Formel 1
Formel 1: Traum von Mick Schumacher zerstört? Bortoleto schnappt sich wohl letztes Cockpit mit Hilfe von Alonso
- Aktualisiert: 05.11.2024
- 17:59 Uhr
- Oliver Jensen
Mick Schumacher wird offenbar auch 2025 nicht in der Formel 1 unterwegs sein, weil der Brasilianer Gabriel Bortoleto das freie Cockpit bei Audi beziehungsweise Sauber bekommt. Fernando Alonso hat im Hintergrund seinen Anteil daran.
von Oliver Jensen,
Die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Formel 1 scheint sich bei Mick Schumacher endgültig zerschlagen zu haben. Rund um das Rennwochenende in Sao Paulo wurde bekannt, dass der Brasilianer Gabriel Bortoleto offenbar das Cockpit bei Sauber erhält, das 2026 von Audi übernommen wird. Für Schumacher war der Sitz neben Nico Hülkenberg die wohl letzte Chance.
Bortoleto gehört seit dem Jahr 2023 dem McLaren-Nachwuchsprogramm an. Allerdings möchte der Rennstall, der mit Lando Norris und Oscar Piastri zwei Top-Fahrer in den eigenen Reihen hat, ihm keine Steine in den Weg legen, falls er woanders in der Formel 1 fahren kann.
Auf den ersten Blick wäre das eine mutige Entscheidung von Sauber-Geschäftsführer Mattia Binotto. Denn während Schumacher zwei Jahre Erfahrung in der Formel 1 bei Haas mitbringt und zuletzt zwei Jahre Reserve- sowie Simulator-Fahrer bei Mercedes gewesen ist, wird der 20-jährige Bortoleto ein Rookie in der Königsklasse sein.
Alonso lobt Bortoleto als "unglaubliches Talent"
Allerdings hat der Brasilianer einen sehr berühmten Fürsprecher - den zweifachen Weltmeister Fernando Alonso.
"Er ist ein unglaubliches Talent", lobte der Spanier vor einigen Wochen. Mit seinem Managementunternehmen "A14 Management" leitet er die Geschicke von Bortoleto. "Er ist der einzige Rookie, den wir in der F3 und F2 haben, der die Meisterschaft anführt. Alle anderen fahren zehn, zwölf Tage Formel-1-Tests, 20 Tage Formel-2-Tests und solche Dinge. Gabriel ist ein reiner Rookie, und sein Talent ist unglaublich."
Das Wichtigste in Kürze
Bortoleto befindet sich auf dem besten Wege, die Formel-2-Weltmeisterschaft zu gewinnen. Zwei Rennwochenenden vor dem Saisonende steht er mit 169,5 Punkten auf Platz 1 der Fahrerwertung. Der Franzose Isack Hadjar befindet sich 4,5 Punkte dahinter und hat als einziger Fahrer noch eine realistische Gelegenheit, dem Brasilianer den Titel streitig zu machen.
Im vergangenen Jahr gewann Bortoleto bereits die Formel-3-Weltmeisterschaft. Sollte er nun auch auf Anhieb die Formel-2-WM gewinnen, würde er damit in die Fußstapfen von Ausnahme-Fahrern wie Oscar Piastri oder George Russell treten, die ebenfalls die beiden Nachwuchs-Rennserien jeweils als Einsteiger gewannen.
Zum Vergleich: Schumacher wurde zwar ebenfalls Weltmeister in der Formel 3 und Formel 2, allerdings jeweils "nur" in der zweiten Saison. Seine beiden ersten Jahre in der F3 und F2 schloss er jeweils als 12. ab. Dadurch bekam Schumacher den Ruf eines Fahrers, der zwar viel Potenzial mitbringt, allerdings immer ein wenig Eingewöhnungszeit benötigt.
Bei Bortoleto ist das anders.
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Senna als Vorbild - und Alonso
Wie nahezu alle brasilianischen Rennfahrer eifert er dem dreimaligen Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna nach. Auch wenn dieser gut zehn Jahre vor der Geburt von Bortoleto, am 1. Mai 1994, bei einem Unfall in San Marino verstarb. "Er ist mein Idol, für mich der größte Fahrer aller Zeiten", sagte Bortoleto, der bei den Rennen oftmals ein Senna-Tribute-Helm trägt.
Allerdings blickt er auch zu seinem Mentor Alonso auf. "Fernando ist für mich einer der Größten aller Zeiten in unserem Sport. Er treibt für mich das Management voran", sagte er in einem Video-Interview mit dem Youtube-Kanal "F1 Chronicle".
"Natürlich unterhalte ich mich vor einem Rennwochenende auch immer gerne ein bisschen mit Fernando, weil er ein großartiger Kerl ist und viel Erfahrung hat. Er fährt schon etwa 22 Jahre in der Formel 1 und ist daher vielfach auf Strecken gefahren, auf denen ich zum ersten Mal unterwegs bin. Er kann mir und den anderen Fahrern bei A14 viel helfen. Ich genieße es sehr, ein Teil davon zu sein. Ich bekomme so viele Ratschläge von Fernando und auch von Alberto (Fernández Albilares, Mitgründer der Agentur, Anm.d.Red.)."
Das hat offenbar mit dazu geführt, dass er nun ab 2025 in der Formel 1 unterwegs sein wird - sehr zum Missfallen von Schumacher.