Formel 1
Formel 1: Kollision mit Hamilton - das ist das Urteil für Verstappen
Max Verstappen bleibt nach seiner Kollision mit Lewis Hamilton beim Formel-1-Rennen in Ungarn 2024 ohne Strafe. Die Rennkommissare gaben beiden Fahrern eine Teilschuld für ihre Kollision in Runde 63 am Hungaroring, die den Red Bull für einen kurzen Moment in die Luft und in die Auslaufzone schleuderte.
Verstappen hatte Hamilton auf der Innenbahn angegriffen, dabei aber die Räder blockiert und war dabei mit dem Mercedes-Piloten aneinandergeraten. Laut Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff habe es der Niederländer nach rundenlangen Versuchen ohne Erfolg einfach mit der Brechstange probiert, "und das ist nicht aufgegangen", so der Österreicher bei "Sky".
Verstappen beschwerte sich nach dem Manöver am Funk über "Moving under Braking" von Hamilton - für viele eine Ironie des Schicksals, nachdem dem dreimaligen Weltmeister genau das im Zweikampf mit Lando Norris in Österreich vorgeworfen wurde.
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Doch für ihn ist das ein völlig anderer Fall: "In Österreich wurde ich ziemlich stark angegangen, weil Leute gesagt haben: 'Moving under Braking, bla bla bla'", sagt Verstappen. "Aber ich positioniere mein Auto bei der ersten Bewegung und bleibe danach gerade."
"Aber heute hat er beim Anbremsen einfach weiter nach rechts gelenkt, und darum haben meine Räder blockiert, weil ich das Manöver machen wollte, aber gesehen habe, dass das Auto außen in meine Richtung kommt", so der Niederländer weiter. "Wir wären schon vorher kollidiert, aber ich musste das Auto stoppen, von daher habe ich blockiert."
Lewis Hamilton stichelt
Hamilton beschreibt die Szene hingegen aus seiner Sicht: "Wir hatten einen Hinterbänkler überholt, ich bin in die Bremszone, und dann tauchte Max auf, um das Auto hinter mir zu überholen, von daher bin ich rübergefahren, um mich zu verteidigen", sagt der Mercedes-Pilot.
"Ich habe innen genügend Platz gelassen, aber Max hat sich verbremst und ist in eine andere Richtung als ich. Ich bin in die Kurve gefahren, und er kam angeschossen", erzählt Hamilton.
Allerdings verzichtet er auf eine Anschuldigung - nicht ohne am Ende doch etwas zu sticheln: "Es fühlte sich wie ein Rennunfall an", sagt er. "Es ist einfach, so einen Fehler zu machen, von daher denke ich nicht, dass es irgendwelche Anfeindungen geben sollte. Aber von seiner Seite wird da natürlich immer etwas sein."
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Kommission bewertet es als Rennunfall
Die Rennkommissare rund um Vitantonio Liuzzi folgten den Ausführungen Hamilton und bewerteten den Zwischenfall ebenfalls als Rennunfall.
In ihrer Begründung schreiben sie, dass Hamilton nach dem Überholen von Guanyu Zhou vor der Bremszone wieder auf die Ideallinie zurückkehrte und sich dank DRS schneller der Kurve näherte als in den Runden zuvor - trotzdem bremste er an der gleichen Stelle wie zuvor.
Die Behauptung von Verstappen, Hamilton habe beim Anbremsen die Spur gewechselt, konterte der Brite bei den Stewards damit, dass er einfach der Ideallinie gefolgt sei - das wurde durch die Auswertung von Telemetrie und Videoaufzeichnungen auch bestätigt.
Verstappen habe beim Anbremsen die Räder blockiert, aber nicht die übliche Linie bei einem normalen Manöver eingehalten.
Verstappen von Schuld befreit
"Der Fahrer von Wagen 44 (Hamilton; Anm. d. Red.) erklärte, es habe sich um einen Rennunfall gehandelt, während der Fahrer von Wagen 1 (Verstappen; Anm. d. Red.) argumentierte, es habe sich um einen Richtungswechsel beim Bremsen gehandelt", teilen die Kommissare mit.
Die Ansicht Verstappens teilen die Kommissare aber nicht, "obwohl wir zu dem Schluss kommen, dass der Fahrer von Wagen 44 mehr hätte tun können, um den Zusammenstoß zu vermeiden", heißt es.
"Dementsprechend stellen wir fest, dass keinen Fahrer eine überwiegende Schuld trifft und beschließen keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen."
Verstappen verlor bei der Kollision eine Position gegen Charles Leclerc im Ferrari und wurde am Ende Fünfter. Für Hamilton hatte der Zusammenstoß keine größeren Auswirkungen und er fuhr hinter den beiden McLarens auf das Podest.