Großereignis in Paris startet am 26. Juli
Olympia 2024: Morddrohungen gegen israelische Sportler samt Erinnerungen an Attentat von München
- Veröffentlicht: 21.07.2024
- 14:26 Uhr
- ran.de
Vor Olympia 2024 haben mehrere israelische Athleten per E-Mail Morddrohungen erhalten. Der Sportminister äußert sich und will sich nicht einschüchtern lassen.
In wenigen Tagen starten die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Mit dabei sind auch 88 Athletinnen und Athleten aus Israel. Mindestens 15 haben im Vorfeld des Großereignisses Morddrohungen via E-Mail bekommen, deren Existenz auch vom Olympischen Komitee Israels bestätigt wurde.
"Wenn Sie Angst haben vor dem, was 1972 in München passiert ist, kommen Sie nicht nach Frankreich. Seien Sie auf der Hut vor Angriffen auf Flughäfen, Hotels und Straßen, die uns gehören", wird aus den Schreiben zitiert. Bei Olympia 1972 in München überfielen palästinensische Terroristen das Team Israels, elf Mitglieder wurden damals getötet.
Abgesendet wurden die Mails von einer Organisation, die sich "Verteidiger des Volkes" nennt. Darin heißt es weiter: "Die Verteidiger des Volkes teilen hiermit mit, dass sie jegliche israelische Präsenz bei den Olympischen Spielen angreifen werden. Ihr seid nicht zu den Olympischen Spielen eingeladen. Solltet Ihr doch kommen, dann seid euch bewusst, dass wir planen, die Ereignisse von München 1972 zu wiederholen." Laut Geheimdienst stellte sich später heraus, dass ein Bot die Mails verschickt haben soll.
Darüber hinaus erhielten mehrere Sportlerinnen und Sportler Anrufe von unbekannten ausländischen Nummern. Manche, darunter Fahnenträger Peter Paltchik (Judo) und Meiron Amir Cheturi (Schwimmen), wurden gar zu ihrer eigenen Beerdigung eingeladen.
Das Wichtigste in Kürze
Olympia 2024: Israelische Sportler erhalten Morddrohungen
Laut der israelischen Webseite "Mako" gab das Büro von Sport- und Kulturminister Miki Zohar bekannt, es stehe "in ständigem und engem Kontakt mit den israelischen und lokalen Sicherheitsbeamten bei den Olympischen Spielen". Das Komitee und seine Mitglieder werden demnach mit mehreren Sicherheitsebenen geschützt.
Zur Vorbereitung auf ihre Wettkämpfe wurden die Sportler darauf vorbereitet, dass sie mit E-Mails und Anrufen sowie mit Unterbrechungen im Training oder in den Wettkämpfen rechnen müssen. Zohar stellte zugleich klar: "Diese Drohungen werden das Training der israelischen Delegation, die Spiele und die Siege, die sie nach Israel bringen werden, nicht beeinträchtigen."
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Auch Yael Arad, Präsidentin des Nationalen Olympischen Komitees Israels, bezog Stellung: "Wir nehmen das ernst, lassen uns aber nicht verrückt machen. Wir wussten, dass es solche Troll-Attacken geben würde. Unsere Athleten wurden in vielen Gesprächen darauf vorbereitet und wissen, wie sie damit umgehen müssen."
Olympia 2024 beginnt mit der Eröffnungsfeier am 26. Juli, die abschließenden Wettkämpfe sind für den 11. August geplant.