Pocher prangert die "Doppelmoral" an
Ralf Schumachers Coming-out: Oliver Pocher nimmt Rennstall mit in die Verantwortung
- Veröffentlicht: 20.07.2024
- 12:53 Uhr
- Max Bruns
Das Coming-out von Ralf Schumacher hat für viele positive Reaktionen gesorgt. Auch bei Oliver Pocher, der dennoch drastische Worte findet.
Ex-Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher hat sich in der vergangenen Woche geoutet und seine Homosexualität öffentlich gemacht.
Schumacher postete ein Pärchen-Foto gemeinsam mit Partner Etienne und schrieb dazu auf Instagram: "Das Schönste im Leben ist, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat, mit dem man alles teilen kann."
Die Reaktionen auf das Coming-out des Bruders der Rennfahrer-Ikone Michael Schumacher fielen weitestgehend positiv aus.
Unter anderem freuten sich Ralf Schumachers Sohn David und TV-Star Carmen Geiss über den großen und mutigen Schritt des Coming-outs.
Comedian Oliver Pocher sprach in seinem Podcast "Die Pochers! Frisch recycelt" gemeinsam mit Sandy Meyer-Wölden über das Coming-out des einstigen Formel-1-Rennfahrers.
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Pocher kritisiert asiatischen Markt
Pocher schoss dabei vor allem gegen große Unternehmen, die seiner Meinung nach ein schlechtes Bild in Sachen Diversität abgeben und queeren Menschen das Leben schwer machten.
Meyer-Wölden monierte in der Podcast-Folge, warum es für bekannte Sportler so schwer sei, sich zu outen. "Was ist das scheiß Problem?"
Pocher versuchte, die Frage zu klären und meinte, dass dies in Schumachers Fall auch mit den jeweiligen Arbeitgebern zusammenhinge. Schumacher sei unter anderem für den japanischen Automobilhersteller Toyota gefahren und "in Asien sind die lange nicht so weit".
Ein früheres Coming-out wurde Pocher zufolge wohl auch durch die Sponsoren verhindert, das hätte negative Konsequenzen haben können.
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Pocher schießt gegen Großunternehmen
Zuvor rätselte Meyer-Wölden, warum es erst jetzt zum Coming-out kam. "Vielleicht wusste er während seiner Karriere noch nicht, dass er auf Männer steht." Zumal die Situation laut der 41-Jährigen für Schumacher in den vergangenen Jahren "extrem belastend gewesen sein muss".
Pocher fügte hinzu, dass Ralf ohnehin stets im Schatten von Michael gestanden habe.
Was den Comedian jedoch vor allem stört, ist die "Doppelmoral" bei Großkonzernen in Sachen Vielfalt. Ins Visier nahm er unter anderem Adidas und Mercedes. "Hier in Europa stellen sie sich hin, wo es einfach ist mit der Regenbogenfahne. Aber traut sich dann mal eine Firma, in ihrem asiatischen Markt den Pride Month auszurufen? Da halten sie alle schön den Mund."