Formel 1
Nico Hülkenberg hat einen Platz bei einem Top-Team verdient - Kommentar
- Aktualisiert: 28.10.2023
- 10:25 Uhr
- Andreas Reiners
Nico Hülkenberg absolviert sein 200. Rennen bei den Haas-Hinterbänklern. Dabei hat der 36-Jährige bewiesen, dass er immer noch einen Platz in einem Top-Team verdient hat. Ein Kommentar.
Timing ist alles. Erst recht in der Formel 1.
Nico Hülkenberg weiß das. Deshalb geht er entspannt mit der Tatsache um, dass er während seiner Karriere irgendwie immer an einem Top-Team vorbeigeschrammt ist.
Ändern kann er die Vergangenheit eh nicht mehr. Dafür aber die Zukunft beeinflussen.
Der Deutsche war immer mal wieder in der Verlosung für einen Platz bei Ferrari und Co., vorgezogen wurden aber stets andere. Sein 200. Rennen am Sonntag absolviert er für Haas. An schlechten Tagen die Hinterbänkler, an guten ein Mittelfeld-Team.
Auch damit geht Hülkenberg entspannt um. Denn das kann er nur mäßig beeinflussen.
Dabei hätte der Emmericher einen Platz in einem Top-Team verdient. Auch heute noch, und auch mit 36 Jahren noch. Denn Hülkenberg hat in dieser Saison bei Haas bewiesen, dass er eine Menge Zutaten mitbringt, um einem ambitionierten Rennstall weiterzuhelfen.
Audi zum Beispiel.
Das Wichtigste in Kürze
Hülkenberg hat sich auf seine Rückkehr in die Formel 1 akribisch vorbereitet, hat abgenommen, ist topfit, absolut austrainiert.
Nico Hülkenberg: Schnell, fit und ein Teamplayer
Das zahlt sich auf der Strecke aus. Hülkenberg ist schnell, vor allem im Qualifying. Da gilt er als einer der besten Fahrer im Feld. Dass er nach seiner Auszeit in erster Linie mit Spaß an die Sache herangeht und das mit einer nicht zu ernsthaften Verbissenheit und nicht zu entspannter Gelassenheit kombiniert, ist eine gute Mischung, mit der er seinen Teamkollegen Kevin Magnussen als Nummer eins längst abgelöst hat.
Gleichzeitig ist Hülkenberg Teamplayer, der das große Ganze im Blick hat, und deshalb auch schon mal öffentlich poltert, um das Team wachzurütteln. Er kann nicht nur ein Auto weiterentwickeln, wichtiges Feedback geben, sondern ein Team prägen, mit seiner Erfahrung voranbringen.
Hülkenberg ist gut drauf, weshalb es fast schon schade ist, dass er auch 2024 sehr wahrscheinlich bei Haas im Nirgendwo der Königsklasse verschenken wird.
Doch mehrere Dinge sprechen dafür, dass vielleicht doch noch einmal eine Chance kommt. Seine sportlichen Leistungen, die körperlichen Voraussetzungen, sein Wille, noch einige Jahre in der Formel 1 zu fahren, und erste Gespräche mit Audi.
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Audi: Hülkenberg ideal für Einstieg
Dabei ging es zunächst um den Job als Test- und Entwicklungsfahrer. Der Wechsel platzte, weil "Hülk" schon bei Haas für 2024 unterschrieben hatte. Doch das schließt einen späteren Einstieg bei Audi nicht aus, denn die Ingolstädter kommen 2026 mit einem Werksteam.
Hülkenberg wäre der Fahrer, der den deutschen Markt bedient und bei den typischen Tücken eines Einstiegs mit Erfahrung und Qualität helfen kann.
Win-Win also. Fehlt nur noch das passende Timing.