Formel 1
Skandal um Christian Horner: Oliver Mintzlaff wollte Teamchef laut Bericht rausschmeißen
- Aktualisiert: 04.03.2024
- 15:51 Uhr
- Tom Offinger
Der Skandal um Christian Horner schlägt weiter hohe Wellen. Wie ein brisanter Bericht enthüllt, soll der Abgang des Red-Bull-Teamchefs hinter den Kulissen schon beschlossene Sache gewesen sein.
An diese Bilder haben sich Formel-1-Fans in den vergangenen Jahren gewöhnt: Es ist Rennwochenende, auf der Siegerehrung erklingen die niederländische und österreichische Nationalhymne, Max Verstappen feiert einen weiteren, ungefährdeten Sieg und wird am Ende von Teamchef Christian Horner geherzt.
Doch diese Szenen, wie sie am jüngsten Wochenende erst in Bahrain entstanden, hätten fast der Vergangenheit angehört - zumindest, wenn es nach Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff geht.
Wie das Branchenmagazin "F1 Business" berichtet, soll der ehemalige Vorstandsvorsitzende von RB Leipzig schon Anfang Februar beschlossen haben, Horner zu kündigen.
Zudem soll eine entsprechende Pressemitteilung bereits vorbereitet worden sein. "Die Red Bull GmbH bestätigt, dass Christian Horner Red Bull Racing mit sofortiger Wirkung verlassen hat. Die Red Bull GmbH wird keinen weiteren Kommentar zu dem Thema abgeben", zitiert "F1 Business" das angebliche Schreiben.
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Dennoch soll der Red-Bull-Konzern einen würdevollen Abschied des 50-jährigen Engländers geplant haben. Nach Informationen von "Motorsport Total" hat der Konzern "ein Ausscheiden ohne Gesichtsverlust und ohne nachhaltigen Schaden für sein Privatleben und seine Ehe mit 'Spice Girl' Geri Halliwell" ermöglichen wollen.
Man habe weiterhin beabsichtigt, in Interviews ein Ende der Zusammenarbeit "aus gesundheitlichen Gründen" zu kommunizieren, heißt es weiter.
Des weiteren nennt der brisante Bericht auch erstmals den Namen der Mitarbeiterin, die die Vorwürfe gegen Horner erhob. Am Rande eines Rennwochenendes soll die Frau zusammengebrochen sein und weinend gegenüber Kollegen erstmals vom grenzüberschreitenden Verhalten ihres Chefs erzählt haben.
Formel 1: Horners Verhalten löst Entsetzen aus
Letztlich sollen Horners Anwälte die feststehende Kündigung verhindert haben. Diese intervenierten, bevor die Pressemitteilung verschickt werden konnte, und pochten demnach auf eine besondere Schiedsgerichtsklausel. Diese sei im Vertrag des 50-Jährigen verankert und räume Horner das Recht auf eine unabhängige Untersuchung ein.
Statt der geplanten Kündigung mussten Mintzlaff und Red Bull die Ergebnisse der Untersuchung abwarten. Laut "F1 Business" sei der CEO vom Verhalten Horners "entsetzt" gewesen: "Mintzlaff war der Ansicht, dass die Red Bull GmbH Horner nach dem, was er gesehen und gelesen hatte, unmöglich behalten würde können."
Mintzlaff akzeptierte die Verzögerung, in seinen Augen sei das ultimative Ende der Zusammenarbeit nicht mehr zu verhindern gewesen.
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Christian Horner: Pikante Chatverläufe lassen Skandal weiter köcheln
Unterstützung soll Horner in der Folge ausgerechnet vom Yoovidhya-Clan erhalten haben. Die thailändischen Mehrheitseigentümer der Red Bull GmbH sollen ihre schützende Hand über den Teamchef gehalten haben, und könnten damit einen internen Kurswechsel ausgelöst haben.
Bei der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse am 28. Februar wurde Horner von allen Vorwürfen entlastet.
Doch schon einen Tag später nahm der Skandal erneut Fahrt auf: Pünktlich zum Saisonstart in Bahrain wurden brisante Chatverläufe des Red-Bull-Teamchefs an Medienvertreter gespielt. Verifiziert sind die Nachrichten allerdings noch nicht.