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Motorsport

Formel 1: Mick Schumacher muss sich neu orientieren - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 30.08.2024
  • 10:17 Uhr
  • Oliver Jensen
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Nachdem sich Alpine gegen Mick Schumacher entschieden hat und auch Williams einen anderen Fahrer bevorzugt, gibt es nur noch bei Audi eine minimale Chance auf eine Rückkehr in die Formel 1. Der Ex-Haas-Pilot sollte seine Zukunft lieber neu ausrichten. Ein Kommentar.

Aus Zandvoort berichtet Oliver Jensen

Mick Schumacher will die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben. Nachdem sich Alpine dafür entschieden hat, Jack Doohan für die kommende Saison als zweiten Fahrer neben Pierre Gasly unter Vertrag zu nehmen, ist die Chance allerdings gering. 

Die kurzzeitige Hoffnung, Schumacher könnte bei Williams für Logan Sargeant einspringen, hat sich am Dienstag auch zerschlagen. Franco Colapinto bekommt übergangsweise das Cockpit. 

Das freie Cockpit von Sauber (ab 2026 Audi) bietet somit die letzte Chance auf eine Rückkehr in die Formel 1. Bislang steht lediglich fest, dass Nico Hülkenberg dort einer der beiden Fahrer sein wird.

Doch die Wahrscheinlichkeit ist gering. Die aktuellen Sauber-Piloten Valtteri Bottas und Zhou Guanyu fahren sicherlich keine überragende Saison, sind aber auch im langsamsten Auto unterwegs. Eine Besserung ist nicht in Sicht.

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Das Wichtigste in Kürze

Für Sauber wird 2025 ein Übergangsjahr sein, ehe 2026 Audi übernimmt und das neue Formel-1-Reglement mit komplett überarbeiteten Fahrzeugen in Kraft tritt.

Gut möglich, dass Audi für den Umbruch die Expertise des zehnmaligen Grand-Prix-Siegers Bottas nutzen möchte. Ebenfalls vorstellbar, dass Audi sogar an Guanyu festhält, weil der chinesische Markt für den Autohersteller aus Ingolstadt extrem wichtig ist.

Dieser Markt dürfte sogar noch wichtiger werden, wenn ab Ende 2024 in der neuen Fabrik im chinesischen Changchun jährlich mehr als 150.000 Automodelle für den lokalen Markt produziert werden. Denn schlussendlich - daran dürfte es bei allen sportlichen Ambitionen keinen Zweifel geben - steigt Audi aus PR-Gründen in die Formel 1 ein.

Mick Schumachers zwei Jahre in der Formel 1 waren nicht gut genug

Für Schumacher ist es an der Zeit, sich neu zu orientieren. Er ist ohne Zweifel ein guter Rennfahrer. Aber die zwei Jahre bei Haas waren eben nicht gut genug, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. In seinem zweiten Jahr, der Saison 2022, hatte er sich zwar gesteigert, war schlussendlich aber mit zwölf Punkten gegenüber seinem Teamkollegen Kevin Magnussen mit 25 Zählern klar unterlegen.

Um das einmal richtig einzuordnen: Magnussen wird seit der Saison 2023 von Hülkenberg, der das Cockpit von Schumacher übernahm, in Grund und Boden gefahren. 2023 sammelte Hülkenberg dreimal so viele Punkte wie Magnussen, jetzt hat er sogar mehr als viermal so viele Zähler auf dem Konto.

Warum sollte Sauber bzw. Audi jetzt unbedingt Schumacher zurückholen, der nach 2022 kein einziges Formel-1-Rennen mehr bestritt und lediglich ein paar Tests absolvierte? Schumacher sollte lieber nach vorne blicken. Er braucht nicht mehr als Reserve-Fahrer - der eh nie zum Einsatz kommt - um die Welt reisen und die Rennen an der Seite von Mercedes-Teamchef Toto Wolff erleben. Sein Fokus sollte auf seiner eigenen Karriere liegen.

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Mick Schumacher kämpft um seine Rückkehr in die Formel 1 - bislang allerdings ohne Erfolg. 
Mick Schumacher kämpft um seine Rückkehr in die Formel 1 - bislang allerdings ohne Erfolg. © Nordphoto

Pascal Wehrlein ein mögliches Vorbild

Ein gutes Vorbild dafür könnte Pascal Wehrlein sein. Auch er fuhr zwei Jahre (2016 und 2017) in der Formel 1 und zeigte gute Ansätze. Auch er hätte dort erfolgreich sein können, hätte er zur richtigen Zeit im richtigen Auto gesessen. Statt aber der Formel 1 hinterher zu trauern, steckte er sich neue Ziele.

Nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr in die DTM wechselte er in die Formel E, wo er nun sogar Weltmeister geworden ist. Wurde er in den vergangenen Jahren gefragt, ob er von einer Rückkehr in die Formel 1 träume, winkte er ab und sprach lieber über die Gegenwart. Schumacher sollte das ebenfalls tun.

Seine Tätigkeit in der Langstrecken-Weltmeisterschaft ist ein guter Anfang. Vielleicht wäre auch die DTM eine gute Option. Möchte Schumacher weiter in einem Formel-Auto sitzen, könnte er ebenfalls über die Formel E oder die amerikanische Indycar-Serie nachdenken. Es gibt viele Optionen für einen talentierten Fahrer wie Schumacher.

Nur offenbar nicht mehr in der Formel 1.

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