Formel 1
Mick Schumacher: Traum von der Formel 1 geplatzt - das sind seine Alternativen
- Aktualisiert: 24.11.2024
- 10:43 Uhr
- Andreas Reiners
Mick Schumacher hat auch das Cockpit bei Audi für die Saison 2025 nicht bekommen. Nun muss er sich bezüglich seiner Zukunft entscheiden - Alternativen gibt es reichlich. ran stellt sie vor.
Der Formel-1-Traum von Mick Schumacher ist womöglich endgültig geplatzt.
Denn Sauber beziehungsweise Audi hat das zweite Cockpit neben Nico Hülkenberg für 2025 nun offiziell vergeben - und eben nicht an Schumacher.
Stattdessen erhielt das brasilianische Talent Gabriel Bortoleto den Zuschlag und für Mick gibt es damit 2025 wohl keinen Platz in der Königsklasse.
"Es wird jetzt extrem schwierig in die Formel 1 zurückzukehren, obwohl er es von seinem Können und seinen Leistungen verdient hätte", wird Micks Onkel Ralf Schumacher bei "Sport 1" zitiert.
Damit stellt sich für Schumacher nun weiterhin die Frage nach der sportlichen Zukunft sowohl langfristig als auch für die kommende Saison.
Selbst wenn er weiterhin Ersatzfahrer bei Mercedes bleiben sollte – eine Rolle, die er 2023 und 2024 bereits ausfüllte – will der 25-Jährige Rennen fahren. Muss er Rennen fahren.
Wo? ran stellt mögliche Optionen vor.
Das Wichtigste in Kürze
IndyCar: Motorsportgeschichte schreiben?
Der Wechsel in die USA ist alles andere als abwegig, so gibt es zahlreiche Vorgänger. Fahrer wie Takuma Sato oder Alexander Rossi waren in der Formel 1 nur Mitläufer, in der IndyCar-Serie wurden sie aber zu Superstars, gewannen das legendäre Indy 500. Beide fahren immer noch, dazu zum Beispiel auch Romain Grosjean.
Seit Juli sind die Autos mit einer Hybrid-Antriebstechnik ausgestattet, die für rund 800 PS sorgt. Schumacher würde in einem Einheitschassis sitzen und nicht nur auf Rundstrecken, sondern auch auf Ovalen fahren.
Er wäre in den USA zwar relativ weit ab vom Schuss, was aber nicht bedeutet, dass er unter Ausschluss der heimatlichen Öffentlichkeit fahren würde. Vor allem dann nicht, wenn er Erfolg hat. Und: McLaren mischt dort ebenfalls mit. Eine Überlegung wäre es auf jeden Fall wert.
"Dort kann er sich mit sehr guten Leuten messen und dort hat er eine richtig große Chance, weil alle dasselbe Auto fahren. Er könnte dann auch ein Stück deutsche Motorsportgeschichte schreiben, Erfolg und vor allem Spaß haben. Es gibt viele glückliche Rennfahrer, die nicht Formel 1 fahren", sagte der frühere Formel-1-Fahrer Christian Danner im ran-Interview.
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WEC: In der Rookie-Saison überzeugt
Schumacher konnte in seiner ersten Saison der Langstrecken-WM überzeugen, er war schnell unterwegs und blieb weitgehend fehlerfrei, die Gewöhnung an den Langstreckensport und an das Hypercar verliefen reibungslos.
Dazu bewies er, dass er ein exzellenter Teamplayer ist, was bei zwei Teamkollegen, die sich bei den Rennen mit ihm abwechseln, Grundlage für einen möglichen Erfolg ist.
Bei Alpine ist man so begeistert, dass man Schumacher für 2025 unbedingt halten möchte. Er wäre dann auch wieder beim Saisonhöhepunkt in Le Mans dabei. Auch hier kann er mit einem Sieg Geschichte schreiben. Ein weiterer Vorteil: Er hat die Verantwortlichen bereits überzeugt, sein Standing ist gut, wodurch es sich deutlich leichter arbeiten lässt.
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"In der WEC teilt er sich das Auto mit zwei anderen. Das ist gut und macht Spaß, aber es ist eine ganz andere Welt", sagte Danner. Große Erfolge feiern kann man aber auch in der WEC.
Formel E: Wehrlein hat es vorgemacht
Mick Schumacher wäre nicht der erste Formel-1-Fahrer, der in die Formel E wechselt. Früher hatte das oft den Hauch eines Abstiegs, als Auffangbecken für gescheiterte F1-Fahrer oder F1-Piloten, die nicht loslassen können und im Spätherbst ihrer Karriere noch etwas Geld verdienen wollten.
Das hat sich geändert, und ein Landsmann hat vorgemacht, dass man auch in der Elektro-Rennserie glücklich und erfolgreich sein kann. Pascal Wehrlein musste seinen Traum von der Formel 1 nach der Saison 2017 nach zwei Jahren aufgeben, er fährt seit 2019 in der Formel E und wurde in diesem Jahr erstmals Weltmeister.
"Die Formel E ist eine Option", sagt Danner. "Sie ist allerdings wahnsinnig speziell. Da braucht man einige Zeit, bis man sich eingegroovt hat. Es ist eine tolle Meisterschaft mit tollen Rennen, aber es ist nicht jedermanns Sache."
Tatsächlich gibt es auch Ex-Formel-1-Fahrer, die nicht annähernd so erfolgreich waren wie Wehrlein, weil es vor allem aufgrund des so wichtigen Energiemanagements eine andere Welt ist. Muss man wollen, und muss man auch können.
DTM: Wie einst der Papa und der Onkel?
Papa Michael Schumacher fuhr 1990 und 1991 ein paar Rennen in der DTM und schrieb durch einen dicken Crash Schlagzeilen, Onkel Ralf Schumacher absolvierte von 2008 bis 2012 immerhin 52 Rennen.
Generell ist die DTM eine Möglichkeit, auch wenn es nun eine GT3-Rennserie ist und längst nicht mehr mit Prototypen gefahren wird, die noch echte Biester waren. Wehrlein hatte zum Beispiel 2015 als Champion den Sprung in die Formel 1 geschafft. Es geht heute in der DTM immer noch zur Sache, keine Frage, höchst anspruchsvoll sind die Boliden aber nicht.
Danner sagt: "Die DTM wäre ein fürchterlicher Abstieg. Das kann man nebenher machen oder am Ende seiner Karriere, aber nicht jetzt."
Doch tatsächlich gibt es immer noch Aufstiegsmöglichkeiten. Alex Albon überbrückte 2021 eine Saison in der DTM, da er nur Ersatzmann bei Red Bull war. Er kam am Ende bei Williams unter, auch weil er durch die DTM im Blickfeld blieb. Wichtig wäre es dann aber für Schumacher, noch woanders zu fahren oder als Ersatzmann in der Formel 1 zu bleiben.
Denn der Königsklassen-Traum lebt dennoch weiter. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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