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Motorsport

Formel 1 2025 - Ralf Schumacher nimmt Rookies unter die Lupe: Wer startet durch, wer scheitert?

  • Aktualisiert: 14.03.2025
  • 15:52 Uhr
  • Oliver Jensen

Drei Neulinge gehen in der Formel 1 Saison 2025 an den Start. Hinzu kommen drei weitere Piloten, die erstmals mit einem Stammcockpit in die Saison gehen. Doch wer kann sich behaupten? Die Vorzeichen stehen nicht für alle Piloten positiv.

von Oliver Jensen

Die Rookies erobern die Formel 1. Gleich sechs Fahrer haben in der Saison 2025 zum ersten Mal ein Stammcockpit in der "Königsklasse des Motorsports".

Der Italiener Andrea Kimi Antonelli (18 Jahre, Mercedes), der Franzose Isack Hadjar (20, Racing Bulls) und der Brasilianer Gabriel Bortoleto (20, Sauber) sind echte Neulinge und blicken in Melbourne (Sonntag, 5 Uhr, im Liveticker auf ran.de) dem ersten Formel-1-Rennen ihrer Karriere entgegen.

Hinzu kommen der Neuseeländer Liam Lawson (23, Red Bull), der Brite Oliver Bearman (19, Haas) und der Australier Jack Doohan (22, Alpine), die bereits vereinzelt Rennen fuhren, nun aber zum ersten Mal als Stammfahrer in die Saison gehen.

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Das Wichtigste in Kürze

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Damit nicht genug: Der 21-jährige Argentinier Franco Colapinto, der zum Ende der vergangenen Saison bei Williams für Furore sorgte, wurde als Ersatzfahrer von Alpine verpflichtet. Gut möglich, dass er im Verlaufe der Saison Doohan ersetzen wird.

Wie ist es zu erklären ist, dass die Formel 1 plötzlich von jungen Fahrern überschwemmt wird? "Ich glaube, das zeigt einfach, wie hoch das Niveau in der Formel 2 und auf dem Weg dorthin ist", sagt der deutsche Formel-3-Fahrer Tim Tramnitz gegenüber ran.

"Ich glaube, es gibt viele gute Fahrer, die in der Formel 1 performen könnten. Es spielt nicht unbedingt eine riesige Rolle, wie gut man in der Formel 2 abschneidet. Selbst wenn man dort Schwierigkeiten hat, kann man ein guter Formel-1-Fahrer sein. Das beste Beispiel dafür ist Oliver Bearman."

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Oliver Bearman: Der beste Rookie der Formel 1?

Tatsächlich war Oliver Bearman in der Formel 2 nicht der Überflieger. Er gewann zwar zwei Sprintrennen, schloss die Saison jedoch nur auf Rang 12 ab. Wichtiger war aber: Als er beim Großen Preis von Saudi Arabien für Carlos Sainz bei Ferrari einsprang, beendete er das Rennen auf einem starken 7. Platz. Später fuhr er noch zwei Rennen für Haas und holte einen Punkt.

Tramnitz kennt Bearman gut. Im Jahre 2021 konkurrierte er mit dem Briten in der italienischen Formel 4. Bearman gewann die Meisterschaft, Tramnitz belegte Rang 2.

"Ich war der einzige Fahrer, der mit ihm um den Titel kämpfen konnte - und das in einem damals unterlegenen Auto", erzählt Tramnitz. "Natürlich sind seitdem ein paar Jahre vergangenen. Aber es zeigt mir schon, was theoretisch möglich ist. Natürlich darf man nicht vergessen, dass er finanziell einen anderen Background hatte als ich."

Was ist von Bearman nun als Stammfahrer zu erwarten? Als Ersatzfahrer einzuspringen und zu glänzen, ist die eine Sache. Nun aber muss er von Rennen zu Rennen Leistungen erbringen.

"Das ist schon ein Unterschied. Er steht nun in der Verantwortung und wird gefordert", sagte Sky-Experte Ralf Schumacher bei einem Presseevent von Sky. "Die Erwartungen an ihn sind groß. Aber ich glaube, dass er den Erwartungen gerecht wird. Er ist aus meiner Sicht einer der besten, wenn nicht sogar der beste Rookie, der Formel 1. Aber er sitzt natürlich in einem Auto, das man schwer einschätzen kann."

Achtungserfolge wären dennoch möglich, zum Beispiel zum Saisonauftakt in Australien. "Ich glaube, die Strecke von Australien liegt dem Haas", so Schumacher.

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Liam Lawson: Kann er Verstappen Druck machen?

Es ist eine undankbare Aufgabe, Teamkollege von Max Verstappen zu sein. Diese Erfahrungen mussten bereits Carlos Sainz, Daniel Ricciardo, Pierre Gasly, Alexander Albon und zuletzt Sergio Perez machen. Nun darf sich Lawson im Red Bull an der Seite von Verstappen versuchen.

Lawson absolvierte in den vergangenen zwei Jahren als Ersatzfahrer bereits elf Rennen. Seine besten Ergebnisse waren dreimal Rang 9. Sein Talent ist unbestritten. Doch wird er den hohen Anforderungen von Red Bull gerecht?

"Dr. Helmut Marko hat ja bereits gesagt, dass man ihm Zeit geben muss", sagte Schumacher auf Nachfrage von ran. "Es ist mittlerweile bekannt, dass Max eines der Ausnahme-Talente der Formel-1-Geschichte ist. Wenn man einen Teamkollegen für Max hat, der nur Zwei- oder Dreizehntel pro Runde weg ist, trotzdem brav punktet und wenn möglich auf das Podest fährt, wird er seinen Job behalten können."

Dass Lawson ein echter Konkurrent für Verstappen sein wird, glaubt Schumacher eher nicht. Wobei selbst das für Verstappen nicht von Nachteil wäre: "Wenn man einen Teamkollegen hat, der ein bisschen Druck ausübt, wird auch Max besser."

Andrea Kimi Antonelli: Der Nachfolger von Hamilton

Mit 18 Jahren und 306 Tagen wird Antonelli der drittjüngste Formel-1-Fahrer aller Zeiten werden, wenn er am Sonntag beim Großen Preis von Australien startet. Nur Verstappen (17 Jahre, 166 Tage) und Lance Stroll (18 Jahre, 148 Tage) waren bei ihren Debüts noch jünger.

Formel 1: Ferrari-Fan wird für Hamilton zum Baumfäller

Der Italiener tritt in große Fußstapfen, denn er übernimmt das Cockpit von dem siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton. Zudem eilt ihm der Ruf voraus, das größte Motorsport-Talent seit Max Verstappen zu sein. Er übersprang direkt die Formel 3 und ging 2024 in der Formel 2 an den Start, gewann dort ein Sprint- und ein Hauptrennen.

Ist er nun bereits reif für die Formel 1? "Antonelli kann eigentlich nur gewinnen", sagte Schumacher. "Wenn er Fehler macht, steht Toto Wolff hinter ihm. Und wenn er an George Russell nahe kommt, wird es im Team eher schwierig für Russell."

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Isack Hadjar: Schickt er Tsunoda in die Rente?

Hadjar ist dem Nachwuchsprogramm von Red Bull entsprungen. 2023 und 2024 fuhr er in der Formel 2, wobei er die Meisterschaft 2024 auf dem zweiten Platz hinter Gabriel Bortoleto beendete.

"Von Hadjar erwarte ich etwas", sagte Schumacher. "Bei Racing Bulls haben wir eine Kombination, wo der eine Fahrer den anderen in die Rente schicken könnte, in diesem Fall Yuki Tsunoda."

Fahrerisch sieht Schumacher Hadjar im teaminternen Duell vorne: "Er war super schnell in der Formel 2 und der Formel 3. Er hatte in der letzten Saison einige Schwierigkeiten, ansonsten wäre er Formel 2 Meister geworden. Er ist super beim Infight und beim Start. Ich glaube, Tsunoda wird keine Chance gegen ihn haben."

Gabriel Bortoleto: Ein Risiko für Nico Hülkenberg?

Der Brasilianer gewann 2023 die Formel 3 Meisterschaft als Rookie, vergangene Saison gelang selbiges in der Formel 2. Kurios: Sein Management wird von dem zweifachen Weltmeister Fernando Alonso geleitet, der nun auf der Strecke sein Konkurrent ist.

Das Team Sauber betrachtet 2025 als ein Übergangsjahr und möchte ab 2026 - dann als Team Audi - durchstarten. Das könnte Bortoleto die Möglichkeit geben, in Ruhe von seinem erfahrenen Teamkollegen Nico Hülkenberg zu lernen. Für Bortoleto ist das eine sehr angenehme Situation, für den Deutschen eher nicht.

"Für Nico Hülkenberg ist das ein Risiko. Wenn er Bortoleto unterliegt, wird es schwierig für ihn", sagte Schumacher. "Aber davon gehe ich nicht aus. Bortoleto wird eine Weile brauchen."

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Jack Doohan: Sohn einer Motorrad-Legende

Der Australier setzte sich bei Alpine intern gegen Mick Schumacher durch. Allerdings soll sein Vertrag nur für sechs Rennen gelten. Alpine hat mit dem 21-jährgen Argentinier Franco Colapinto bereits einen Ersatzfahrer verpflichtet, der ihn ersetzen könnte. Der Druck könnte also kaum größer sein.

"Doohan wird einen schweren Start haben, weil man das Gefühl hat, dass Flavio Briatore (Chefberater von Alpine, Anm.d.Red) nicht viel Wert auf seine Anwesenheit legt", sagte Schumacher.

Doohan ist der Sohn des fünfmaligen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan. Die Familien Doohan und Schumacher sind eng miteinander befreundet. Corinna und Michael Schumacher benannten sogar ihren Sohn nach Mick Doohan.

Als Jack drei Jahre alt war, schenkte Michael Schumacher ihm und seiner Schwester ihre ersten Karts - und ebnete damit dessen Weg zum Autorennen.

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