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Formel 1

Formel 1 weltfremd: Die FIA macht sich im Zoff mit Max Verstappen lächerlich - Kommentar

  • Veröffentlicht: 21.09.2024
  • 20:18 Uhr
  • Andreas Reiners
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Max Verstappen nutzt in der Pressekonferenz das F-Wort und wird bestraft. Die FIA macht sich damit lächerlich. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Max Verstappen wählte die jugendfreie Variante. Und verzichtete auf eine komplette Eskalation.

Leider.

Denn vielleicht hätte die dabei geholfen, eine Diskussion nicht nur anzuheizen, sondern so anzuzünden, dass sie so schnell wie möglich abgehandelt und ad acta gelegt wird, da sich der Lächerlichkeitsgrad irgendwo zwischen Unterwäschenkontrolle und Körperschmuck bewegt.

Der Formel-1-Weltmeister trieb das Spiel um das F-Wort nicht auf die Spitze, indem er es auf der Pressekonferenz am Samstag provokativ in jeden Satz packte, sondern sagte stattdessen so gut wie gar nichts. Was eine gewisse Wirkung nicht verfehlte.

So lief die denkwürdige PK.

Er hatte damit die volle Aufmerksamkeit für die Frage, ob ein Fahrer der Königsklasse "fucked" zur Leistungsfähigkeit seines Autos sagen darf. Und damit für eine Grundsatzfrage.

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Formel 1: FIA-Präsident kritisiert Sprache

Passend zur angefachten Kritik von FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, dem die Sprache in der Formel 1 zu vulgär sei. Aussagen wie "Fuck" hätten im Sport nichts zu suchen, wobei er den etwas seltsamen Vergleich zu Rappern zog. Er meinte dabei vor allem das Fluchen am Funk.

Was einigermaßen weltfremd ist. Womit sich die FIA komplett lächerlich macht.

Denn wo Emotionen sind, da fallen auch schon mal Kraftwörter. Das weiß jeder, der schon mal Sport gemacht hat, erst recht unter Wettbewerbsbedingungen.

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Das ist nicht zu verwechseln mit Beleidigungen anderer Sportler. Aber wer "fucked" über sein Auto sagt, zugegebenermaßen in der Ruhe und Gelassenheit einer Donnerstags-PK in der Formel 1, der umschreibt schlicht und ergreifend eindrücklich und plakativ, wie er sein Arbeitsgerät findet.

Und zeigt dazu unmissverständlich in einem Wort, was er von der sportlichen Gesamtsituation hält.

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Max Verstappen: Sind Floskeln besser?

Verstappen hätte die seit Monaten nervende Red-Bull-Schwäche natürlich auch gekonnt wegfloskeln können.

Mit Authentizität hat das aber genauso wenig zu tun wie mit Emotionen oder dem ständigen Ruf nach Typen, die der Sport doch so dringend brauche. Von denen gibt es in der Formel 1 sowieso kaum noch welche.

Auch hier nicht falsch verstehen: Die Fahrer haben eine Vorbildfunktion, und Emotionalität ist immer auch ein schmaler Grat. Schimpftiraden oder Rekorde à la Günther Steiner - der Ex-Haas-Teamchef schaffte in der Netflix-Doku "Drive to Survive" mal neun F-Bomben in 30 Sekunden - sind fehl am Platz, doch selbst die können vorkommen.

Günther Steiner wird für F-Bomben gefeiert

Steiner wird dafür heute noch gefeiert. Bei ihm ist das Kult. Also das andere Extrem.

Aber wenn die Formel 1 mit Wutausbrüchen der Fahrer auf den eigenen Kanälen Aufmerksamkeit und Klicks dankbar mit beiden Händen abgreift, ob nun mit einem Piepton zensiert oder nicht, dann macht sich die FIA mit der Strafe doppelt lächerlich.

Und wenn sie mit diesem fatalen Signal weichgespülte PR-Phrasen provoziert, hat der FIA-Präsident vielleicht eine komplett jugendfreie Rennserie.

Dem Sport hat er damit dann aber auch einen wichtigen Teil seiner DNA genommen.

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