Formel 1
Formel 1: Südafrika intensiviert Planung für mögliches Comeback
Südafrika will zurück in die Königsklasse des Motorsports und intensiviert dafür seine Comeback-Planungen.
Südafrika drängt zurück in den Formel-1-Kalender: Das Ministerium für Sport, Kunst und Kultur unter Gayton McKenzie hat eine "Ausschreibung zur Interessensbekundung" gestartet, um einen möglichen Standort für einen Grand Prix ab 2026 oder 2027 zu identifizieren - für einen anvisierten Zeitraum von zehn Jahren.
Sportminister McKenzie spricht von einem "spannenden Schritt auf unserem Weg, die Formel 1 nach Südafrika zurückzubringen".
Die Ausschreibung zeige, dass es seinem Land ernst sei: "Wir wollen beweisen, dass wir dazu in der Lage sind, eine spitzenmäßige Motorsport-Veranstaltung ausrichten zu können." Außerdem gehe es Südafrika darum, seine "weiteren Ambitionen auf Wirtschaftswachstum und globale Anerkennung" zu präsentieren, so McKenzie.
Expertenausschuss prüft Einreichungen
In der ersten Projektphase bis 31. Januar 2025 will das Ministerium mögliche Partner für das Formel-1-Vorhaben finden. In einer zweiten Phase sollen die Bewerber ihre individuellen Vorschläge konkretisieren, sodass am Ende ein Promoter steht, "der alle Voraussetzungen und Erwartungen erfüllt".
Das Wichtigste in Kürze
Zur Sichtung der einzelnen Ansätze hat das Ministerium einen Expertenausschuss installiert, dessen erste Aufgabe die Erstellung der Ausschreibung war. Dieser Ausschuss hat einige relevante Kriterien erarbeitet, die potenzielle Bewerber erfüllen müssen, um eine realistische Chance zu haben.
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Südafrika plant mit 125.000 Zuschauern pro Tag
Ein möglicher Austragungsort in Südafrika muss eine Reihe von Auflagen erfüllen: Die Rennstrecke soll innerhalb einer halben Stunde aus einer Großstadt erreicht werden können, und zwar "mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln". Das Umland muss über die entsprechenden touristischen Angebote wie genügend Hotelzimmer verfügen, um Rennbesucher und Teilnehmer versorgen zu können.
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Interessant wird es bei der Zuschauerkapazität: Das Ministerium gibt 125.000 Besucher pro Tag als Erwartungshorizont vor. Dazu kommen ebenfalls täglich 5.000 Personen, die an der Strecke arbeiten.
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Welche Rennstrecken in Frage kommen
Realistisch erfüllen kann die achtseitigen Vorgaben derzeit vermutlich nur der Kyalami Circuit bei Midrand. Der Kurs ist zwischen den beiden Großstädten Pretoria im Norden und Johannesburg im Süden angesiedelt und aus beiden Städten gut erreichbar.
Kyalami hat außerdem bereits in der Vergangenheit mehrere Formel-1-Rennen ausgetragen, war seit 1993 aber kein Grand-Prix-Standort mehr. Und: Aktuell hält Kyalami nur eine Grad-2-Einstufung, was für die Formel 1 nicht ausreichend wäre. Ein "Upgrade" auf Grad 1 erscheint jedoch denkbar.
Weitere Rennstrecken mit Grad 2 oder gar Grad 1 gibt es momentan nicht in Südafrika. Bestehende Anlagen müssten also umfangreich modifiziert werden, um auf den erforderlichen Stand zu kommen.
Konkurrenz in Afrika
Selbst der Stadtkurs in Kapstadt, auf dem zuletzt 2023 die Formel E gastierte, wäre nicht auf Formel-1-Niveau: Der Automobil-Weltverband (FIA) führt die Strecke nur unter Grad 3.
Erschwerend kommt für die südafrikanischen Formel-1-Bemühungen hinzu: Südafrika ist nicht das einzige afrikanische Land, das sich für einen eigenen Grand Prix interessiert. Denn auch Ruanda drängt in die Formel 1, hat bereits eine offizielle Bewerbung eingereicht und im Dezember 2024 die offizielle FIA-WM-Gala ausgerichtet.