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Formel 1

Formel 1: Max Verstappen der "Straßenköter": So wird man Weltmeister - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 28.10.2024
  • 19:19 Uhr
  • Andreas Reiners

Geht Max Verstappen im Titelkampf der Formel 1 unfair zur Sache? Nein, denn wer sich in der Königsklasse von der Masse abheben will, muss ein Drecksack sein. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Zwei Begriffe reichen, um den Titelkampf in der Formel 1 zwischen Max Verstappen und Lando Norris perfekt zu visualisieren.

Ralf Schumacher und Sascha Roos brachten es am Sonntag während der Übertragung des Mexiko-GP passend auf den Punkt. Verstappen sei ein "Straßenköter, was das Rennfahren betrifft", erklärte Experte Schumacher bei "Sky".

Und Moderator Roos bezeichnete Widersacher Norris in dem Zusammenhang zum Vergleich als "Labradoodle".

Auf der einen Seite also der mit allen Wassern gewaschene "Drecksack", auf der anderen Seite der brave Herausforderer, der sich an die Regeln hält.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Formel 1 in Mexiko: Presse zählt Verstappen an

  • Formel 1: Der Stand in der Fahrerwertung

  • Formel 1: Diese Rennen kommen noch

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Max Verstappen in Mexiko: Perfide Art der Kriegsführung

Verstappen wehrt sich traditionell in Zweikämpfen mit allen verfügbaren Mitteln, mit dem Messer zwischen den Zähnen, stets provokativ am Rande der Legalität tänzelnd. Dass er das bereits im Kart tat, wird durch das legendäre Leclerc-Video ("Just an Incident“) wunderbar dokumentiert.

Verstappen hat diese perfide Art der Kriegsführung auf der Strecke mit den Jahren verfeinert und nahezu perfektioniert, er eckte mit seiner Fahrweise, die sich irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn abspielt, schon immer und immer wieder an.

Was dem Niederländer aber auch stets egal war, auch wenn er die Grenzen dabei mehr als einmal überschritt und sich dann auch gerne mit allen anlegte. Ein Hitzkopf, und auch ein Sturkopf. Im direkten Duell aber auch ein Mastermind.

Wie er am Sonntag in Mexiko seinen Rivalen Norris abkochte, abdrängte und damit zur Weißglut trieb, mag kontrovers gewesen sein. Vor allem war es titelreif. Er hat die Strafen billigend in Kauf genommen, wahrscheinlich sogar ein Aus seines Kontrahenten.

Wobei: Wahrscheinlich eher nicht, weil er weiß, dass Norris aufgrund seiner Rolle als Verfolger und bei 47 Punkten Rückstand bei noch vier ausstehenden Rennen nicht letzte Rille fahren wird. Verstappen wägt seine Möglichkeiten ab, das Risiko und macht dann das, was er für den vierten Titel in Folge braucht und für richtig hält.

"Ich wusste, was ich zu erwarten hatte. Ich wollte so etwas nicht erwarten, denn ich respektiere Max als Fahrer sehr, aber trotzdem habe ich so etwas in der Art erwartet", sagte Norris im Anschluss.

Was nur beweist: Verstappen ist im Kopf seines Gegners, der mit allem rechnen muss und sich auf nichts einstellen kann. Es gibt für Norris nichts Schlimmeres als einen unberechenbaren Kontrahenten.

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Formel 1 - Verstappen ist Extrem-Egomane mit Ellenbogen am Anschlag

Verstappen ist zwar ein Extrem-Egomane, der seine Ellenbogen bis zum Anschlag ausfährt. Er agiert dabei aber nicht als Haudrauf-Harakiri-Pilot, dem Unfälle komplett egal sind. Bei ihm ist es eher die kalkulierte Prise Verrücktheit als gefürchteter Grenzgänger, der das Risiko nicht scheut. Dass dort Späne fallen, wo gehobelt wird, gehört zum Geschäft.

Nein, das mag nicht komplett sauber sein, und es wird einige geben, die das nicht mögen. Das mochten schon viele bei Michael Schumacher nicht. Doch aus diesem Holz sind nun mal viele Weltmeister geschnitzt. Sie vereinen Fahrkunst, Kriegskunst und mentale Stärke, und richten alles auf den Erfolg aus, ohne Rücksicht auf Verluste. Angetrieben durch einen Ehrgeiz, der auf dem ganz hohen Niveau den Unterschied macht, der die Champions von den Legenden unterscheidet.

Der "Labradoodle" mag der liebenswertere Hund sein, in der Formel 1 kommt es aber darauf an, wer der erfolgreichere ist. Und das ist in der Regel der Straßenköter.

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