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Nach Rennen in Bahrain

Formel 1: Oscar Piastri fährt Lando Norris davon - McLaren sollte dauerhaft auf den Australier setzen - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 13.04.2025
  • 19:56 Uhr
  • Chris Lugert

Oscar Piastri sendet mit seinem Formel-1-Sieg in Bahrain ein Ausrufezeichen. McLaren sollte dauerhaft auf den Australier setzen - auch weil Teamkollege Lando Norris zu oft patzt. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Die Formel 1 hat einen neuen Superstar!

Oscar Piastri feierte in Bahrain nicht nur seinen zweiten Saisonsieg, der McLaren-Pilot dominierte das gesamte Wochenende in der Wüste nach Belieben. Souverän im Qualifying, unantastbar im Rennen - der Australier sendete eine klare Botschaft.

An seiner reinen Pace gab es nie Zweifel, doch in den vergangenen Jahren fehlte Piastri gerade im Rennen die Konstanz. Der Umgang mit den Reifen, das Verhalten auf dem Long Run - hier verlor der Jungspund aufgrund mangelnder Erfahrung oftmals wertvolle Zeit.

Doch 2025 ist alles anders. Piastri arbeitet wie ein Uhrwerk und erlaubt sich kaum Fehler. Der einzige echte Patzer war ausgerechnet jener bei seinem Heimrennen zum Saisonauftakt in Melbourne, als er von der feuchten Piste rutschte.

Doch schon damals war er auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen Lando Norris unterwegs, dem er sukzessive immer mehr den Rang abläuft. Die Entwicklung der vergangenen Wochen ist dabei nicht zu übersehen.

In China gewann Piastri vor Norris, der allerdings von Bremsproblemen gebeutelt war. In Japan war er sichtbar schneller, kam aber nicht vorbei und versuchte es auch nicht mit der Brechstange, um den Teamerfolg nicht zu gefährden.

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Was jetzt in Bahrain passierte, war allerdings ein Ausrufezeichen in Richtung seines Teamkollegen. Zumal Norris zeitgleich ein Wochenende zum Vergessen erlebte, das McLaren ernsthaft zu denken geben sollte.

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Norris patzt in Bahrain gleich mehrfach

Im Qualifying reichte es für den Briten nur zu Rang sechs, das Rennen verlief dann vor allem zu Beginn kaum besser. Gleich am Start leistete sich Norris einen unerklärlichen Fehler: Er fuhr zu weit über seine Startbox hinaus und kassierte dafür später eine Fünf-Sekunden-Strafe.

Auch danach zogen sich kleine, aber entscheidende Fehler durch sein Rennen. Im Zweikampf mit Charles Leclerc verlor er kurzzeitig den Platz an Lewis Hamilton und büßte dadurch Zeit ein, später verbremste er sich im Duell mit dem Ferrari-Piloten. Am Ende ließ Norris auch die Chance auf Rang zwei gegen George Russell liegen, der ihn alt aussehen ließ.

Zwar betrieb Norris am Ende mit Rang drei noch Schadensbegrenzung und verteidigte damit die WM-Führung. Doch weltmeisterlich war sein Auftritt in der Wüste nicht - ganz im Gegensatz zu dem von Piastri.

Aktuell befindet sich McLaren in einer Luxussituation. Das Auto ist das schnellste im Feld, die beiden Fahrer können das nahezu perfekt umsetzen. Je weiter die Saison voranschreitet, desto drängender wird aber die Frage, wer von beiden denn nun die Nummer eins ist.

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Daumen hoch: Das Bahrain-Wochenende dürfte Oscar Piastri (l.) gefallen haben
Daumen hoch: Das Bahrain-Wochenende dürfte Oscar Piastri (l.) gefallen haben© 2025 Getty Images

Gerade, wenn Red Bull mit Max Verstappen doch noch einmal zu alter Stärke finden sollte, kann es sich McLaren nicht mehr erlauben, dass die beiden Fahrer sich die Punkte gegenseitig wegnehmen. Die Konstrukteurs-WM dürfte so zwar wie schon 2024 keine Hürde darstellen, aber die Fahrer-WM besitzt einfach noch mehr Prestige.

Nur Piastri hat die Gabe für den WM-Titel

Dem alten Leitsatz "Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte" folgend, muss es hier alsbald eine Entscheidung geben. Und aktuell kann diese nur pro Piastri ausfallen.

Norris besitzt einen hohen Floor, doch es sind Zweifel erlaubt, ob dieser genügt, um tatsächlich die WM einzufahren. Für den Titel braucht es das gewisse Etwas, diese Fähigkeit, die so nicht jeder hat. Und die den guten von dem Ausnahmefahrer unterscheidet.

Piastri hat diese besondere Gabe. Grundspeed gepaart mit Rennintelligenz, Kompromisslosigkeit und einer geringen Anzahl an Fehlern. Norris hingegen zehrt noch von seinem Erfahrungsvorteil gegenüber Piastri, der aber immer mehr schmilzt.

Wochenenden wie in Bahrain werden deshalb zur Regel werden, Piastri wird Norris immer häufiger davonfahren. Will McLaren tatsächlich beide WM-Titel angreifen, muss der Fokus irgendwann auf dem Australier liegen.

Und zwar eher früher als später.

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