
© Alpine F1 Team

Die Formel-1-Boliden 2024 im Überblick
Jedes Jahr verändert sich das Aussehen der Formel-1-Autos - mal mehr, mal weniger deutlich. Auch für die Saison 2024 setzen die Teams auf neue optische Reize. ran zeigt die Boliden im Überblick.

<strong>Red Bull Racing - RB20</strong><br>Der Titelverteidiger hat sein Baby für 2024 gezeigt: Red Bull Racing enthüllte den RB20, mit dem Max Verstappen seinen vierten WM-Titel holen soll. "Wir haben Verbesserungen in allen Bereichen vorgenommen. Ist das genug? Das werden wir sehen", sagte Designguru Adrian Newey.
© Red Bull Racing

Red Bull Racing - RB20
Der Titelverteidiger hat sein Baby für 2024 gezeigt: Red Bull Racing enthüllte den RB20, mit dem Max Verstappen seinen vierten WM-Titel holen soll. "Wir haben Verbesserungen in allen Bereichen vorgenommen. Ist das genug? Das werden wir sehen", sagte Designguru Adrian Newey.

<strong>Mercedes-AMG - F1 W15 E</strong><br>Der Silberpfeil von Mercedes trägt seinen Namen in der Saison 2024 aufgrund der Farbe wieder zurecht. Laut&nbsp;Teamchef Toto Wolff wurde das Auto im Vergleich zum Vorjahr technisch extrem verändert. "Das neue Auto ist ganz anders. Nicht nur bei der Aerodynamik, sondern auch bei der Mechanik haben wir viel Arbeit reingesteckt", erklärte der Österreicher.&nbsp;
© twitter@MercedesAMGF1

Mercedes-AMG - F1 W15 E
Der Silberpfeil von Mercedes trägt seinen Namen in der Saison 2024 aufgrund der Farbe wieder zurecht. Laut Teamchef Toto Wolff wurde das Auto im Vergleich zum Vorjahr technisch extrem verändert. "Das neue Auto ist ganz anders. Nicht nur bei der Aerodynamik, sondern auch bei der Mechanik haben wir viel Arbeit reingesteckt", erklärte der Österreicher. 

<strong>Ferrari - SF-24</strong><br>Der rote Flitzer heißt SF-24 und knüpft in Sachen Namensgebung nahtlos aus den SF-23 aus der Vorsaison an. Doch vieles ist auch neu. Zum Beispiel ein gelb-weißer Streifen, der sich über das komplette Fahrzeug hinweg nach hinten zieht.
© AFP PHOTO / FERRARI / HANDOUT/SID/Handout

Ferrari - SF-24
Der rote Flitzer heißt SF-24 und knüpft in Sachen Namensgebung nahtlos aus den SF-23 aus der Vorsaison an. Doch vieles ist auch neu. Zum Beispiel ein gelb-weißer Streifen, der sich über das komplette Fahrzeug hinweg nach hinten zieht.

<strong>Haas F1 Team - VF24</strong><br>Als erster Rennstall präsentierte das Haas-Team seine neuen Farben für die Saison 2024. Für das US-Team fährt auch in diesem Jahr Nico Hülkenberg, der letzte verbliebene Deutsche im Fahrerfeld.
© Haas F1 Team

Haas F1 Team - VF24
Als erster Rennstall präsentierte das Haas-Team seine neuen Farben für die Saison 2024. Für das US-Team fährt auch in diesem Jahr Nico Hülkenberg, der letzte verbliebene Deutsche im Fahrerfeld.

<strong>Williams Racing - FW46</strong><br>Der Traditionsrennstall aus England setzt auch in der Saison 2024 vornehmlich auf die Farbe Blau.
© Williams/ran.de

Williams Racing - FW46
Der Traditionsrennstall aus England setzt auch in der Saison 2024 vornehmlich auf die Farbe Blau.

<strong>Stake F1 Team - C44</strong><br>Im vergangenen Jahr fuhr das Team noch unter dem Namen Alfa Romeo und war in Rot und Weiß unterwegs, 2024 ist alles anders. Das Sauber-Team hört nun auf den Namen Stake F1 Team, komplett "Stake F1 Team Kick Sauber". Farblich dominieren ab sofort Grün und Schwarz.
© Stafe F1 Team/ran.de

Stake F1 Team - C44
Im vergangenen Jahr fuhr das Team noch unter dem Namen Alfa Romeo und war in Rot und Weiß unterwegs, 2024 ist alles anders. Das Sauber-Team hört nun auf den Namen Stake F1 Team, komplett "Stake F1 Team Kick Sauber". Farblich dominieren ab sofort Grün und Schwarz.

<strong>Alpine F1 Team - A524</strong><br>Nicht mehr ganz so bunt wie im Vorjahr kommt das Alpine-Team daher, auch hier hat die Grundfarbe Schwarz Einzug gehalten. Zumindest optisch, denn eigentlich ist an vielen Stellen einfach keine Farbe aufgetragen und der Bolide kommt quasi "nackt" daher - auch aus Gewichtsgründen, wie man hört.
© Alpine F1 Team/ran.de

Alpine F1 Team - A524
Nicht mehr ganz so bunt wie im Vorjahr kommt das Alpine-Team daher, auch hier hat die Grundfarbe Schwarz Einzug gehalten. Zumindest optisch, denn eigentlich ist an vielen Stellen einfach keine Farbe aufgetragen und der Bolide kommt quasi "nackt" daher - auch aus Gewichtsgründen, wie man hört.

<strong>Visa Cash App RB F1 Team - VCARB 01</strong><br>Aus AlphaTauri wurde Visa Cash App RB - viel umständlicher ging es nicht. Einigen wir uns einfach auf "Racing Bulls"? Zumindest in Sachen Aussehen macht der neue Bolide etwas her. Der Blauton erinnert an alte Toro-Rosso-Zeiten.
© Visa Cash App RB/ran.de

Visa Cash App RB F1 Team - VCARB 01
Aus AlphaTauri wurde Visa Cash App RB - viel umständlicher ging es nicht. Einigen wir uns einfach auf "Racing Bulls"? Zumindest in Sachen Aussehen macht der neue Bolide etwas her. Der Blauton erinnert an alte Toro-Rosso-Zeiten.

George Russell, der wie Norris dadurch ebenfalls zurückfiel, wäre für den Briten daher ein logischerer Sieger: "George hat sicher gedacht, er hat das Rennen heute gewonnen. Er hätte es sicherlich mehr als jeder andere verdient, heute zu gewinnen", so Norris. "Manchmal hat man aber einfach Pech und die Regeln sind gegen dich."

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Lando Norris nach Neustart mit einigen Fehlern

Doch während Verstappen sich in der Folge nur mit den beiden Alpines auseinandersetzen musste, die am Ende auch beide auf dem Podium landeten, ging das Rennen für Norris nach dem Neustart bergab. Zuvor hatte er sich noch an Russell vorbeigearbeitet und schien irgendwann wieder die Führung zu übernehmen, doch davon war er nach der Unterbrechung weit entfernt.

In Kurve 4 kam der McLaren-Pilot zu weit raus und musste Russell wieder passieren lassen, bei einem weiteren Safety-Car-Neustart später musste er in der ersten Schikane durch die Auslaufzone rodeln und Charles Leclerc und Teamkollege Oscar Piastri vorbeilassen.

"Ich habe ein paar Fehler gemacht, die mich gegen George und gegen Charles heute etwas gekostet haben", gibt er zu und spricht von einem schwierigen Tag. "Ich habe mein Bestes gegeben. Ich hatte viele gute Rennen, da wurde es mal an der Zeit, dass etwas nicht gut läuft.

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Norris gibt zu: Verstappen hätte uns auch so überholt

Die WM ist durch das Ergebnis mit Norris' sechstem Platz damit aber im Grunde entschieden. Drei Wochenenden vor Schluss hat Verstappen jetzt 62 Punkte Vorsprung und damit seinen vierten Titel so gut wie sicher.

Wie schwierig ist das zu verdauen? "Ziemlich einfach", winkt Norris ab. "Ich habe heute alles geben. Max hat das Rennen gewonnen, schön für ihn, gut gemacht, aber für mich ändert das nichts."

Gleichzeitig gibt er aber zu, dass Verstappen ihn wohl auch ohne die rote Flagge wohl noch überholt hätte. "Platz drei wäre für mich realistisch gewesen", sagt er. "Wir waren einfach nicht schnell genug. Max war locker schneller als wir, und wenn er von vorne gestartet wäre, hätte er uns vermutlich alle überrundet."

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