Formel 1
Formel 1: Red Bull verkündet Entscheidung im Fall Christian Horner
Auf dieses Urteil hat die Formel 1 gewartet: Das Ergebnis zur externen Untersuchung gegen Red-Bull-Teamchef Christian Horner liegt vor.
Horner wird dabei vom Vorwurf des unangebrachten Verhaltens gegenüber einer Mitarbeiterin aus dem Formel-1-Team freigesprochen.
In einem kurzen Red-Bull-Statement heißt es: "Die unabhängige Untersuchung ist abgeschlossen. Red Bull kann bestätigen, dass die Beschwerde abgewiesen wurde.."
Weitere Details zur Untersuchung gegen Horner nannte Red Bull an dieser Stelle nicht, betonte aber, das Verfahren sei "fair, gründlich und unparteiisch" erfolgt.
Und: "Der Untersuchungsbericht ist vertraulich und enthält die privaten Informationen der Beteiligten und Dritter, die zur Untersuchung beigetragen haben. Aus Respekt vor allen Beteiligten kommentieren wir die Angelegenheit nicht weiter."
Abgeschlossen ist die Angelegenheit damit aber nicht zwingend, denn Red Bull betont in seiner Pressemitteilung: "Die beschwerende Partei hat das Recht, Berufung einzulegen."
Das Wichtigste in Kürze
Zerreißprobe für Red-Bull-Konzern?
Die Horner-Affäre droht jetzt für den gesamten Red-Bull-Konzern zur Zerreißprobe zu werden. Denn während die thailändischen Shareholder laut Informationen von Motorsport-Total.com hinter Horner als Teamchef stehen, ist der österreichische Flügel des Konzerns offenbar klar der Ansicht, dass der 50-Jährige in seiner Position nicht mehr haltbar ist.
Während früher Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz in solchen Fragen als alleiniger Geschäftsführer entscheidungsbefugt war, haben sich die Machtverhältnisse im Konzern seit seinem Tod im Oktober 2022 verschoben. Denn Mateschitz' alleinige Entscheidungsbefugnis ging mit seinem Ableben nicht auf seinen Erben, seinen Sohn Mark, über.
Daher kommt jetzt bei wichtigen Entscheidungen die Eigentümerstruktur zum Tragen, und die wird zu 51 Prozent durch die thailändische Yoovidhya-Familie kontrolliert. Und die hat zu Skandalen, das belegen Beispiele in jüngerer Vergangenheit, offenbar ein eher entspanntes Verhältnis.
Aktuell hat die Staatsanwaltschaft in Thailand gerade angekündigt, gegen einen ehemaligen Polizeichef Anklage zu erheben, der 2012 dazu beigetragen haben soll, einen Fall von Fahrerflucht zu vertuschen, bei dem ein Polizist getötet wurde.
Die Washington Post berichtet, dass mehrere Regierungsbeamte und Polizeibeamte beschuldigt werden, Vorayuth Yoovidhya dabei geholfen zu haben, vor der Justiz ins Ausland zu fliehen. Vorayuth ist der Enkel von Chaleo Yoovidhya, dem Erfinder von Krating Daeng, einem Getränk, dessen weltweite Vermarktungsrechte sich Mateschitz einst gesichert hat.
Externer Inhalt
Mitarbeitern erwägt wohl Klage
Ob mit der heutigen Presseaussendung wirklich schon das letzte Wort gesprochen ist, gilt als unklar. Jene Mitarbeiterin, die die Vorwürfe ursprünglich erhoben und damit die Untersuchung ins Rollen gebracht hat, zieht angeblich in Erwägung, jetzt auch rechtliche Schritte gegen Horner einzuleiten.
Der saß übrigens am Mittwochnachmittag gemeinsam mit Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Flieger nach Bahrain. Ob sich die beiden dabei viel zu sagen hatten, ist nicht bekannt. Ebenso unklar ist, was das Urteil für Horners Rolle als Red-Bull-Teamchef bedeutet. Denn dazu äußerte sich Red Bull in seinem Statement nicht.