Formel 1
Formel 1 - Red Bull Racing: So lief der erste Auftritt von Teamchef Christian Horner
Wie es mit dem aktuellen Teamchef Christian Horner bei Red Bull Racing weitergeht, ist offen. Bei der Präsentation des neuen RB20 war der Brite dabei. Und sprach auch über das Tabuthema.
Es war eine seltsame Kombination. Unangenehm irgendwie. Unpassend.
Vorab: Natürlich gilt für Teamchef Christian Horner die Unschuldsvermutung. Die Vorwürfe gegen ihn schweben aber weiter wie ein Damoklesschwert über ihm und dem Weltmeister-Rennstall Red Bull Racing. Weshalb die Präsentation des neuen RB20 für schiefe Untertöne sorgte.
Er soll sich gegenüber einer Mitarbeiterin unangemessen verhalten haben. Die durch Red Bull eingeleitete externe Untersuchung läuft. Im Vorfeld wurde über eine Absetzung spekuliert, Horners Anhörung fand am vergangenen Freitag statt. Das Thema könnte den Rennstall noch einige Zeit begleiten.
Wie bei der Präsentation, Horners erstem öffentlichen Auftritt seit Bekanntwerden der Vorwürfe.
Das Wichtigste in Kürze
Dabei wurde im Rahmen der 30-minütigen Veranstaltung der RB-Spirit in einem Rückblick auf 20 Jahre Red Bull Racing immer wieder hervorgehoben. Der Red-Bull-Weg. Die Kultur. Ex-Pilot David Coulthard lobte die Führungsqualitäten von Horner, der aktuell der dienstälteste Teamchef in der Formel 1 ist.
150.000 Menschen auf YouTube
Rund 150.000 Menschen verfolgten den Stream auf YouTube. Man muss dazu wissen: Live war das nicht, das Ganze war am Vormittag in der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes aufgezeichnet worden.
Horner selbst sprach vor der Enthüllung des RB20 auch allgemein über die Teamkultur. Teamkultur sei "alles. Dazu gehören alle hinter den Kulissen. Wir haben eine sehr inklusive Kultur, eine Team-Kultur. Denn wenn man die Leute nicht hat, ist man nichts", so Horner.
Worte, die angesichts der Vorwürfe mindestens deplatziert wirken. Seltsam auf jeden Fall.
Bei der Präsentation selbst waren die Vorwürfe freilich kein Thema, dafür aber in Medienrunden. Ein bisschen zumindest.
Horner wies die Anschuldigungen nochmals "komplett" zurück. Es gibt offensichtlich diese Untersuchung, der ich mich stelle, an der ich uneingeschränkt mitarbeite", sagte der 50-Jährige: "Aber all das geschieht im Hintergrund."
Externer Inhalt
Red Bull Racing: "Business as usual"
Für das Team laufe wenige Tage vor dem Saisonstart am 2. März in Bahrain grundsätzlich "Business as usual", das Thema sei aber "zwangsläufig eine Ablenkung".
Horner lobte die Rückendeckung aus dem Teams als "bemerkenswert und "unglaublich", auch aus dem Konzern erhalte er "enorme" Unterstützung. Die Untersuchung sei "hoffentlich in naher Zukunft abgeschlossen“, sagte er.
Der Rennstall bleibe "sehr vereint, alle sind konzentriert auf die neue Saison", sagte Horner. 2024 peilt Titelverteidiger Max Verstappen seinen vierten WM-Titel an.
Ob mit Horner an seiner Seite, werden die kommenden Wochen zeigen.