Lawson von RB degradiert
Formel 1: Red Bull hätte Liam Lawson laut Ralf Schumacher ganz rauswerfen sollen
- Aktualisiert: 29.03.2025
- 08:34 Uhr
- Motorsport-Total
Liam Lawson fährt beim kommenden Formel-1-Rennen nicht mehr für Red Bull, sondern die Racing Bulls. Für Ralf Schumacher ist auch das die falsche Entscheidung.
Ralf Schumacher glaubt, Red Bull hat beim plötzlichen Rauswurf von Liam Lawson nach nur zwei Rennwochenenden in der Formel-1-Saison 2025 mehrere Fehler gemacht. Zum einen stört ihn der Zeitpunkt so früh im Jahr, wie Schumacher bei "Sky" erklärt: "Er wird nach zwei Rennen ausgetauscht wie ein nasser Putzlappen. Das ist hart."
Andererseits könne er nicht nachvollziehen, weshalb Red Bull den aus seiner Sicht logischen nächsten Schritt nicht gegangen sei. Denn er frage sich, "was er jetzt bei Racing Bulls zu suchen hat", so Schumacher. Ihn habe der Wechsel zurück "erstaunt".
"Ich weiß, ich werde dafür gehasst werden von dem einen oder anderen Zuschauer, aber ich hätte Liam Lawson gar nicht mehr in ein Formel-1-Auto gesetzt, hätte die Chance direkt an einen jungen Fahrer gegeben. Da sind genug in der Warteschleife."
"Weil eins ist auch klar: Lawson wird wahrscheinlich nie Topfahrer werden, und da kann man in so einer Situation auch gleich auf den Nächsten in der Reihe gehen und sein Glück versuchen", meint Schumacher.
Ralf Schumacher: Mit Hülkenberg wäre das nicht passiert
Vielleicht hätte es auch gar nicht so weit kommen müssen. Schumacher glaubt: Hätte sich Red Bull bei der Besetzung des zweiten Cockpits neben Max Verstappen "von außen bedient" wie einst bei Sergio Perez, dann stünde das Team heute anders da.
"Der Fehler war von Anfang an, nicht Nico Hülkenberg ins Auto zu lassen", sagt Schumacher. "Scheinbar war es Christian Horner, der ihn nicht wollte. Das ist das, was ich gehört habe."
"Man hätte neben Max Verstappen eine klare, erfahrene Nummer zwei gebraucht. Und ich glaube, nichts gegen Nico, aber das hätte gut funktioniert. Sein Qualifying ist super. Im Renntrimm ist er super."
Hülkenberg nicht zu nehmen, sei "die große Fehlentscheidung" gewesen, alles Weitere die Folge daraus, meint Schumacher. Und nun gingen Red Bull allmählich die Nachwuchskräfte aus: "Ich sehe im Moment keinen Junioren neben Max Verstappen."
Red Bull: "Totalversagen" im Teammanagement?
Verantwortlich für diese Situation ist laut Schumacher in erster Linie die Teamleitung bei Red Bull: "Ich glaube, das harmoniert alles nicht mehr. Red Bull muss jetzt dringend die Konsequenzen aus dem Ganzen ziehen. Denn Christian Horner scheint falsch gelegen zu sein. Meines Erachtens hat er auf die falschen Pferde gesetzt und hat die guten Leute verloren."
Kritik übt Schumacher aber ausdrücklich auch an Sportchef Helmut Marko: "Er hat da oft ein glückliches Händchen." Im Fall Lawson sei es jedoch "nicht weit weg von Totalversagen", meint Schumacher, weil Marko Lawson "da zu sehr reingedrückt hat. Ich finde, zwei Rennen sind einfach zu wenig für einen jungen Fahrer."
Deshalb sei für ihn das gesamte Vorgehen "kopflos", zumal die Red-Bull-Situation durch den Tausch von Lawson und Yuki Tsunoda auf Schwesterteam Racing Bulls abstrahlt. "Aber das scheint völlig egal zu sein, was da passiert", sagt Schumacher. "Ich bin echt überrascht."
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Welche Chancen Tsunoda hat bei Red Bull?
Denn auch Tsunoda werde sich schwertun im Red Bull: "Jetzt ohne Test in ein neues Team, neben Max Verstappen - ich sehe nicht, wo er gewinnen kann", erklärt Schumacher.
"Wenn er halbwegs rankommt, dann heißt es, das ist normal. Aber wenn er ähnlich weit weg ist wie Lawson, dann war es das mit seiner Karriere", meint Schumacher. Als Manager von Tsunoda hätte er dazu geraten, die Saison "autark von Red Bull" zu Ende zu fahren, "und dann hätte ich mich woanders umgeschaut".
"Die entscheidende Frage ist jetzt: Kann er mehr aus dem Auto herausholen? Das glaube ich schon mit seiner Erfahrung. Ich glaube, dass ihm das Auto etwas mehr liegt als Lawson. Aber Max fährt auf einem so unglaublichen Niveau, dass neben ihm niemand einfach so bestehen kann."