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Formel 1

Formel 1: Mick Schumacher und Audi - Logische Liaison! Oder doch Karriere-Sargnagel?

  • Aktualisiert: 14.10.2024
  • 09:30 Uhr
  • Andreas Reiners

Audi denkt über eine Verpflichtung von Mick Schumacher nach. Ist das ein No-Brainer oder dann doch der falsche Schritt? ran mit einem Pro und Contra.

Von Andreas Reiners

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Das gilt auch für Mick Schumacher, der im Kampf um ein Cockpit in der Formel 1 für 2025 tatsächlich weiterhin im Rennen ist. Audis F1-Projektleiter Mattia Binotto bestätigte, dass man Gespräche mit dem Deutschen führe und man ihn im Auge habe.

Als weitere Kandidaten für das zweite Cockpit in der Saison 2025 neben Nico Hülkenberg gelten der aktuelle Sauber-Pilot Valtteri Bottas und McLaren-Junior Gabriel Bortoletto, der derzeit die Meisterschaftswertung in der Formel 2 anführt.

Schumacher und Audi – ist das für beide Seiten der richtige Schritt? Oder wäre der Formel-1-Einsteiger für Schumacher die falsche Wahl? Sollte Audi anders entscheiden?

ran wägt das in einem Pro und Contra ab.

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Pro: Schumacher ist die logische Wahl für Audi

Nico Hülkenberg war die logische Verpflichtung.

Eine, auf die man im Vorfeld eine Menge Geld setzen konnte. Der Emmericher ist für den Autobauer nicht nur ein Aushängeschild, ein deutscher Fahrer für einen deutschen Hersteller, sondern auch die Idealbesetzung, wenn es um den Einstieg in die Formel 1 geht.

Hülkenberg weiß, wie der Hase läuft, wie er bei Audi zu laufen hat, damit es ab 2026 läuft.

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Mick Schumacher die ideale Ergänzung

Schumacher wäre die ideale Ergänzung. Name und Nationalität als magische Marketing-Maßnahmen, der Fahrer mit seinen 25 Jahren als Investition in die Zukunft, dazu ausgestattet mit der Erfahrung aus der Haas-Zeit und als Mercedes-Ersatzmann.

Bottas mag erfahrener sein, wirkt aber nur noch mäßig motiviert. Und Bortoletto ist für einen Neueinsteiger wie Audi schlicht zu unerfahren. Für den Autobauer ist das ein No-Brainer.

Audi wird mit ziemlicher Sicherheit mit extremen Startschwierigkeiten zu kämpfen haben. Sauber fährt am Ende des Feldes herum und wird das auch 2025 tun.

Dass Audi ab 2026 dann mit neuem Reglement, aber als Neueinsteiger weiterhin weiter hinten im Feld zu finden sein wird, ist die wahrscheinlichste Variante. Hinzu kommt die Unruhe, die rund um das Team jetzt schon herrscht. Und erst recht um den angeschlagenen Volkswagen-Konzern.

Trotzdem wäre der Schritt auch für Schumacher der richtige, weil er eine Chance ist. Viele bekommt man im Haifischbecken Formel 1 ganz grundsätzlich nicht, schon gar nicht, wenn man zwei Jahre raus war und vorher nicht komplett überzeugen konnte.

Mick Schumacher: Letzte Chance?

Sollte er seinen Traum von der Königsklasse weiter verfolgen wollen, ist Audi die Möglichkeit, sich nochmal zu zeigen, zu beweisen, dass er besser geworden und seine Zeit bei Haas falsch bewertet worden ist. Er muss dann aber liefern.

Das wird bei Sauber/Audi dann zwar erneut auf bescheidenerem Niveau passieren.

Doch durch seine Haas-Vergangenheit weiß Schumacher, wie er damit umgehen muss, mit Druck sowieso. Und klar ist: Bekommt er für 2025 kein Cockpit, wird eine Rückkehr nicht einfacher. Oder anders gesagt: Audi dürfte für ihn die letzte Chance sein, in der Formel 1 noch einmal eine Rolle zu spielen.

Formel 1: Gewinner und Verlierer zum Singapur-GP - Norris fliegt, Verstappen bedankt sich

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<strong>Formel 1: Gewinner und Verlierer aus Singapur</strong><br><a href="https://www.ran.de/sports/motorsport/formel1/news/norris-fliegt-zum-sieg-in-singapur-vor-verstappen-435525">Mit seinem dritten Saisonsieg im Gepäck</a> verlässt Lando Norris die Sauna Singapur. Für den Briten war es ein rundum gelungener Tag - mit einer klitzekleinen Ausnahme, die aber im schlimmsten Fall die WM zu seinen Ungunsten entscheiden kann. <strong><em>ran</em></strong> zeigt die Gewinner und Verlierer des Wochenendes.
© PanoramiC

Formel 1: Gewinner und Verlierer aus Singapur
Mit seinem dritten Saisonsieg im Gepäck verlässt Lando Norris die Sauna Singapur. Für den Briten war es ein rundum gelungener Tag - mit einer klitzekleinen Ausnahme, die aber im schlimmsten Fall die WM zu seinen Ungunsten entscheiden kann. ran zeigt die Gewinner und Verlierer des Wochenendes.

<strong>Gewinner: Lando Norris</strong><br>Im Qualifying die Pole geholt, den Start dieses Mal hinbekommen und anschließend im Rennen "fliegend" in einer anderen Liga unterwegs gewesen - Lando Norris ist der große Gewinner von Singapur. Nicht nur nahm er Max Verstappen erneut wichtige Punkte im WM-Kampf ab, er wies zudem seinen aufmüpfigen Teamkollegen Oscar Piastri deutlich in die Schranken und festigte seinen Status als Nummer eins im Team.
© 2024 Getty Images

Gewinner: Lando Norris
Im Qualifying die Pole geholt, den Start dieses Mal hinbekommen und anschließend im Rennen "fliegend" in einer anderen Liga unterwegs gewesen - Lando Norris ist der große Gewinner von Singapur. Nicht nur nahm er Max Verstappen erneut wichtige Punkte im WM-Kampf ab, er wies zudem seinen aufmüpfigen Teamkollegen Oscar Piastri deutlich in die Schranken und festigte seinen Status als Nummer eins im Team.

<strong>Gewinner: Max Verstappen</strong><br>Doch auch Verstappen darf sich als Gewinner fühlen. Zwar war er im Rennen chancenlos gegen Norris, mit Platz zwei holte er aber das Maximum heraus. Und das Wichtigste: Weil sein Ex-Teamkollege Daniel Ricciardo Norris kurz vor Schluss den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde entriss, reicht Verstappen in allen verbleibenden Rennen und Sprints Rang zwei zum erneuten Titelgewinn. Entsprechend folgte schon am Funk der Dank an den Australier.
© 2024 Getty Images

Gewinner: Max Verstappen
Doch auch Verstappen darf sich als Gewinner fühlen. Zwar war er im Rennen chancenlos gegen Norris, mit Platz zwei holte er aber das Maximum heraus. Und das Wichtigste: Weil sein Ex-Teamkollege Daniel Ricciardo Norris kurz vor Schluss den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde entriss, reicht Verstappen in allen verbleibenden Rennen und Sprints Rang zwei zum erneuten Titelgewinn. Entsprechend folgte schon am Funk der Dank an den Australier.

<strong>Gewinner: Nico Hülkenberg</strong><br>Tolles Wochenende des einzigen Deutschen im Formel-1-Feld! Im Qualifying raste der Emmericher auf einen ganz starken sechsten Platz, auch im Rennen überzeugte er. Zwar musste er erwartungsgemäß die beiden Ferraris und auch Fernando Alonso ziehen lassen, doch als Neunter sicherte er sich zwei wichtige Punkte. Damit rückt Haas in der Konstrukteurs-WM wieder näher an die Racing Bulls heran.
© 2024 Getty Images

Gewinner: Nico Hülkenberg
Tolles Wochenende des einzigen Deutschen im Formel-1-Feld! Im Qualifying raste der Emmericher auf einen ganz starken sechsten Platz, auch im Rennen überzeugte er. Zwar musste er erwartungsgemäß die beiden Ferraris und auch Fernando Alonso ziehen lassen, doch als Neunter sicherte er sich zwei wichtige Punkte. Damit rückt Haas in der Konstrukteurs-WM wieder näher an die Racing Bulls heran.

<strong>Gewinner: Franco Colapinto</strong><br>Die Strecke in Singapur ist aus vielen Gründen eine Herausforderung: Wetter, Streckenführung, künstliche Beleuchtung. Gerade junge, unerfahrene Piloten können da leicht Fehler machen. Nicht so Franco Colapinto. Der Williams-Pilot zeigt auch an seinem dritten Wochenende eine tadellose Leistung, ist im Qualifying gleichauf mit Teamkollege Alexander Albon und verpasst die Punkte im Rennen nur ganz knapp.
© Nordphoto

Gewinner: Franco Colapinto
Die Strecke in Singapur ist aus vielen Gründen eine Herausforderung: Wetter, Streckenführung, künstliche Beleuchtung. Gerade junge, unerfahrene Piloten können da leicht Fehler machen. Nicht so Franco Colapinto. Der Williams-Pilot zeigt auch an seinem dritten Wochenende eine tadellose Leistung, ist im Qualifying gleichauf mit Teamkollege Alexander Albon und verpasst die Punkte im Rennen nur ganz knapp.

<strong>Gewinner: Zak Brown</strong><br>Platz eins für Lando Norris, Rang drei für Oscar Piastri - und den Vorsprung in der Konstrukteurs-WM hat McLaren inzwischen auf satte 41 Punkte ausgebaut. Der Boss des Traditionsrennstalls dürfte gut gelaunt die Nacht in Singapur verleben.
© PanoramiC

Gewinner: Zak Brown
Platz eins für Lando Norris, Rang drei für Oscar Piastri - und den Vorsprung in der Konstrukteurs-WM hat McLaren inzwischen auf satte 41 Punkte ausgebaut. Der Boss des Traditionsrennstalls dürfte gut gelaunt die Nacht in Singapur verleben.

<strong>Verlierer: Charles Leclerc</strong><br>Böser Dämpfer für den Monegassen! Nach dem Sieg in Monza und Rang zwei in Baku ist für Leclerc schon nach dem Qualifying eigentlich alles vorbei, wegen Überfahrens der Tracklimits wird ihm seine Zeit in Q3 gestrichen, er startet nur von Platz neun. Im Rennen geht es immerhin noch bis auf Platz fünf nach vorne, aber gemessen an den vorherigen Ergebnissen ist das eine Enttäuschung.
© 2024 Getty Images

Verlierer: Charles Leclerc
Böser Dämpfer für den Monegassen! Nach dem Sieg in Monza und Rang zwei in Baku ist für Leclerc schon nach dem Qualifying eigentlich alles vorbei, wegen Überfahrens der Tracklimits wird ihm seine Zeit in Q3 gestrichen, er startet nur von Platz neun. Im Rennen geht es immerhin noch bis auf Platz fünf nach vorne, aber gemessen an den vorherigen Ergebnissen ist das eine Enttäuschung.

<strong>Verlierer: Carlos Sainz</strong><br>Noch schlechter lief es für Leclercs Teamkollegen Carlos Sainz. Der Spanier setzte seinen Ferrari in Q3 in die Wand, startete als Zehnter und kam nur als Siebter ins Ziel. Insgesamt also ein Wochenende zum Vergessen für die Scuderia.
© 2024 Getty Images

Verlierer: Carlos Sainz
Noch schlechter lief es für Leclercs Teamkollegen Carlos Sainz. Der Spanier setzte seinen Ferrari in Q3 in die Wand, startete als Zehnter und kam nur als Siebter ins Ziel. Insgesamt also ein Wochenende zum Vergessen für die Scuderia.

<strong>Verlierer: Daniel Ricciardo</strong><br>Gut möglich, dass die schnellste Rennrunde in Singapur und damit seine Hilfestellung für Verstappen die letzten Momente für Daniel Ricciardo in der Formel 1 waren. Radio Fahrerlager meldet, dass in vier Wochen in Texas Liam Lawson in seinem Auto sitzen wird. Und abgesehen von der einen tollen Runde betrieb der Australier auch in Singapur keine Eigenwerbung. Ricciardo flog im Qualifying früh raus, Teamkollege Yuki Tsunoda schaffte es in Q3.&nbsp;
© 2024 Getty Images

Verlierer: Daniel Ricciardo
Gut möglich, dass die schnellste Rennrunde in Singapur und damit seine Hilfestellung für Verstappen die letzten Momente für Daniel Ricciardo in der Formel 1 waren. Radio Fahrerlager meldet, dass in vier Wochen in Texas Liam Lawson in seinem Auto sitzen wird. Und abgesehen von der einen tollen Runde betrieb der Australier auch in Singapur keine Eigenwerbung. Ricciardo flog im Qualifying früh raus, Teamkollege Yuki Tsunoda schaffte es in Q3. 

<strong>Verlierer: Sergio Perez</strong><br>Der zarte Aufwärtstrend, den Sergio Perez zuletzt in Baku gezeigt hat, verpuffte in Singapur komplett. Anders als in Aserbaidschan sah er gegen Teamkollege Verstappen so gar kein Land und schied am Samstag bereits in Q2 aus. Im Rennen rettete er geradeso einen Punkt ins Ziel. Mit dem Mexikaner in dieser Form wird Red Bull in der Konstrukteurs-WM keine Chance gegen McLaren haben.
© 2024 Getty Images

Verlierer: Sergio Perez
Der zarte Aufwärtstrend, den Sergio Perez zuletzt in Baku gezeigt hat, verpuffte in Singapur komplett. Anders als in Aserbaidschan sah er gegen Teamkollege Verstappen so gar kein Land und schied am Samstag bereits in Q2 aus. Im Rennen rettete er geradeso einen Punkt ins Ziel. Mit dem Mexikaner in dieser Form wird Red Bull in der Konstrukteurs-WM keine Chance gegen McLaren haben.

<strong>Verlierer: Die Fans</strong><br>Die Rennen in Singapur stehen meist nicht für Spektakel, aber wenigstens kommt eigentlich jedes Jahr das Safety Car auf die Strecke. In diesem Jahr aber hatte Bernd Mayländer nichts zu tun und somit wurde das Rennen zu einer ziemlich langweiligen Veranstaltung. Zumal die meisten Fahrer nur einen Boxenstopp absolvierten, taktische Spielchen gab es also auch nicht.
© Pro Shots

Verlierer: Die Fans
Die Rennen in Singapur stehen meist nicht für Spektakel, aber wenigstens kommt eigentlich jedes Jahr das Safety Car auf die Strecke. In diesem Jahr aber hatte Bernd Mayländer nichts zu tun und somit wurde das Rennen zu einer ziemlich langweiligen Veranstaltung. Zumal die meisten Fahrer nur einen Boxenstopp absolvierten, taktische Spielchen gab es also auch nicht.

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Contra: Audi wäre für Schumacher der Karriere-Sargnagel

Ja, auf den ersten Blick ist die Liaison zwischen Schumacher und Audi eine romantische, eine logische.

Schaut man aber etwas genauer hin, wäre für Schumacher der Move fast schon fatal. Denn durch die Aussichten auf eine sportliche Chancenlosigkeit tut sich Schumacher keinen Gefallen.

Mick Schumacher: Was gibt es zu gewinnen?

Im Grunde findet er bei Audi die gleiche Situation vor wie bei Haas, als er in die Formel 1 eingestiegen ist. Setzt man voraus, dass das Umfeld deutlich besser ist als unter Ex-Teamchef Günther Steiner, stellt sich trotzdem die Frage, was es für ihn in einem sehr wahrscheinlich unterlegenen Auto zu gewinnen gibt?

Die Gefahr ist real, dass er von seinem Teamkollegen Hülkenberg abgekocht wird, und das dann prägnant schlechte Bild wird durch die möglichen sportlichen Probleme und die damit für Schumacher begrenzten Möglichkeiten auf der Strecke nur noch verstärkt.

Letzter, Vorletzter, Drittletzter, dazu dann hinter dem Teamkollegen - was soll das auf Dauer bringen?

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Mick Schumacher: Gefahr größer als die Chance

Die Gefahr, dass er dadurch als Fahrer endgültig verbrannt wird, ist größer als die Chance, sich für weitere oder höhere Aufgaben zu empfehlen.

Vor allem auch, weil es andere Möglichkeiten gibt, eine erfolgreiche Karriere im Motorsport anzugehen. IndyCar, Formel E, WEC - die Optionen sind da, Schumacher muss sie nur ergreifen. Das mag dann nicht die Königsklasse sein, nett zu lesende Karriere-Kapitel schreiben kann man aber auch anderswo.

Dass er seinen Traum Formel 1 leben will, ist nur verständlich. Unverständlich wäre aber ein Verzweiflungs-Wechsel zu Audi, weil er dort nur Zeit verliert, die er besser anderweitig in seine Karriere investieren sollte. Um woanders durchzustarten.

Bevor die Audi-Liaison zum Sargnagel wird.

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